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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition)
Autoren: Clannon Miller
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Scharfschützen immer noch ein großes Risiko, die Geisel zu verletzen. Nur eine unvorhergesehene Bewegung …
    Morosow zerrte Julia aus dem Wohnzimmer in Richtung Flur und sein Ziel war eindeutig die Haustür. Er würde mit seinem Auto nicht von hier wegkommen, dafür hatten sie schon im Vorfeld gesorgt, aber was nützte ihnen M orosow, wenn Julia dabei draufging? In dem Augenblick, als Eric in das Wohnzimmer stürmte, ging die Wohnzimmertür auf und Julias Vater erschien im Schlafanzug mit entsetztem Gesichtsausdruck.
    Er hatte gar nicht genug Zeit, um sich zu wundern. Morosows Schlag traf ihn mit brutaler Gewalt gegen den Kopf, im gleichen Moment legte Eric die beiden russischen Prätorianer mit zwei gezielten Schüssen ins Knie um. Einer von ihnen klatschte mit dem Kopf gegen die Tischkante und blieb regungslos liegen. Der andere rappelte sich sofort wieder auf und feuerte auf Eric. 
    Morosow zerrte Julia über ihren bewusstlosen Vater hinweg hinaus in den Flur. Das war ziemlich schwierig, denn Julias Füße waren gefesselt und deshalb musste er sie tragen. Das hielt ihn auf und machte ihn unbeweglicher. Dennoch war Morosow schon draußen und außer Sicht, als Eric sich mit einem Sprung gerade noch hinter das Sofa retten konnte, um vor den Schüssen des blonden Riesen in Deckung zu gehen. Zig Schüsse knallten nacheinander in die Rückenlehne. Der Russe verausgabte sich, weil er keine Deckung hatte und sich mit seinem angeschossenen Knie auch gar nicht so schnell irgendwohin retten konnte. Die vier Sekunden, die er brauchte, um das Magazin nachzuladen, waren dann sein Ende.
    „Ich komm jetzt raus!“, brüllte Morosow im Flur.
    Er brauchte kein Megaphon, man konnte ihn durch die geschlossene Haustür bis zur Bushaltestelle am Ende der Straße hören.
    „Wenn sich einer rührt, ist die Frau tot.“
    Offenbar dachte er, da draußen würde das Mobile Einsatzkommando auf der Lauer liegen und schon ein Fluchtfahrzeug für ihn bereithalten. Dann riss er die Haustür auf. Er hielt Julia so vor sich, so dass sie den größten Teil seines Körpers mit ihrem abdeckte. Niemand, der Ahnung von Geiselnahmen hatte, würde es wagen, auf ihn zu schießen. Er konnte Mahler mit ihr unter Druck setzen und sicherstellen, dass er ungehindert bis zum Flughafen kam.
    Morosow war allerdings ziemlich irritiert, als er die Haustür öffnete und auf die absolut leere Anwohnerstaße blickte. Kein einziges Einsat zfahrzeug, keine abgesperrte Straße, nicht der geringste Hinweis auf einen Polizeieinsatz. Er hatte nicht lange genug Zeit, sich über das Phänomen zu wundern.
    Verwirrt und für eine Sekunde unentschlossen machte er einen unsicheren Schritt rückwärts und wollte die Haustüre gerade wieder zuschl agen, da donnerte ihm ein eisenharter Pistolengriff genau gegen die Schläfe.
    „Fuck you!“, brüllte Thomas mit einer Wut, die direkt aus der Steinzeit stammte.
    Morosow taumelte zur Seite und ließ Julia für einen Moment los. Thomas griff nach ihr, zerrte sie am Arm zur Seite oder riss sie mehr oder weniger in seinen Arm und dann drückte er ab. Morosow wurde von der Wucht des Schusses gegen den Türrahmen geschleudert. Er starrte ungläubig an sich hinab auf die Schusswunde in seiner Brust. Sein Hemd färbte sich nur ganz langsam rot. Genauso langsam entglitt ihm seine eigene Pistole, als sich sein Griff um die Waffe lockerte. Sie fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Fußabtreter vor der Haustür.
    Tja, zu dumm, dass der Mann , der allen immer einen Schritt voraus war, nicht an eine kugelsichere Weste gedacht hatte. Julias Knie wurden weich, aber Thomas hielt sie fest, ganz fest an sich gedrückt, und sie wusste nicht, ob sie es war, die so schrecklich zitterte, oder er.
    Er hielt sie auch noch in seinen Armen, als zwanzig Minuten später die No tärzte und zwei SEK-Einheiten auftauchten.
    Er hatte Julia ins Haus getragen und redete aufgeregt auf sie ein. Aber sie dämmerte in einem Zustand von Halbbewusstsein, klammerte sich an Thomas fest wie ein kleines Kind und war überglücklich, dass er noch lebte, dass Benni noch lebte und dass sie noch lebte und gleichzeitig hatte sie das Gefühl, die Schmerzen würden immer schlimmer werden, und sie wollte e igentlich nur in Ohnmacht fallen, um das nicht mehr aushalten zu müssen.
    „Bleib bei mir! Verlass mich nicht!“, flehte er.
    Sie hörte wie Thomas’ Stimme in ihren Kopf drang und sie immer wieder davon abhielt, ganz wegzudriften, und dann spürte sie diesen Nadelstich,
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