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Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Firkin 2: Die Frösche des Krieges

Titel: Firkin 2: Die Frösche des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Harman
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sie in einer Sackgasse gelandet waren. Sie hatten eine falsche Spur verfolgt, so falsch, wie sie falscher nicht sein konnte. Hogshead kam sich plötzlich vor wie ein Missionar, der durch endlose Wüsten gewandert ist und gegen wilde Bestien gekämpft hat, der riesige Berge bezwungen hat und zum goldenen Himmelstor aufgestiegen ist, wo er dann feststellen muß, daß Gott den Laden geschlossen hat, in ein Seebad umgezogen ist und dort vom Verkauf kleiner Tiere lebt, die er aus Muscheln zusammenbastelt. Sie waren am Ende der Straße angekommen und standen vor einem Schild mit der Aufschrift ›Parken verboten‹.
    Wie eine Seuche breitete sich unter den vieren das Gefühl der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit aus. Whintz zuckte sinnlos mit der Schulter.
    »Äh, wenn ihr wollt, kann ich euch die Schuhe doppeln, bevor ihr wieder loszieht«, bot er ihnen an. Es war ein erbärmliches Angebot.
    Nur mit übermenschlicher Anstrengung konnte sich Firkin davon abhalten, sich schreiend auf den Boden zu werfen, mit den Füßen zu strampeln und mit den Fäusten auf die Dielenbretter einzuschlagen. Außerdem fürchtete er, daß er damit einen ziemlich lächerlichen Auftritt liefern würde.
    Allmählich kam ihm zu Bewußtsein, daß sich hinter ihm jemand beinahe ebenso übermenschlich anstrengte, um nicht lauthals loszubrüllen vor Lachen. Nicht daß Firkin etwas gehört hätte – er hatte viel eher etwas gespürt: etwas wie Spott, der ihn wie eine elektrische Welle sanft im Nacken kitzelte. Er drehte langsam den Kopf und blickte vorwurfsvoll die Quelle an, von der dieser elektrisierende Reiz ausging: Es war ein Mann, der sich mit beiden Händen den Mund zuhielt, dessen Gesicht puterrot angelaufen war, der die Augen krampfhaft zusammenkniff und der lautlos zitterte. Nur noch ein winziger Reiz, und er würde explodieren. Firkin fuhr herum, zornrot im Gesicht. Es war ein kläglicher, ohnmächtiger, hilfloser Zorn. Praxx schlug die Augen auf. Er hätte es nicht tun sollen, es war der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte. Praxx platzte los. Er lachte brüllend, er bog sich vor Lachen, er hielt sich den Bauch vor Lachen und klappte hilflos und haltlos zusammen. Firkin brüllte den Dicken wütend an, der sich über sein Mißgeschick so maßlos belustigen konnte.
    »Maulhaltenmaulhaltenmaulhalten!« schrie er und stampfte kindisch mit dem Fuß auf.
    »Aufhörenaufhörenaufhören!« brüllte Praxx, hämmerte auf den Boden ein und hielt sich die Rippen, als befürchte er, sie wollten sich selbständig machen.
    Whintz begann zu stottern, als das ansteckende Gelächter wie eine Welle über ihm zusammenschlug. Die verlegene Spannung löste sich auf im reißenden Sturm hemmungsloser Fröhlichkeit, Hogshead, Courgette und Dawn kicherten, prusteten – und dann brachen auch sie in schallendes, zwerchfellerschütterndes Gelächter aus. Im nächsten Augenblick bogen sich alle – alle außer Firkin – vor Lachen und krümmten sich in den heftigsten Lachkrämpfen, als ihnen die erbärmliche Absurdität ihrer Situation klar wurde: Sie hatten es geschafft, einen Zauberer aufzuspüren, der nur leider eins nicht konnte – zaubern.
    »Entschuldigung. Eigentlich dürfte ich nicht lachen«, krächzte Praxx und bog sich dabei schon wieder vor Lachen.
    »Allerdings«, knurrte Firkin.
    »Ich wollte, daß ihr es selbst herausfindet.«
    »Und was sollten wir selbst herausfinden? Daß wir alles vermurkst haben? Daß wir blöde sind?« schrie Firkin.
    Praxx gab sich große Mühe, ruhig zu bleiben. »Nein. Ihr solltet selbst sehen, daß Whintz nicht der Mann ist, der euch helfen kann. Himmel, meine Rippen! Ich schlage vor, wir gehen jetzt wieder zu mir. Ihr seid doch sicher halbverhungert. Ich mache euch was zu essen, und anschließend erkläre ich euch alles. Nein, die Sache selbst ist überhaupt nicht zum Lachen. Es war nur dein Gesicht. Tut mir leid.« Er führte sie hinaus. Dann war es mit seiner Beherrschung zu Ende, und er bekam den nächsten Lachanfall.
     
    »Ihr habt doch gesagt, er wolle uns diese Amphibien überlassen.« König Erdrosselbart knurrte wütend, als er das Pergament las, das Fisk zurückgelassen hatte. »Jetzt sieht es mir aber beinahe so aus, als müßten wir uns auf eine größere militärische Operation einstellen!«
    Thatarr sah sich die Liste an und wurde zunehmend mißtrauischer. War er möglicherweise auf einen raffinierten Schwindel hereingefallen? Es sah ganz so aus, als wäre auf dieser Liste alles verzeichnet, was

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