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Firkin 04 - Hundstage

Firkin 04 - Hundstage

Titel: Firkin 04 - Hundstage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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Teiches, ging näher. Die Oberfläche zuckte hoch, wurde durchbrochen und spuckte mehrere tausend überraschte Amöben und einen Tentakel aus.
    Noch mehr angstarktische Störungen.
    » … war knapp!« raunzte eine Stimme vom Rönthex-Schirm, als das laufende Bild wieder sichtbar wurde. »Hätte uns fast erwischt! Kopf runter, dicht am Sumpf halten! Jetzt kann nichts mehr schiefgehen!« Riesige Smaragdlibellen flohen panisch durch den Dunst zwischen den Pferdeschwanzbäumen, als das Laufen erneut begann.
    Ein wilder Schneesturm zuckte vorwärts.
    Die Bäume waren nun weg. Ein kahles, geschwärztes Schlachtfeld erstreckte sich am Fuße eines nun fast den Horizont ausfüllenden Berges. Der Sumpf kochte trocken mit inmitten der Schlacht; Narben bohrten sich in schwarzen, urzeitlichen Schlamm. Und dort, oben auf dem Berg, stand eine große, schwarze, gehörnte Gestalt – sie hatte die apokalyptischen Arme arrogant vor der Brust verschränkt, und ein alptraumschwarzer Umhang des Elends wogte schwer auf seine Schenkel hinab – der Altböse Feind. Er saugte das Licht auf. Das Bild wackelte, als die schwarze Gestalt die Arme weit ausbreitete und ihr Umhang die junge, sich himmelwärts kämpfende Sonne verhüllte. Die Gestalt saugte immense thaumische Kräfte auf, formte ungreifbare Macht zu drei wogenden roten Feuerbällen und fing beiläufig an, mit ihnen zu jonglieren. Dabei beobachtete sie beinahe gelangweilt die entsetzten, näher kommenden letzten Urzeitmagier.
    »Ihr seid nahe genug!« dröhnte die jonglierende Gestalt und warf einen Feuerball. Die brennende rote Kugel raste auf die Thaumaturgiephysiker zu, expandierte, schwoll an, raste ihrem Ziel entgegen. Das Bild auf dem Schirm wirbelte plötzlich herum, ruckte nach rechts, wich dem heranjagenden Projektil aus.
    »Es wird euch niemals gelingen!« brüllte der Schatten auf dem Berg. »Gesteht’s euch ein! Ich habe gesiegt! Ich bin der Sieger!« Die beiden Feuerbälle schwebten einen Moment vor einer schwarzen Wolkenfläche, ein blendendes Paar brennender Augen stierte die Magier wild an und verschwand in einem Magnesiumblitz roher Kraft. Die schlachtgeschwärzte Landschaft schüttelte sich.
    Der Schatten warf seinen schwarzen Kopf zurück, stieß ein bösartiges Lachen aus, griff in eine Tasche und entnahm ihr zwei große Hände schwelenden blutroten Zorns. Die urzeitliche Welt hallte zur gackernden Todesglocke der verdrehten Erheiterung wider und bebte wie ein verbrühtes Rhinozeros, als die riesigen Hände die hundert Samen der Verdammnis in einem großen Bogen von sich schleuderten. Überall dort, wo die blutroten Kugeln aufschlugen, rasten Flammenzungen zum Himmel hinauf, erstarben und rülpsten versengte Erde in alle Richtungen. Die Magier – an beiden Enden des Geschichtsverlaufs – kreischten auf.
    Wie lange das Gackern des Altbösen Feindes in der Luft widerhallte, war unmöglich zu sagen, doch plötzlich gesellte sich ein neues Geräusch hinzu. Das Kratzen von Stilettkrallen auf Gestein, das Quietschen von Rasiermesserzähnen auf Knochen, die kreischende Kakophonie der Apokalypse. Mitternachtschwarze Krallen scharrten sich durch die kampfversengte Landschaft und brachen aus dem Boden hervor. Hundert halbfertige Unterarme brachen hervor und zogen rotäugige schwarze Schädel in das Chaos der letzten Augenblicke des präkambrischen Krieges. Obsidianzähne glitzerten unter einer Abwehrsalve thaumischer Lanzen, die jeder auftauchenden Schöpfung entgegenflog.
    »Rückzug und Neuformation!« schrie eine entsetzte Stimme.
    Ein neuer Wirbelwind wogte statische Schneeflocken.
    Am Ende der Steinhaufenstraße standen dreizehn eilig errichtete Steintürme in der schmalen Kluft zwischen zwei Hügeln in einem Kreis aufgereiht. Nur zwölf der übriggebliebenen Urmagier waren zu sehen; der dreizehnte (die Molluske hockte auf seiner Schulter) war damit beschäftigt, alles für sein zukünftiges Publikum aufzuzeichnen. Was für einen Heimfilmer ungewöhnlich war: Er betete, daß sich nie jemand seine Aufzeichnung ansehen mußte.
    »Sie kommen!« schrie eine körperlose Stimme, die adrenalisierten Alarm in alle Herzen jagte und auf die hundert von unten heraneilenden rotäugigen Geschöpfe deutete. Die Magier wetzten zu ihren Stellungen, jeder sprang in eine Lücke zwischen zwei Steinen, jeder befand sich zwischen zwei Magiern, es war ein vollständiger, kohärenter magischer Zirkel. Sie wußten, was sie zu tun hatten.
    Der Magier am Eingang der Steinhaufenstraße, der

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