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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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rzählt, dass alles gut sei. Julia sei im Krankenhaus, aber die Ärzte sagten, dass sie schon bald wieder nach Hause dürfe. Was mit dem Baby sei, könne er allerdings noch nicht sagen. Niemand könne ihm darüber Auskunft geben.
    Hä? Was denn für ein Baby? Kein Mensch hatte Benni je etwas von einem ve rflixten Baby erzählt. Auch das noch! Nicht nur, dass Julia seit Neuestem lieber diesen autoritären Bonzen in ihrem Bett haben wollte, jetzt würde da demnächst auch noch ein schreiender und stinkender und sabbernder Säugling herumlungern und keiner hielt es für nötig, ihn über all diese veränderten Lebensumstände aufzuklären. Natürlich hielt es auch niemand für nötig, ihm zu sagen, was mit diesem Morosow passiert war. Aber Benni war ja nicht doof, er hatte auch in den Tagebüchern seiner Mutter gelesen – und nicht nur Julia, auch er hatte sich sehr wohl ausrechnen können, wer dieser Mann war, auch wenn er ihn noch nie gesehen hatte. Und er hoffte nur, dass er tot war und niemals mehr wiederkommen würde.
    Nie!
    Das Coolste war, dass Benni am anderen Tag nicht in die Schule musste. Frau Mahler, die mit Walter die ganze Nacht bei Benni geblieben war, rief nämlich beim Rektor an, um Benni zu entschuldigen, und der wusste offenbar schon aus dem Fernsehen, dass Oma Mahler jetzt gewissermaßen mit Julia und ihm verwandt war. Auch das hatte ihm wieder mal keiner gesagt, dass Julia im Fernsehen gewesen war.
    Benni schlief dann auch ziemlich lange und als er am Mittwoch gegen zehn Uhr aufwachte, hatte Frau Mahler ein tolles Oma-Frühstück für ihn g emacht, so wie seine richtige Oma das früher auch oft für ihn gemacht hatte, bevor sie abgehauen war, weil sie lieber problemlose und dumme Enkelkinder haben wollte. Mit Brötchen und Marmelade und Butter und Nutella und dazu ein Tasse warme Milch mit ganz, ganz viel Instantkakao. Während Benni noch frühstückte, war Eric zusammen mit Isabel aufgetaucht.
    Er hatte einen fetten Verband am Oberschenkel und behauptete, das sei keine Schusswunde, sondern er habe sich an einer Scherbe geschnitten, als er durch das Küchenfenster geklettert sei, aber Benni glaubte ihm kein Wort. Das war nämlich wieder typisch Erwachsene, die wirklich coolen und wic htigen Dinge hielten sie vor ihm geheim, weil sie dachten, er wäre zu klein oder zu doof dafür.
    Nach dem Frühstück verabschiedeten sich Frau Mahler und Walter von ihm und sagten „Dann bis Freitag!“ und Benni hatte echt keine Ahnung, was sie damit meinten.
    Ha, toll, oder? Das wurde immer besser, für den Freitag war er von Walter ins Observatorium eingeladen, die ganze Nacht lang, um durch ein oberaffengeiles Teleskop zu schauen und wieder mal war er der Letzte, dem man Bescheid sagte.
    Nachdem Walter weg war, kümmerte sich Isabel um Benni, und allmählich fühlte er sich überbehütet. Tatsächlich hätte er lieber mal im Internet nachgeschaut, was in den Nachrichten gesendet wurde – über Julia und auch über das Massaker in Spandau. Benni war sich sicher, dass es ein Massaker gewesen sein musste.
    Eric telefonierte die ganze Zeit lautstark mit einer Conni und einem Menschen mit dem ulkigen Namen Nickel und es ging darum, dass die beiden einen Therapieplatz in irgendeiner Spezialklinik in der Schweiz beschaffen mussten, und zwar am besten schon vorgestern und wenn das nicht ging, dann bis Ende der Woche, weil der Boss sonst Köpfe rollen lassen würde.
    „Muss Julia in die Schweiz?“, hatte Benni ängstlich gefragt, nachdem Eric eines dieser lautstarken Telefonate beendet hatte. Eric tätschelte seinen Kopf, was Benni auf den Tod nicht leiden konnte, aber er ve rzieh ihm das, denn Eric war cool und hatte eine Schusswunde.
    „Nein, dein Opa. Er hat einen harten Schlag gegen den Kopf beko mmen und das hat einen Krankheitsschub bei ihm ausgelöst. Die beste Klinik, die es dafür gibt, ist in der Schweiz und wir kümmern uns jetzt darum, dass er möglichst bald einen Platz dort bekommt.“
    „Kann ich ihn dann überhaupt noch besuchen? Wenn er so weit weg ist?“
    „Klar! Thomas hat ein Privatflugzeug und damit kannst du deinen Opa besuchen, so oft du willst.“
    „Boah, ein Privatflugzeug? In echt jetzt?“
    Eric nickte nur und suchte schon nach der nächsten Nummer auf seinem Handy.
    „Eigentlich ist der ziemlich cool, der Typ, oder?“
    „Ja, ziemlich cool“, gab Eric zu. „Aber nicht so cool wie ich.“
    Und über Bennis Kopf hinweg traf sich sein Blick mit dem von Isabel.
    Kurz nach elf kam

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