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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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das Gesicht hinter der Tür, das nur aus Bart zu bestehen schien.
    »Dürfen wir reinkommen und darüber reden?« fragte Firkin. »Wir glauben nämlich, daß Sie uns helfen können.«
    Brummelnd stieß der kleine Mann die Tür ganz auf, und Praxx und die Kinder stapften in den dunklen Raum. Sie sahen sich um; nach ein paar Sekunden hatten sie alles gesehen, was es zu sehen gab. Firkin konnte es kaum mehr erwarten und hätte am liebsten sofort alle seine Fragen gestellt. Hogshead schnupperte, er spürte, daß er von Magie umgeben war. Whintz schlurfte tattrig durch das Zimmer und setzte sich. Es gab hier kaum etwas, was man als private oder persönliche Besitztümer bezeichnen konnte; Whintz hatte alle seine Habseligkeiten in einen abgerissenen kleinen Rucksack und in die geräumigen Taschen seines geschmacklos ornamentierten Mantels gestopft. Mit Ausnahme eines ledergebundenen großen Buches, das auf dem Bett lag. Hogshead starrte es ungläubig an. Auf dem Bett lag das Buch, das die Antworten auf ihre Fragen enthielt, das Rüstzeug, mit dessen Hilfe sie ihre Mission zu Ende führen konnten. In diesem Buch war der Anhang IIIb! Zu einem Teil wenigstens. Der andere Teil fehlte seit jenem Nachmittag, als ein gewisser, etwa zwei Zentimeter großer Bücherwurm den Anfechtungen des Hungers erlegen war. Hogshead kramte in seiner Rocktasche und holte ein pergamentenes kleines Taschenbuch heraus. Heillos verwirrt sah Whintz, wie Hogshead das Buch aufschlug und mit dem Vorsatzblatt zu sprechen begann.
    »Was macht’n der da? Hat er sie nicht mehr alle?«
    »Keine Angst. Das ist schon in Ordnung«, sagte Firkin.
    »Und warum redet er dann mit einem Buch?«
    »Scht!« Courgette legte den Finger an den Mund. »Wenn man ihn zu schnell aufweckt, wird er brummig.« Sanft pfeifende Schnarchgeräusche stiegen aus dem Buch auf.
    »Wer wird brummig? Was habt ihr denn eigentlich …« Whintz verstummte mitten im Satz – ein winziger grüner Bücherwurm dehnte und streckte sich und blickte sich verschlafen um.
    Whintz reckte den Hals und sah in das Buch. Seinem Gesicht war anzusehen, daß ihm unzählige Fragen auf der Zunge brannten. Er konnte sie nicht stellen, weil die Schnittstelle Zunge-Gehirn nicht mehr funktionierte – mit offenem Mund starrte er in das Buch, in dem sich ein Geschöpf etwas leckte, was in der Welt der Würmer als ›Lippen‹ durchging.
    »Was zum Teufel ist das denn?« schrie Whintz, als er seine Sprachlosigkeit endlich überwunden hatte.
    »Ein alter Freund von Ihnen«, erklärte Hogshead munter.
    »Von mir? Es … es schaut mich an! Tu was, damit es damit aufhört! Ich kann das nicht ertragen, wenn mich ein Ding anschaut!«
    Ch’tin schloß die Augen.
    Dieser simple Vorgang löste ein so großes Entsetzen aus, daß Whintz geschüttelt wurde, als stünde er im Epizentrum eines Erdbebens. Er stierte Hogshead vorwurfsvoll an. »Das warst du, oder? Das war ein Trick, hab ich recht? So ein Taschenspielertrick, du hast das mit den Fingern gemacht!«
    Ch’tin schüttelte den Kopf.
    »Es kann meine Gedanken lesen. Ich hab von solchen Sachen gehört. Ich bin verloren. Ruiniert. Es wird mir das Hirn aussaugen, so lange, bis ich völlig zement bin …«
    »Dement«, korrigierte ihn Courgette.
    »Siehst du?« Whintz krümmte sich beunruhigt und starrte Praxx flehentlich an. »Geht schon los! Stell es ab! Klapp den Deckel zu! Zerquetsch es …«
    »Das einzige, was dieser kleine Kerl aussaugt, ist ein besonders schmalziger Liebesroman«, sagte Praxx. »Er ist ein Bücherwurm.«
    »Warum du geweckt mich hast?« piepste Ch’tin Hogshead verschlafen an. Whintz fuhr zusammen und starrte noch verängstigter auf den grünen Winzling. Er traute Praxx’ Beschwichtigungen nicht.
    Hogshead zeigte auf das Buch, das auf dem Bett des Zauberers lag: »Ist es das?«
    »Allerdings«, stellte Ch’tin fest und leckte sich gierig die Mandibeln.
    »Von wegen.« Whintz winkte unmißverständlich mit der Hand. »Das kriegst du nicht. Ausgeschlossen. Das gehört mir.«
    »Frühstück!« piepte Ch’tin.
    »Wir wollen es ja nicht ganz haben«, sagte Hogshead vorsichtig. »Wir brauchen nur einen Zauberspruch aus diesem Buch.«
    »Das aber auch nur du meinst!« warnte ihn Ch’tin und beäugte das Buch mit gierigem Wurmblick.
    »Zauberspruch?« fragte Whintz mißtrauisch. Er warf Praxx einen fragenden Blick zu. »Einen bestimmten oder einfach irgendeinen?«
    »Nein, einen ganz bestimmten.«
    »Und welchen ganz bestimmten?« Whintz blickte ihn

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