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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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war, warum sie sich stocksteif gegenübersaßen und das Mädchen nicht schon halbnackt auf dem Sofa lag. Andererseits war das die kleine Praktikantin, die dem Chef am Freitag Paroli geboten hatte und das war einmalig in der Geschichte von Thomas Mahlers illustrem Liebesleben gewesen. Es war so einmalig gewesen, dass Conni ausnahmsweise sogar mit Doktor Nickels Sekretärin über diese bizarre Situation getratscht hatte. Aber nach Liebesleben sah das im Augenblick nicht aus, sondern nach ernsthafter Arbeit, denn beide tippten eifrig auf ihren PCs und beide machten ein Gesicht, als würden sie über einen Millionenvertrag verhandeln.
    Conni klapperte noch eine Weile herum und hoffte , irgendeinen Wortfetzen zu erhaschen, aber Julia und Thomas schwiegen sich an, als wären sie zu Stein erstarrt und erst als Conni die Tür wieder hinter sich zumachte, klärten sie den Punkt 4:
    Nach Erfüllung des Vertrages wird die andere Hälfte des vereinbarten Preises überwiesen und Thomas Mahler erklärt sich bereit , Julia Dietrich nie wieder telefonisch oder per Mail oder per Post zu behelligen und sich völlig aus ihrem Leben herauszuhalten. Sollten sich beide zufällig begegnen, so hat er das nicht zu vertreten.
    Punkt 5:
    Julia Dietrich erklärt, dass sie bis zum Zeitpunkt der Vertragserfüllung noch nie zuvor mit einem Mann geschlafen oder sonstige intime Zärtlichkeiten mit einem Mann ausgetauscht hat.
    „Wir können den Punkt auch weglassen. Ich weiß ja, dass es so ist!“, sagte Thomas, ohne hinter seinem Laptop hervorzublicken. „Ich bin übe rzeugt, dass du in deinen Mails nicht gelogen hast.“
    „Ich möchte nicht mit Ihnen über unsere Mails reden! Und ich möchte Sie nicht duzen .“ Eisig, eisiger, am eisigsten.
    „Ich habe mit dir über meinen Penis ge mailt, denkst du nicht, das schafft eine gewisse Basis für das Du?“
    Sie war natürlich stinksauer gewesen, als sie begriffen hatte, dass der Mail-Sex mit Thomas123 nur aus ihrer Sicht anonym gewesen war und dass er vermutlich von Anfang an gewusst hatte, wer sie war. Aber ihr Ärger war zu ihrer eigenen Verwunderung erstaunlich schnell wieder verflogen. Es war kaum mehr als eine halbe Stunde vergangen zwischen dem verwunderten Blick auf seine Visitenkarte und ihrer Mail an ihn. Kaum war er zur Tür hinaus, hatte sie ihren Laptop hochgefahren und alle seine Mails noch einmal durchgelesen und dabei hatte sie begriffen, dass er ihr ein ziemlich eindeutiges Vertragsangebot gemacht hatte und sie hatte beschlossen, das Angebot anzunehmen.
    Sie brauchte das Geld!
    Außerdem schreckte der Gedanke an diese Nacht sie nicht annähernd so sehr ab, wie es sich für ein anständiges Mädchen gehört hätte. Leider hatte der Mann es ihr irgendwie angetan. Spätestens seit er sie die Treppe hinaufgetragen hatte, bekam sie den Duft seines Rasierwassers nicht mehr aus ihrer Nase und das kribbelige Gefühl, das er in ihr verursacht hatte, als er sie so fest an sich gedrückt hatte, verfolgte sie sogar bis unter die Dusche. So merkwürdig es auch sein mochte, aber ihre eigenen Gefühle machten ihr mehr Angst als alles andere. Sie überging das Thema Mails und Penis und Duzen mit kühler Nonchalance und sagte:
    „Zu Punkt 5: Ich habe mich im Internet mal schlau gemacht. Über die Hälfte aller Frauen haben bei ihrem ersten Mal keine Blutungen und der Hymen kann auch beim Sport reißen und es kann durchaus sein, dass ich keinen Beweis dafür erbringen kann, dass ich wirklich noch nie Sex hatte.“
    Er verkniff sich ein Schmunzeln. „Das hatten wir doch schon. Es kann durchaus sein, dass ich keinen Beweis dafür beanspr uche.“
    All diese Punkte, ja, die ganze Vertragsverhandlung waren sowieso ein Witz. Der Vertrag würde vor keinem ordentlichen Gericht Bestand haben, das wusste niemand besser als die Jurastudentin, die ihm gegenübersaß. Trotzdem hatte er sich gierig auf die Gelegenheit gestürzt, sie zu sehen und mit ihr sprechen zu können, als sie ihm per Mail vorgeschlagen hatte, sie beide müssten die Modalitäten vorher in einem persönlichen Gespräch abstimmen. Natürlich hatte er da noch nicht ahnen können, dass er sich bei diesem Gespräch eine gewaltige Erektion einhandeln würde.
    „Eine klare Regelung vorab verhindert, dass hinterher einer von uns be iden behauptet, er wäre betrogen worden“, sagte sie ohne den geringsten Humor.
    Er hatte keinen Zweifel, dass sie noch nie Sex hatte. Nicht nur die Mails, die sie ihm geschrieben hatte, waren für ihn Beweis

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