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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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gedämpften Schatten in dessen Projektion. »Mein neues Spielzeug«, fuhr er fort und schwenkte stolz den Arm. »Gefällt es Euch?«
    »Und wie!« schrie Phlim vor Abscheu. »Kaum dreht man Euch ein paar Tage den Rücken zu … und schon laufen Drachen hier herum und lassen die Sau raus. Wenn Ihr mich schon los werden wollt, dann aber bitte nicht so, daß ich mich zu Tode erschrecke, verstanden? Ich steige aus, ich gehe in Pension, ich emigriere …«
    »Nein, nein«, sagte Practz besänftigend. »Ich wollte Euch nicht erschrecken. Aber Ihr hättet Euer Gesicht sehen sollen …«
    Der zu Boden gegangene Wat rührte sich wieder. Er zuckte, öffnete die Augen, schaute auf und sackte erneut zusammen.
    »Au weia. Ähm … Schaltet Ihr ihn bitte ab, Mancini?« rief Practz von einer Stelle aus, die sich dicht am linken Bein des Drachen befand. Eine Sekunde später schrumpfte das gigantische Ungetüm zu einem winzigen leuchtenden Punkt zusammen, der einen Augenblick auf der Höhe seines Nabels schwebte. Dann war es weg.
    Thurgias Kinnlade sackte herunter, als er Mancini sah. Das Gesicht des KUT zeigte ein breites, selbstzufriedenes Grinsen.
    Phlim deutete auf ihn. »Wer, zum …?«
    »Ach ja. Das ist Cheiro Mancini. Er versorgt uns mit ein paar Drachen und anderen Dingen.«
    »Drachen?« schrie Phlim. Jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht. »Ihr wollt Drachen haben? Nach dem ganzen Ärger, den wir schon mit den Fröschen hatten? Das ist doch nicht zu fassen …«
    Practz gab Phlim mit einer Geste zu verstehen, er möge schweigen. Dann legte er einen Finger auf seine Lippen, deutete auf Mancini und wackelte mit den Ohren.
    Phlim schaute den KUT verdutzt an. »Was soll denn mit seinen Ohren los sein?« fragte er. »Sie sehen doch ganz normal aus.«
    Practz schlug sich frustriert mit der Handfläche an die Stirn. »Ohren hören Dinge«, sagte er leise. »Geheime Dinge!«
    »Jaaa … Oh …«, sagte Phlim, dem nun dämmerte, daß Mancini keine Ahnung von ihrem schrecklichen Geheimnis hatte. »Aber was haben Drachen mit … ähm … all dem zu tun?«
    »Ihr habt wohl zu lange am Strand in der Sonne gelegen«, grunzte Practz. »Soll ich es etwa buchstabieren?«
    Phlim und Thurgia nickten.
    »Es geht darum, daß ich beabsichtige, eine Reihe von Wachtdrachen zu installieren, damit es nicht noch einmal zu einem Sicherheitsdebakel kommt. Und auf Wat hat es doch wohl gewirkt, oder?« Practz deutete mit dem Daumen auf die bewußtlose Gestalt. »Sollte irgendetwas von dem, was es hier gibt, in die falschen Hände gelangen … Nun, das brauche ich wohl nicht zu buchstabieren«, endete er grimmig.
    Phlim schüttelte sich, als er an die acht Fuß langen Amphibien dachte, die in den unteren Ebenen lauerten. Ihre Augen, Zungen, Zähne!
    Abgesehen davon, daß sie im Keller über ein Rudel gnadenlos bösartiger Allwetter-Angriffsamphibien verfügten, war Losa Llamas das Heim der potentiell gefährlichsten militärischen Magiegeheimnisse, die man je zu Papier gebracht hatte. Die Bibliothek wimmelte von ihnen.
    Wat setzte sich urplötzlich aufrecht hin und schaute sich in schierer Verdatterung um. »Er ist weg!« sagte er wimmernd. »Er war genau vor mir … Hat irgend jemand einen … einen …?« Da alle ihn anstarrten, errötete er und war sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob er das mythische Ungeheuer wirklich erblickt hatte. »Ach was«, fügte er dann in einem Versuch hinzu, sich selbst zu beschwichtigen. »So was gibt’s doch gar nicht. Ich bin sicher nur überarbeitet.«
    »Ach ja«, rief Practz etwas zu enthusiastisch, da er spürte, daß Mancini sich näherte, und er gern das Thema wechseln wollte. »Wie geht die Sache mit dem Rucksack-Thaumatron voran?« Er wandte sich zu Phlim um und sagte listig: »Er hat, während Ihr fort wart, ziemliche Fortschritte gemacht. Wenn Ihr nicht aufpaßt, wird er Euch noch die Stelle wegnehmen.«
    Phlim lächelte unbehaglich. Wat sprang auf und berichtete überschwenglich von dem Verfahren, das er gerade ausgeführt hatte. Er wollte es morgen wiederholen. Alle Gedanken an Drachen verschwanden aus seinem Geist.
    Während er vor sich hinschwärmte und die kleine Gruppe wegführte, um ihr das Ergebnis seiner Arbeit zu zeigen, kamen sie an der Wand vorbei, an der unbemerkt etwas entlangglitt, das wie eine animierte Badematte aussah. Es glitt und wogte in seiner Ecke vor sich hin und gab sich alle Mühe, die Beachtung von irgend jemand auf sich zu ziehen.
    Oi! rief es telepathisch. He! Ihr Typen!

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