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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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das Holz, als er sich niederließ. Der Thaumaturgist zuckte nur ganz leicht mit der Wimper, faßte in seine Manteltasche und warf dem Pterodaktylus einen kleinen Stockfisch zu. Der gezahnte Schnabel schnappte den Bissen geschickt aus der Luft und zerkaute ihn knirschend und gierig. Praxx lächelte und kraulte dem urzeitlichen Reptil den Bauch.
    Courgette blickte den untersetzten Mann mißtrauisch an. In der kurzen Zeit, seit sie ihn jetzt kannte, hatte sie sich eine Meinung über ihn gebildet. Sie glaubte, daß er einige Eigenschaften und Fähigkeiten besaß, die für sie sehr hilfreich sein konnten. Vertrauenswürdigkeit gehörte allerdings nicht zu diesen Qualitäten. Es gab hier zuviel Unerklärliches, zu viele Fragezeichen, zu viele Rätsel. Eines davon verdaute im Augenblick gerade einen Fisch.
    In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken, sie suchte nach einer Möglichkeit, wie die Einzelteile dieses Puzzles zu einem sinnvollen Ganzen zusammengefügt werden konnten. Sie wußte, was sie am Fluß gesehen hatte, was dort zuerst geschehen war. Hogshead und Dawn hatten es offensichtlich auch gesehen. Aber warum hatte Firkin allem Anschein nach überhaupt nichts davon wahrgenommen? Was ging da vor sich?
    »Nun, vielleicht kann uns ja Whintz diese Fragen beantworten«, sagte Praxx. Courgette schreckte aus ihren Grübeleien auf. Praxx hatte zu Firkin gesprochen… Hatte er wirklich? Sie war sich nicht sicher. Wie hätte sie sich hier auch sicher sein sollen? Wie könnte sie ausschließen, daß dieser geheimnisvolle untersetzte Mann ihren Gedanken gelauscht hatte?
    Firkin und Hogshead waren im Nu auf den Beinen, waren augenblicklich wieder voller Schwung und Begeisterung. Endlich würden sie Whintz treffen, den Fahrenden Zauberer, den Mann, der ihnen verraten konnte, wo sie den verschwundenen König Kharthezsh fänden. Ihre Reise war beinahe zu Ende, ihre Suche nach Hinweisen und Auskünften fast vorbei. Klayth dürfte bald schon Prinz sein, und alles würde gut werden.
    Courgette ging hinter ihnen her, den Kopf voll argwöhnischer und mißtrauischer Gedanken. Wie hätte sie aber auch guten Gewissens einem Menschen trauen sollen, der sich einen Pterodaktylus hielt? Und dazu auch noch einen Fisch, der seit achtzig Millionen Jahren ausgestorben war?
     
    Es würde ein Knüller werden! Es mußte ein Knüller werden! Mit klopfendem Herzen, elektrisiert und fasziniert hatte Turgg Enjeff jedes Wort aufgesaugt und verschlungen, das durch die Geheimtür an sein Ohr gedrungen war. Bis zum äußersten hatte er sich angestrengt, um alles ganz deutlich zu verstehen, und dabei war seine Hand rastlos kritzelnd über die Seiten seines altbewährten kleinen Notizbuchs gewandert. Gespannt hatte er den Ablauf des Dramas verfolgt: ganz zu Anfang die kaum vernehmlichen Versuche der Gegenwehr, die der Hochverheerenswerte Thatarr, oberster Kriegsherr von Cranachan, unternommen hatte, als er in seinem Bett angefallen worden war; dann die Drohungen und Forderungen; danach die Vorstellung von Zhorrothustra, leitender Wissenschaftler und selbsternannter Todesengel, und der Bericht über seine Rolle bei den Forschungsarbeiten in Losa Llamas; und schließlich die Konferenz, die er eben noch belauscht hatte und von der er sich jetzt heimlich davonschlich.
    Turgg Enjeff hatte ausreichend Material gesammelt, um einen Knüller landen zu können. Er überflog die Seite in seinem Notizbuch, und ihm war klar: Die Sache! Ohne jeden Zweifel! Er würde seine Titelgeschichte bekommen, die zweite in seiner Karriere! Er sprudelte beinahe über vor Aufregung, als er sich von der Tür wegstahl und durch den spinnwebenverhangenen dunklen Tunnel zu jenem Geheimgang schlich, der hinausführte aus dem befestigten Reichspalast von Cranachan.
     
    »Ja?« blaffte er, nachdem es zum zweiten Mal wie ein Hagelschlag an die Tür geklopft hatte. »Was gibt’s denn?«
    »Mach auf, du hast Besucher«, sagte Praxx.
    »Besucher? Ich?«
    »Ja. Willst du sie nicht hereinlassen? Sie sind weit gereist.«
    Rasselnd wurde ein Riegel zurückgeschoben, die Tür öffnete sich knarzend.
    »Scheren krieg ich vor Dienstag nächster Woche keine mehr fertig, Schuhe kann ich bis Freitag machen«, sagte Whintz. »Wenn’s was Kniffligeres ist, müßt ihr ein bißchen länger warten, ich steck mitten in meinen Prüfungsvorbereitungen. Also, was wollt ihr?«
    »Hallo! Wir wollten gern wissen, ob Sie uns vielleicht helfen können«, sagte Firkin schüchtern.
    »Helfen? Wie helfen?« fragte

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