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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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sah überall grelles Blaulicht und ein fremdes Gesicht, eine Frau, die mit freundlicher Stimme zu ihr sprach und sagte: „Ganz ruhig. Es wird alles gut!“
    Und dann waren die Schmerzen endlich weg und sie schlief in Thomas’ Armen ein.
     
    ***
     
    Als Julia wieder zu sich kam, lag sie in einem schwach erleuchteten Krankenhauszimmer, in dem es roch wie auf einer Blumenwiese im Hochso mmer. Eine Kanüle steckte in ihrem Handrücken und sie hatte kaum noch Schmerzen. Nur ein dumpfes Ziehen in ihrem Magen. In dem Besuchersessel, der in der Ecke am Fenster stand, war Thomas. Halb saß er, halb lag er und er schlief. Seine Beine breit ausgestreckt, seine Arme hingen schlaff an seinen Seiten herab und baumelten über die Armlehnen. Seine Haare waren zerzaust und hingen ihm ins Gesicht. Sein Kinn und seine Wangen hatten dunkle Schatten und er sah fix und fertig aus.
    S ie selbst lag nicht alleine in dem schmalen Krankenhausbett. An ihre rechte Seite angekuschelt lag Benni und schlief ebenfalls. Mit einer Hand hielt er sein Kuschelschaf fest, die andere umklammerte eine einzelne Rose mit einem dicken blauen Kopf und dann sah sie die anderen Blumen. Das ganze Zimmer war ein blaues Blumenmeer. Große hellblaue Hortensien und Schwertlilien, noch mehr blaue Rosen mit dicken Köpfen, Kornblumen, Lavendel, Vergissmeinnicht, Akeleien, Rittersporn, Lupinen, Flieder … sie kannte nicht einmal die Hälfte davon und sie standen aufgereiht am Boden, an der Wand, auf dem Tisch neben dem Sessel, auf dem Nachttisch, am Fenster in dreißig verschiedenen Blumenvasen. Sie stützte sich auf dem Ellbogen ab, weil sie es einfach nicht glauben konnte, und da fiel ihr Blick auf das kleine Päckchen, das auf ihrem Bauch lag. Eingepackt in goldglänzendes Geschenkpapier und umwickelt mit einer roten Schleife. Der einzige rote Farbton im ganzen Zimmer.
    Sie versuchte , das Päckchen mit ungeschickten und zittrigen Fingern zu öffnen, und als ihr schließlich das winzige Pärchen Kätzchenschuhe entgegenfiel, flossen ihre Tränen in hellen Strömen über die Wangen.
    „Hey Thomas! Sie ist endlich wach!“, rief Benni laut durch das Zimmer und schreckte Thomas damit aus dem Schlaf. „Und sie heult schon wieder rum. Ich sag doch, sie heult die ganze Zeit rum!“
    Thomas sprang auf die Beine und war sofort an ihrer Seite.
    „Hast du Schmerzen? Soll ich die Schwester rufen?“
    „Nein, du sollst mich küssen!“, sagte sie mit schwacher Stimme.
    Benni schrie „Igitt!“ und sprang sofort aus dem Bett, als hätte er Angst, das könnte etwas Ansteckendes sein, aber als der Bonze sich auf Jules Bett setzte und sie vorsichtig in seine Arme zog, schaute Benni doch ganz unau ffällig zu.
    Er wollte nur sehen, ob der das auch mit der Zunge und so machte, wie er das in einem Film schon gesehen hatte. Aber der Bonze hatte offenbar keine Ahnung vom Küssen. Er berührte ihre Lippen nur einmal ganz kurz, dann war das Geknu tsche auch schon wieder vorbei und er hielt Julia nur fest und drückte ihren Kopf an seine Brust. Benni würde dem Mann zum Geburtstag mal ein Buch schenken, in dem genau erklärt wurde, wie man richtig küsst.
    Aber andererseits, wenn der Bonze keine Ahnung vom Küssen hatte, dann knutschte Julia wenigstens nicht die ganze Zeit mit ihm rum, sondern hatte auch noch etwas Zeit für ihn. Benni hatte ihr schließlich das Leben gerettet. Das behaupteten zumindest Eric und Thomas, der bei genauerer Betrachtung vielleicht doch nicht ganz so blöd war, wie Benni zunächst gedacht hatte. Zumindest hatte er ziemlich cool ausgesehen, als er gestern mit der fetten Knarre in der Hand, der kugelsicheren Weste und mit ganz schwarzen Klamotten losgebre ttert war, um Julia zu retten.
    Thomas hatte seine Mutter, die nette Oma mit den weißen Haaren, anger ufen und die war nach einer Weile zusammen mit Walter gekommen, um auf Benni aufzupassen. Eric und Silvio waren nämlich auch losgezogen, um Julia zu retten. Eigentlich brauchte Benni niemanden, der auf ihn aufpasste. Wenn Julia abends arbeiten ging, war er ja auch immer alleine und kam gut zurecht. Aber als dann Frau Mahler und Walter kamen, war Benni doch ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen und da hatte er erst gemerkt, dass es gar nicht so schlecht war, jemanden zu haben, der auf einen aufpasste, besonders dann, wenn man eine ganz riesengroße und gottverdammte Angst hatte um den einzigen Menschen, der einen wirklich lieb hatte.
    Irgendwann hatte sich der Bonze endlich wieder gemeldet und e

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