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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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ließ.
    Sie hatte sich immer gewünscht, dass sich jemand um sie sorgen würde und dass sie sich ab und zu einfach nur fallen lassen konnte und jemand da w äre, der sie auffing. Aber offenbar hatte der liebe Gott es zu gut gemeint und ihr gleich Thomas Mahler über den Weg geschickt. Der machte niemals halbe Sachen. Nein, er versuchte sofort, die absolute Kontrolle über all ihre Sorgen zu erlangen.
    Wenn er wüsste, dass er selbst im Augenblick ihre größte Sorge war.
    Beim Frühstück hatte er ihr einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie ihr Leben an seiner Seite ungefähr aussehen könnte: Sie würde diese Woche auf jeden Fall noch zu einem Frauenarzt gehen, ordnete Thomas an, und zwar zum besten, den es in Berlin gab. Und sie würde auf keinen Fall mehr einen Fuß in diese unsägliche Wohnung in Kreuzberg setzen. Silvio würde heute den Rest ihrer Sachen dort abholen und öffentliche Verkehrsmittel waren von jetzt an auch tabu für sie. Das wäre ja noch schöner, dass sie in eine verkeimte U-Bahn einstieg, und wenn sie unbedingt ein Praktikum machen musste, so gäbe es zig hochkarätige Kanzleien. Seine Frau hatte es wohl kaum nötig, für einen so verlotterten Haufen wie die Raschbergs zu arbeiten. 
    Julia versuchte nicht hinzusehen , während Thomas genüsslich zwei Spiegeleier mit Speck aß und Benni seine dritte Schüssel Cornflakes mampfte und dabei so tat, als würde ihn das Gespräch kein bisschen interessieren.
    Dabei interessierte es ihn brennend . Er hatte natürlich sofort kapiert, dass zwischen dem Bonzen aus dem Fernsehen und Jule etwas lief, was eindeutig mit Sex und dem ganzen Liebeskram zu tun hatte. Er war schließlich nicht auf den Kopf gefallen. Es war ja auch klar, dass die nette alte Dame vom Sonntag nicht rein zufällig Mahler hieß und garantiert hatten die und sein Kumpel Walter auch noch die Finger im Spiel und wahrscheinlich würde es bald so eine bescheuerte Hochzeit geben, wie in diesen dämlichen amerikanischen Liebesschnulzen. Er hoffte bloß, dass Jule nicht herumknutschen würde mit dem Mann. Zumindest nicht, solange er dabei war. Das wäre absolut eklig.
    Als Julia dann endlich, endlich mal i n diesem Badezimmer fertig war und Zeit hatte, sich um Benni zu kümmern, ließ dieser Mann einfach nicht ihre Hand los. Aber als Julia Benni in die Arme nahm und ihn kräftig drückte, musste er sie dann doch mal freilassen. Ha! Der sollte sich bloß nicht zu viel einbilden. Julia hatte ihn nämlich viel lieber. Das hoffte Benni jedenfalls mit leichtem Bangen.
    „Benni, wir bleiben erst mal hier . Hier sind wir in Sicherheit“, sagte Julia.
    Oh nein, Benni hatte wirklich keinen Bock , in dieser komischen Wohnung zu wohnen und in der Nähe des Bonzen zu bleiben. Der Typ hatte ja schon wieder seine Hand auf Julias Rücken, der blöde Grabscher, obwohl sie immer noch Benni umarmte. Benni hatte seinen großen Unglücksblick aufgesetzt und zu Julia gesagt:
    „ Können wir nicht in unsere eigene Wohnung? Oder in die neue nach Friedrichshain?“
    Julia hatte auch ihren Unglücksblick aufgesetzt und geantwortet:
    „Da ist es jetzt echt zu gefährlich. Leider. Ich erkläre dir später alles in Ruhe.“
    „Jaaaa, das sagst du immer!“, quengelte Benni und wusste ganz genau, dass er es Julia gerade unnötig schwer machte, weil es ihr gestern schon so dr eckig gegangen war. Aber er konnte einfach nichts dagegen tun. Er hatte auch Angst und er wollte nicht, dass Julia einen Freund hatte und ihn dann auch verlassen würde, so wie Oma.
    „Ich schwör’s! Ich erkläre dir alles in Ruhe. Heute Abend , wenn ich von Opa zurück bin.“
    Pah! Wenn!
    Und wenn nicht? Dann war nur dieser blöde Bonze schuld. Benni konnte den Mann nicht leiden. Er hasste ihn genau genommen. Nicht nur, weil er ihm Jule wegnehmen wollte. Die im Fernsehen hatten gesagt, er sei ein Kapitalist und würde keine Arbeitsplätze schaffen, und so wie Benni das sah, stimmte das auch, und außerdem hatte er schon graue Haare an den Schläfen, fast wie Opa, und dann kommandierte er immer alle herum, und alle taten immer sofort, was er wollte, sogar Jule.
    Benni fand Eric jedenfalls tausend mal cooler und Micha Kühn auch. Aber dieser Thomas war absolut uncool. Der machte ihm Angst, auch wenn er Julia andauernd mit „Mein Herz“ und „Meine Liebste“ anredete und auch sonst einen Haufen geschwollenes Zeug quatschte. Und dabei hatte er einen Tonfall drauf, als wäre das selbstverständlich, dass ihm immer alle gehorchten. Und wehe,

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