First Night - Der Vertrag (German Edition)
Nicht solange ich noch Augen im Kopf habe und auf deinen heißen Arsch und deine bombastischen Titten schauen kann. Außerdem hat dein angebeteter Ehemann mir schon Geld für die OP angeboten. Er sagte, er würde das nur dir zuliebe tun, weil du sonst auf ihn sauer wärest.“
Ja, natürlich. Eigentlich hätte sie es wissen müssen. Thomas hatte Silvio zwar den Tod an den Hals gewünscht, aber in Wahrheit würde er ihn niemals in so einer schrecklichen Lebenslage im Stich lassen. Das hatte gar nichts mit ihr zu tun, denn in Wahrheit war Thomas ein guter Mann. Gott, wie sie ihn liebte. Jeden Tag ein wenig mehr. Sie schloss unwillkürlich die Augen, um dieses warme Gefühl von Stolz und Liebe und Glück für einen kurzen Moment in sich wirken zu lassen.
„Eigentlich sollte ich ihn hassen, diesen Hundesohn. Weil er alles hat, die Macht, den Reichtum und obendrein auch noch dich. Aber ich kann es nicht. Irgendwie nötigt er mir Respekt ab. Leider“, brummte Silvio.
„Also wirst du die OP machen lassen?“
„Nächstes Jahr im April.“
„Und dann?“
„Was? Und dann? Dann noch ein Vierteljahr Reha, ein Jahr Physiotherapie und wenn alles gut geht, dann kann ich vielleicht übernächstes Jahr um diese Zeit wieder vögeln?“
„Silvio!“
„Majestät!“
„Was hast du außer vögeln noch vor, wenn du wieder auf die Beine kommst?“
Jetzt kam Cindy und brachte Tee und Kaffee und Silvio bedankte sich mit einem herzhaften Klaps auf ihren Hintern.
„Dein Mann hat mir eine großzügige Abfindung bezahlt und ich könnte für den Rest meines Lebens gut davon leben, ohne je arbeiten zu müssen. Auf jeden Fall werde ich nie wieder als Bodyguard arbeiten.“
„Eric hat eine eigene Firma gegründet. Einen Security Service, der ziemlich boomt. Du hast doch gesagt, dass du viel Ahnung von Sicherheitssystemen hast. Kannst du nicht auch so etwas in der Art machen?“
„Ich weiß, dass Eric eine eigene Firma hat, er hat mir einen Job bei sich a ngeboten. Eric besucht mich ab und zu und erzählt mir von dir.“
„Quatsch, der erzählt doch nicht von mir.“
„Und ob. Ich weiß alles über dich. Dass du die ersten drei Monate in deiner Schwangerschaft nur gekotzt hast, dass du dabei fünf Kilo abgenommen hast, dass du sehr häufig Panikattacken wegen Morosow hast, dass du jeden Tag schöner wirst, dass du ein Mädchen bekommen wirst, dass du es Marie nennen willst und dass es in vier Wochen so weit ist, dass Eric der Patenonkel sein wird, dass diese Kung-Fu-Lady dich verehrt, als wärest du ihr Buddha, und dass dein gottverfluchter Ehemann dich noch viel mehr verehrt, dass du ihn abgöttisch liebst und dass du ihn nie verlassen wirst, selbst wenn er vor lauter Altersschwäche seinen Schwanz nicht mehr hochkriegt.“
„Hast du vielleicht noch was vergessen?“
„Höchstens noch ein paar Kleinigkeiten. Dass du seit August mit deinem Referendariat begonnen hast, dass du endlich den Führerschein gemacht hast und einen lächerlichen Mini Cooper zum 24. Geburtstag bekommen hast statt ein richtiges Auto. Ach ja, und ich habe das Gerücht gehört, dass der große Mahler immer noch denkt, er hätte die Hosen an, obwohl jeder Blinde sehen kann, dass du ihn völlig unter deiner Kontrolle hast.“
Jetzt lachte sie. „Wow, da ist aber der Geheimdienstler mit dir durchgegangen!“
„Ich habe durchaus meine Methoden, um mir Informationen zu beschaffen.“
Sie nippte an ihrem Pfefferminztee und sah ihn über den Tassenrand an. „Ich frage mich, ob du diese Begabung nicht auf jemand anderen konzen trieren könntest.“
Er hob die Augenbrauen und grinste. „Ich kenne sonst keine Frau, die es zu überwachen lohnt.“
„Ich dachte auch nicht an eine Frau, sondern an Morosow.“
Silvio, der gerade nach seiner Kaffeetasse gegriffen hatte, stellte sie mit e inem lauten Klirren wieder auf die Untertasse zurück.
„Woha! Halt! Halt! Jetzt mal ganz langsam. Weiß dein geliebter Thomas überhaupt von deinem Besuch hier?“
Sie schüttelte den Kopf. „Er ist für zwei Tage nach Frankfurt. Ich … Silvio, ich weiß nicht, wie es dir nach diesem Trauma geht, aber ich wache jede Nacht schreiend auf und sehe Morosow mit heruntergelassener Hose und durchgeladener Waffe vor mir. Und ich fürchte, ich werde diese Angst nie verlieren, solange der Mann noch lebt. Ich verstehe auch nicht, warum der BND ihn überhaupt ausgeliefert hat, nachdem sie sich solche Mühe gegeben haben, ihn auf meine und deine Kosten einzufangen. Eric
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