First Night - Der Vertrag (German Edition)
kräftigen Schlücken und öffnete die letzte Mail. Er zitterte so sehr, dass das Whiskeyglas fast aus seiner Hand fiel. Er hatte das Gefühl, in der Wohnung wäre die Heizung ausgefallen, und dann las er den einen einzigen Satz, den sie ihm geschrieben ha tte:
„Sehr geehrter Herr Mahler, haben Sie Ihr Angebot für den Erwerb me iner Jungfräulichkeit ernst gemeint?“
Thomas spürte, wie ihm das ganze Blut in den Magen sackte. Ihm wurde schwindelig und abwechselnd heiß und kalt. Er schenkte sich das Glas noch einmal randvoll, trank es wieder in wenigen Zügen leer und ging vor Aufregung ein paarmal in der großen Küche auf und ab, bevor er antwortete:
„Ich möchte mit dir schlafen. Um jeden Preis! Nenne mir deine Kontonummer und ich überweise dir wie vereinbart die erste Hälfte der Million.“
Kapitel 7
Am darauffolgenden Mittwoch trafen sich Julia und Thomas in seinem Büro bei Expiron, um Einzelheiten des Vertrages auszuhandeln. Der Ve rtrag als solcher war zwar sittenwidrig, aber sie handelten dennoch jedes einzelne Detail mit juristischer Akribie aus. Jeder hatte ein Glas Wasser und einen Laptop vor sich und ihre Unterhaltung drehte sich um den Sex, den sie miteinander haben würden, aber die Stimmung zwischen ihnen war ziemlich geschäftsmäßig, um nicht zu sagen frostig. Kein Außenstehender, der das Gespräch aus der Ferne beobachtete und sah, wie Thomas mit scheinbarer Gelassenheit die Vertragsklauseln in seinen Laptop tippte, wäre je auf den Inhalt dieser Klauseln gekommen.
Punkt 1:
Eine Nacht mit Julia Dietrich bedeutet, dass Thomas Mahler von 21:00 Uhr abends bis 8:00 Uhr morgens alles mit ihr tun darf, was ihm beliebt, ausgenommen Gewaltanwendung, es sei denn, sie erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden.
Er fragte sie, ob sie Angst habe, dass er irgendetwas von ihr verlangen könnte, was sie nicht tun wollte, und sie antwortete ganz kühl, dass sie für eine Million Euro alles tun würde, was er von ihr verlangte. Sie würde für soviel Geld ihr Bestes geben, auch wenn sie noch nicht genau wusste, was ihr Bestes war.
Punkt 2:
Julia Dietrich muss sich um die Empfängnisverhütung selbst kümmern. Thomas Mahler beabsichtigt, weder Kondome noch andere Methoden anzuwenden, die seinen vollen Samenerguss in ihre Vagina beeinträchtigen. Dasselbe gilt für einen eventuell stattfindenden oralen und analen Verkehr.
Punkt 3:
Es gilt absolute Diskretion, sowohl über den Inhalt des Vertrages als auch über jedes einzelne Detail der Durchführung. Fotos, Film- oder Tonaufnahmen sind strikt untersagt. Der Chauffeur und Bodyguard, Herr Eric Brockmann, wird nur insoweit eingeweiht, als dass das Wissen zur Erfüllung seiner Arbeitspflicht erforderlich ist.
„Du verstehst das hoffentlich!“ , meinte Thomas entschuldigend.
Er wol lte es nicht so deutlich sagen, um sie nicht zu beleidigen, aber sie musste begreifen, dass ein Mann in seiner Position und mit seiner Bekanntheit auf keinen Fall zwei Tage nach dem Date seinen nackten Hintern bei YouTube wiedersehen wollte.
Julia fixierte ihn mit kühlem Blick.
„Als ob ich auch noch herumerzä hlen wollte, dass ich mich verkaufe!“
Das war der Moment , als Conni mit dem Kaffee hereinkam, und die Gute hätte wirklich nicht passender kommen können. Thomas atmete erleichtert auf. Julia war schon verkrampft gewesen, als sie in sein Büro gekommen war, ihren Laptop wie ein Schutzschild vor die Brust gepresst und die Verhandlungen hatten ihre Verkrampfung nicht gerade gelöst. Während sich bei Thomas ein paar andere Körperregionen zunehmend verhärtet hatten, war Julia immer nervöser und fahriger geworden. Die kleine Kaffeepause war genau das richtige Intermezzo, um ein wenig Entspannung in das Gespräch zu bringen. Conni stellte die Kaffeetassen ab, die hellgraue Porzellankanne und den Teller mit dem Teegebäck. Sie schenkte Julia sogar Kaffee ein und fragte mit einer stummen Geste auf das Milchkännchen und die Zuckerdose, ob sie Milch oder Zucker haben wolle und Julia schüttelte ebenso stumm den Kopf.
Julia wollte die Sekretärin so schnell wie möglich wieder loshaben. Sie fragte sich, wie viel die Frau über die ganze Angelegenheit wusste, was sie von ihr denken würde und ob die Sekretärin es ihr vielleicht am G esicht ansehen konnte, dass sie die ganze Zeit an Sex dachte.
Aber natürlich wusste Conni gar nichts. Allerdings hätte sie alles gegeben, wenn sie erfahren hätte, warum die Stimmung zwischen den be iden so frostig
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