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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Zweifel, die Spuren waren weg. Er stieß eine Salve von Flüchen aus, ließ die Wantze herumzucken, und Panik stieg über den Fragen und plötzlichen Zweifeln auf. Die Wantze ging niedriger über das unregelmäßig geformte Gelände und blitzte an einem Hain aus spitz zulaufenden Büschen vorbei.
    Plötzlich waren die Spuren wieder da. Phlim schwenkte die Wantze fachmännisch herum und zielte, als sie scharf abbog. Eine Sekunde später hielt das Bild vor einem Haufen Zweigen und Ästen an, die den roten Fluchtwagen und zwei äußerst verunsichert aussehende angeschirrte Rösser kaum verhüllten.
    Die Spur war zu Ende. Er hatte ihn verloren.
    Es sei denn, ihm fiel ein, welche Schuhe Mancini trug.
     
    »Was hast du vor?« brummte die Molluske in Mancinis Kopf, als der neue Hoftier-Imageberater in seinem Gemach mit einem Empathieprojektor hantierte. »Du vergeudest nur Zeit! Das machst du jetzt schon seit Stunden!«
    »O nein, nicht du schon wieder! Laß mir ein bißchen Ruhe. Ich versuche mich zu konzentrieren!« Es war vier Uhr morgens, und allmählich zeigte sich der Mangel an Schlaf. Knapp lag schnarchend auf der anderen Seite des Gemachs.
    »Du brauchst doch nur einen zu stehlen!« telepathierte die Molluske. »Rein, klauen, raus! Ganz einfach!«
    »Ach ja? Und was dann?« knurrte Mancini, der die Zähne um einen Psychoschraubenzieher geklemmt hatte und mit beiden Händen zwei psychoterrine Kristalle umklammerte.
    »Läßt du die unermeßliche Macht los …«
    »Falsch. Dann läßt sie ihre unermeßliche Schläger los … die mich mit einer Million Säbel hetzen, auf denen mein Name steht!«
    »Übertreib nicht! Man wird nicht eine Verdammnis vermissen. Es sind doch so viele«, flötete die Molluske und floppte in der Wanne herum.
    »Ich übertreibe nicht! Hast du gesehen, wie Tau in diese Viecher vernarrt ist? Sie würde es nach einer Sekunde bemerken!«
    »Du hast Angst«, triezte die Molluske und deutete mit einer vorwurfsvollen Ecke auf den müden KUT.
    »Wie viele Krallen haben sie?«
    »Ähm … Ich glaube, acht an jeder Pfote, aber was hat das damit zu tun? Weich mir nicht aus. Wenn du keine Angst hast, warum hast du dann noch keine geklaut, he?« schwafelte die Molluske.
    »Man kann nicht einfach da reinmarschieren und mit einem von den Viechern unter dem Arm wieder rausgehen.«
    »’türlich kann man es. Deswegen hast du doch die Stelle als Tier-Imageberater angenommen, oder? Damit du leichten Zugang zu ihnen hast.«
    »Ja, aber ich bin noch nicht fertig.«
    »Angst hast du!«
    »Ich habe keine Angst«, knurrte Mancini. Er konzentrierte sich angestrengt auf den pulsierenden Chrominenzfilter-Vorverstärker und kniff die Augen zusammen, als er ihn auf acht Krallen einstellte. »Ich bin entsetzt! Schau!« Er wuchtete seinen Umhang hoch und enthüllte zwei rasend schnell schlotternde Kniescheiben. »Hast du mal gesehen, was die für Zähne haben? Na?«
    »Hast du denn keine Handschuhe?«
    »Glaubst du, sie wären auch nur im geringsten von Nutzen? Die Viecher durchbeißen sogar ein Kettenhemd … Ah!« Auf einmal funkte cerulischer Flux, ein Knistern hoher potentieller Magie. Eine Kreatur blitzte vor ihm auf dem Tisch auf und verdeckte den Empathieprojektor. Die Molluske schrie in mentalem Kummer auf. Das Geschöpf stand kräftig auf allen vieren, schaute sich mit stechenden scharlachroten Augen im Raum um und fauchte und sabberte aus jeder Tatze scheckige Bedrohung. Mancinis Knie bebten unter dem Umhang vor Frohlocken.
    »Mann!« sagte die entsetzte Molluske. »Diese Ähnlichkeit! Was hast du vor?«
    »Das wirst du schon sehen«, grunzte Mancini. Er rieb sich die Hände und begutachtete seine neueste Schöpfung von allen Seiten. Er spürte, daß der Sieg einen unsicheren Schritt näher heranhüpfte. Wie sollte er versagen, wenn eine virtuelle Verdammnis auf seiner Seite stand?
    Plötzlich erklang ein Quieken hinter ihm, dann ein Ausbund an Handgreiflichkeiten, als Knapp, der erwacht war, die Verdammnis erblickte und einen erfolglosen Versuch unternahm, sich ein Versteck in die Matratze zu bohren.
    Mancini schnippte rasch einen geübten Hokuspokus mit den Fingern, ließ das Empathiefeld zusammensinken, schob den Projektor in sein Bündel und grub seinen Assistenten unter einem quiekenden Kissenberg hervor.
    »Komm her«, raunzte er. Er klang unendlich zuversichtlicher, als er sich fühlte.
    Knapp rieb sich die Augen und stierte dorthin, wo die Verdammnis gewesen war, während Mancini der Werkzeugtasche eine

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