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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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ihr Kopf fühlte sich an, als ob er unter einem Amboss zermatscht worden wäre. Eigentlich wollte sie sterben, am besten bevor sie miterleben musste, wie Thomas mit Benni hier ankam.
    Wie durch einen Nebel hörte sie die russisch geführte Unterhaltung der Männer. Ab und zu lachten die Männer dreckig, dann fasste irgendeiner sie an. Es war wahrscheinlich der blonde Riese mit den Augenwülsten und den dicken Lippen. Er stand dicht hinter dem Stuhl, auf dem sie saß, und se ine Hand strich immer wieder über ihre Schultern hinunter zu ihren Brüsten und über ihr Gesicht, nicht grob, aber auch nicht wirklich zartfühlend, und die Kerle lachten weiter.
    Es war eher ein Ritual, um ihr Angst zu machen, als irgendein Versuch, sie zu vergewaltigen, das war ihr klar, auch wenn es sie in dem Moment kein bis schen tröstete. Morosow selbst sprach nicht mehr mit ihr, seit sie ihm mit aller Macht in die Eier getreten hatte. Sie hätte ihm mit ihrem Tritt besser den Kiefer brechen sollen, dann hätte er wenigstens nicht mehr bei Thomas anrufen können.
    J etzt warteten die Russen, bis Thomas kam.
    Und Julia zitterte vor Angst und zählte die Minuten. Selbst wenn Thomas sehr schnell wäre, brauchte er länger als eine halbe Stunde , um vom Mahler-Hochhaus bis nach Spandau zu kommen. Und, oh Gott, wenn er wirklich Benni mitbringen würde … Das würde er doch nicht tun! Er wusste doch sicher, dass es ihr das Herz brechen würde. Oder würde er aus lauter Angst um sein eigenes Baby Benni opfern? Er würde Benni doch nicht wecken und ihn im Schlafanzug hierherschleppen? Hoffentlich verständigte er die Polizei. Garantiert hatte Thomas inzwischen auch Eric und Silvio informiert und Silvio konnte vielleicht jemanden vom BND schicken.
    Sie weinte auch leise. Sie konnte leider nichts dagegen tun. Morosow hatte Thomas eine halbe Stunde gegeben, vielleicht, wenn er es nicht rechtzeitig schaffte … vielleicht würde Morosow aufgeben oder vielleicht auch nicht. Wahrscheinlich würde er zuerst sie töten und dann trotzdem noch auf Thomas und Benni warten.
    Warum hatte Silvios einfacher Plan nur nicht funktioniert?
    Julia schaute auf die Wohnzimmeruhr, konnte aber nur deren verschwommene Umrisse erkennen. Dann klingelte ihr Handy mit der unwirklichen Geigenmusik von Vanessa-Mae, die sie in einer anderen Welt und zu einer anderen Zeit als schönen Klingelton em pfunden hatte.
    Morosow meldete sich mit einem ruppigen „Ja?“.
    Julia hatte keine Ahnung, wer da anrief, aber es war offensichtlich nicht Thomas.
    „Nein, hier ist nicht Julia!“, brüllte Morosow. „Und auch nicht Thomas Mahler.“ Er schwieg e ine Weile und schien zuzuhören, was am anderen Ende der Verbindung gesagt wurde und dann begann er zu lachen und beendete das Gespräch einfach ohne ein weiteres Wort.
    „Das war deine Mutter!“, sagte er ganz nahe an Julias Ohr, begleitet von e inem gehässigen Lachen. „Sie hat von deiner Verlobung aus den Nachrichten erfahren und ist empört, dass du ihr nichts davon gesagt hast.“
    Und dann brach die Hölle los.
    Eric hörte zwei Schüsse aus dem Wohnzimmer, noch bevor Thomas überhaupt die Nummer gewählt hatte. Irgendetwas war schiefgelaufen. Er schlug mit dem Griff seiner Pistole die Küchenscheibe ein und war mit einem Sprung über das Fensterbrett im Haus. Er sah nicht zurück, prüfte nicht, ob Thomas ihm folgte oder nicht. Jetzt gab es nur noch ein Ziel, die drei Russen außer Gefecht zu setzen und zu hoffen, dass Julia noch lebte.
    Sie hatten wegen des Aufruhrs im Wohnzimmer nicht gehört, dass jemand über die Küche ins Haus gekommen war, obwohl diese direkt an das Wohnzimmer grenzte und die Tür halb offen stand. Das war der einzige Vorteil, den Eric noch ha tte. Mit einem einzigen Blick hatte er die Situation erfasst. Silvio lag auf dem Boden, angeschossen, vielleicht tot. Einer der Russen hatte eine Schusswunde am Arm und Morosow hatte Julia gepackt und hielt sie vor sich wie ein Schutzschild und seine Pistole war an ihre Schläfe gedrückt. Offenbar rechnete er mit einem Sturmkommando der Polizei, denn er brüllte in Richtung Fenster.
    „Ich knall sie ab! Ich knall sie ab!“
    Eric war klar, je länger er wartete, desto schwieriger würde die Situation werden. Entweder jetzt oder gar nicht. Er könnte Morosow eventuell mit einem Kopfschuss erledigen, denn Julia war so klein, dass sie ihm gerade bis zur Brust reichte. Allerdings hatte er das seit Jahren nicht mehr gemacht und es bestand selbst für einen geübten

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