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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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sollte nicht größer als einssechzig sein.“
    „Selbstverständlich!“, sagte Erato von der Rezeption und schon zehn Minuten später war er mit einer kleinen Dunkelhaarigen alleine. Sie kam nackt zu ihm, nur geschmückt durch ein Nabel- und ein Nippelpiercing. Es war im Club bekannt, dass er keinen großen Wert auf aufgesetzte Stripteasevorführungen legte oder auf ein langes und ermüdendes Vorgeplänkel. Man wusste hier, dass er am liebsten schnell und hardcore zur Sache kam und dafür aber ziemlich ausdauernd sein konnte.
    Die kleine Dunkle war mit Sicherheit entsprechend instruiert worden, aber sie sah kein bisschen aus wie Julia. Sie hatte zweifellos eine tolle Figur, oder zumindest würde ein neutraler B eobachter das so sehen. Aber Thomas gefielen ihre Proportionen nicht. Ihre Schultern waren ein wenig zu breit und ihre Hüften auch. Ach Quatsch, die Hüften waren viel zu breit. Und die Beine waren fleischig, nicht sportlich. Sie hatte natürlich auch keine großen dunklen Kulleraugen. Sie hatte schmale, engstehende Augen, die ihm irgendwie arglistig und gierig vorkamen. Ihre Nase war zu kurz und ihre Lippen zu schmal, sie luden nicht gerade zum Küssen ein.
    Ha, als ob er eine Nutte küssen wollte. Im Augenblick wollte er sie nicht einmal ficken. Es regte sich rein gar nichts in seiner Hose.
    „Wie alt bist du?“
    Persönliche Fragen waren für beide Seiten verboten und die Frauen mussten sie nicht beantworten. Einige von den Mädchen, besonders die jüngeren, hatten neben diesem nächtlichen Job noch ein normales Leben. Sie trugen bürgerliche Namen und hatten ebenso wie ihre Kunden ein Recht auf abs olute Diskretion. Aber wenn so eine persönliche Frage mit einem 500-Euro-Schein begleitet wurde, dann wurde sie vielleicht auch beantwortet.
    „Zwanzig“, sagte sie mit einer Stimme, die etwas zu hoch und zu hell klang, um jemals warm oder leidenschaftlich zu sein.
    Noch ein 500-Euro-Schein und noch eine Frage: „Und du bist Friseurin?“
    Er wusste auch nicht, warum er danach fragte, denn eigentlich war ihre Frisur beschissen. Sie hatte einen dämlichen Pagenschnitt wie Mireille M athieu. Warum hatte er damit gerechnet, dass man ihm ein Mädchen schicken würde, deren dicke, dunkle Haarpracht ihr bis zu den Hüften reichte?
    „Ich fange im Herbst mit dem Jurastudium an.“
    „Ach, verdammt, auch das noch! Was mache ich hier?“
    Thomas hatte gar nicht bemerkt, dass er nach Luft geschnappt hatte oder dass er den Gedanken laut ausgesprochen hatte. Es wurde ihm erst bewusst, als das Mädchen auf ihn zutrat und einladend zu ihm sagte: „Ich kann für Sie eine Friseurin sein, wenn Sie das wünschen.“
    „Verschwinde! Hau ab!“, knurrte er sie an. Er hatte absolut keinen Bock auf sie und sie konnte nichts dafür. Sie konnte nichts dafür, dass er die Frau, die er haben wollte, hier nicht finden würde und dass es kein billiges Substitut für sie gab. Dass es gar kein Substitut für sie gab.
    Als er den Club Privé wieder verließ, war es erst kurz nach neun. Er hatte die Hure trotzdem bezahlt, auch wenn sie fluchtartig verschwunden war. Und er hatte sich in dem Moment selbst dafür verachtet, dass er überhaupt hierhergekommen war.
    Brockmanns Blicke, die sonst immer absolut neutral waren, schienen ihm die Pest an den Hals zu wünschen. Wäre es nicht Brockmann, sondern Silvio gewesen, dann hätte er sich einen Dreck um diese Blicke geschert. Aber Brockmann? Herrgott, der Mann war sein Vertrauter, derjenige, der in seinem Leben einem Freund am nächsten kam. 
    „Es war nichts!“, sagte er deshalb, als er im Auto saß und immer wieder ve rsuchte, Brockmanns Blick aufzufangen, der wiederum genau das vermied: Seinem Boss, dem Hurensohn, auch noch in die Augen schauen zu müssen nach dieser Tour. „Ich habe sozusagen keinen hochgekriegt.“
    „Geschieht Ihnen recht!“, kam es trocken von Brockmann.
    „Ja!“
    Als sie zu Hause in der Tiefgarage angekommen waren, fragte Broc kmann:
    „Brauchen Sie mich heute noch?“
    „Haben Sie Lust auf eine Runde Kickboxen im Fitnessraum?“
    „Ich habe eine Freundin und wenn Sie heute nicht mehr wegwollen, fahre ich zu ihr. Wann soll ich morgen früh wieder hier sein?“
    Eine Freundin? Brockmann? Wann war das denn passiert? Hatte er nicht neulich erst von seiner großen Desillusionierung gesprochen?
    „Letzte Woche haben Sie noch Ihrer verlorenen Liebe nachgeweint“, murmelte Thomas mit leichtem Unglauben und einem großen Haufen an Sa rkasmus.
    „Und ich

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