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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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war, als würde jemand in der Hölle nach einem Feuerlöscher verlangen. 
    „Lass mich!“
    „Alles, was du brauchst, ist ein Mann, der dich die Traurigkeit vergessen lässt.“
    Seine Lippen suchten ihre, sie drehte den Kopf zur Seite und versuchte, ihre Fäuste freizubekommen, um ihm einen Kinnhaken zu verpassen, der sich gewaschen hat. Aber genau in dem Moment wurde er zurückgerissen. Sein Mund war weg von ihrem Gesicht, der Druck seines Körpers war weg von ihrem und der ganze Mann kniete plötzlich vor ihr auf dem Boden. Sie sah die Bewegungen kaum, so schnell waren sie. Da stand plötzlich Silvio im Flur, ein Berg von einem Mann, wie aus dem Boden gewachsen und er hielt Micha fest, den Arm nach hinten auf den Rücken gebogen und drückte ihn damit auf die Knie und sein Gesicht presste er so weit nach unten, dass Michas Wange auf den Boden gequetscht wurde.
    „Die Dame sagte, dass sie in Ruhe gelassen werden möchte.“
    Micha fing an zu winseln und zu ächzen und Julia hatte Angst, er könnte Benni mit diesen gruseligen Geräuschen aufwecken. Das fehlte noch, dass Benni nach so einem Erlebnis wie diesem Einbruch auch noch eine Schlägerei miterleben musste und seinen Rektor gedemütigt am Boden liegen sah. Was wollte sie dem Jungen eigentlich noch zumuten?
    „Lassen Sie ihn los, Herr Seidlitz!“, bettelte Julia mit beschwörender Sti mme und mit einem ängstlichen Blick in das Zimmer, in dem Benni hinter dem halb offenen Vorhang schlummerte. Was machte Silvio überhaupt hier? Hatte Eric ihn etwa geschickt, nachdem er seine Mailbox abgehört hatte? Oder Thomas?
    „Sind Sie einverstanden, wenn ich ihn vor die Tür setze?“
    Silvio wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern packte Micha am Nacken, so, wie man ein Karnickel hochhob, und ließ ihn quasi auf den Zehenspitzen zur Tür hinausmarschieren. Dann machte er die Wohnungstür in aller Ruhe zu und stellte sich breitbeinig davor, was ein ganz klein wenig so wirkte, als würde er auch für sie den Fluchtweg blockieren. Jetzt verschränkte er auch noch die Arme vor seinem muskelbepackten Oberkörper und sah Julia abwartend an.
    „Danke!“, sagte sie nur, weil sie zu perplex war, um irgendetwas anderes zu sagen oder zu denken. „Wie sind Sie hereingekommen? Hat Eric Sie g eschickt?“
    Silvio sah sie eine Weile stumm an. Abschätzend und auch ein wenig abfä llig und dann sagte er:
    „Ich könnte jetzt sagen, dass Ihr geliebter Thomas Mahler mich damit b eauftragt hat, auf Sie aufzupassen, weil er sich Ihretwegen vor Sorge beinahe ins Hemd macht, aber das wäre nur die Hälfte der Wahrheit. Ich bin hier, weil wir beide jetzt ungestört sind.“
    „Oh nein, nicht noch einer, der mich trösten will!“, krächzte Julia und sprang sofort drei Schritte rückwärts.
    Es konnte ja wohl nicht sein, dass der eine Schwerenöter den anderen zur Tür hinausbefördert hatte. Silvio mahlte ein wenig mit seinem Kiefer, bevor er antwortete. Offenbar kostete er den Schrecken in ihrem Gesicht genüsslich aus.
    „Daran habe ich allerdings auch schon gedacht. Nicht nur einmal. Sie sind eindeutig der erste Preis für den Schwanz eines Mannes, das steht fest. Aber es wäre ziemlich unprofessionell von mir.“
    Oh Mann, wenn es schon Scheiße regnete, dann aber gleich aus Fässern. Sie überlegte, wo ihr Handy war, ob sie es schnell genug erreichen und irgendeinen Notruf absetzen konnte, bevor dieser Gigant ihr irgendetwas tun konnte. Er hatte ihre Absicht offenbar an ihrem Blick erraten, denn er schüttelte den Kopf, als wollte er ihr zu verstehen geben, dass es absolut sinnlos war, ihm entkommen zu wollen.
    „Wir beide haben ein gemeinsames Problem und das heißt Morosow. Und ich frage mich, ob wir nicht zusammenarbeiten können, um es zu l ösen.“
     
    ***
     
    Silvio saß auf dem Plastikklappstuhl in der Küche, der unter seinem gewaltigen Körper bedenklich nachgab, und Julia lehnte am Herd, einen guten Meter von Silvio entfernt. Sie brauchte den größtmöglichen Abstand zu dem Mann und die Küche war im Prinzip viel zu klein, um diesen Abstand zu gewährleisten. Aber wo hätte sie sonst mit ihm reden sollen, ohne dass Benni dabei wach wurde?
    Bei dem Namen Morosow war ihr das Herz in die Hose g erutscht.
    „Also , lassen Sie hören!“, sagte sie, nachdem sie Silvio auf den Stuhl bugsiert hatte. Sie bot ihm nichts zu trinken an. Micha hatte ihren Rotweinvorrat leer getrunken und Silvio wollte sie auf keinen Fall das Gefühl geben, dass er hier willkommen

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