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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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zu tun und sich voller Bestürzung zu fragen, warum sie so arm war und den Hochmut besaß, sein Geld abzulehnen. Sie zog die wattierte Jacke aus. Großer Gott, wie viele Pullis trug das Mädchen denn unter der Jacke? Kein Wunder, dass er sie nicht gleich erkannt hatte, weil sie aussah wie ein Michelinmännchen. Da kam noch ein brauner Fleecepulli zum Vorschein und darunter eine dicke Sweatjacke mit Kapuze und dann kam endlich ein weißes T-Shirt, das ihre exorbitanten körperlichen Vorzüge perfekt zur Geltung brachte.
    Er nahm ihre Klamotten und trug sie in den winzigen Flur hinaus. Er hätte nicht nach dem Weg zum Bad fragen müssen. Das war kein Penthouse mit zehn Räumen, vier B adezimmern, einem Fitnessstudio, einem Hallenbad und drei Dachgärten. Das war ein Ein-Zimmer-Apartment mit knapp 40 Quadratmetern, das nur noch zwei weitere Türen besaß, eine Tür zu einer mickrigen Küche, in der kaum Platz für den winzigen Tisch und die beiden Stühle war, und eine Tür, die in einen schmalen Schlauch von Badezimmer führte, mit einer einfachen Badewanne, die durch einen durchsichtigen Duschvorhang verunziert war und deren Anblick nicht gerade dazu beitrug, das aufgewühlte Innenleben von Thomas zu beruhigen. Hier zog sie sich aus und duschte sich und tat sonst noch Dinge, an die er verdammt noch mal jetzt absolut nicht denken wollte, wenn er nicht schon wieder mit einer Erektion fertigwerden wollte.
    Auf dem Weg zurück durch den kleinen Flur stolperte er über einen Schulranzen, der mit blauen Delphinen geschmückt war und ganz ei ndeutig das wertvollste Teil in der ganzen Wohnung sein musste. Er war außer sich. So konnte das nicht weitergehen. Es war unwürdig, dass ausgerechnet eine Frau wie sie so leben musste, während billige, verlogene Schlampen sich auf seine Kosten mit Brillanten und Designerkleidern schmückten.
    Er reichte Julia den feuchten Lappen, sah, wie sie sich die Stirn abtupfte und das Dekolleté, und versuchte, dabei das Atmen nicht zu vergessen. In der Zwischenzeit klingelte es an der Wohnungstür und er ließ Broc kmann mit dem Whiskey herein und von irgendwoher hatte der auch noch ein Sandwich aufgetrieben, das er dem Mädchen anbot.
    „Ich habe keinen Hunger, aber danke!“, sagte sie und lächelte Broc kmann an, als wäre er ihr Prinz in der schimmernden Rüstung.
    In Thomas grummelte es. Vielleicht fand sie Brockmann ja viel attrakt iver als ihn. Breitschultrig wie er war und muskulös und fast zwei Meter groß. Er hatte sie immerhin gerettet und vier Skinheads verdroschen. Thomas war noch nie auf einen seiner Bodyguards eifersüchtig gewesen, bis jetzt. Er setzte sich neben sie auf das Sofa, das im Grunde nichts weiter als ein mottenzerfressener Haufen von Schaumstoff war. Er sackte tief ein und musste sich erst einmal ausbalancieren, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    „Diese Skinheads, treiben die sich etwa häufig in der Gegend herum?“, fragte er und versuchte ebenfalls zu lächeln, so wie Brockmann, und s ich nicht anmerken zu lassen, wie verärgert er in Wahrheit war. Wie leicht könnte er sie aus diesem Loch herausholen! Sie brauchte es nur zuzulassen, dass er sich um sie kümmerte.
    „Ja, allerdings!“ Sie nahm das Glas Whiskey, das Brockmann ihr hinhielt. „Sie pöbeln Leute an und freuen sich, wenn sie denen Angst einj agen können. Meist verletzen sie niemanden, aber ich habe mich letzte Woche mit denen angelegt und das sollte wohl ein Denkzettel werden.“
    „Sie haben was ...?“, rief Thomas und sprang aus dem niedrigen Sofa wi eder hoch. Der heilige Zorn, der schon die ganze Zeit in ihm brodelte, seit er dieses schreckliche Wohnhaus von außen gesehen hatte, drohte jetzt überzukochen. „Sie haben sich mit Skinheads angelegt? Das kann so nicht weitergehen!“
    Sie nahm einen kräftigen Schluck aus dem Whiskeyglas und sah ihn verwundert an. „Was meinen Sie?“
    „Sie wohnen in diesem sozialen Brennpunkt, Sie arbeiten in einer schäbigen Pizzeria, Sie werden mit dem Messer bedroht. Das ist untragbar.“
    „Aber das ist doch nicht Ihr Problem.“
    „Und was ist mit dem Kind? Wie kann ein Junge in so einer Gegend groß werden!“
    Jetzt fuhr ihr Kopf hoch und er hätte sich die Zunge abbeißen können. Natürlich konnte er als Mahler nichts von Benni wissen, das wusste er nur als Thomas123.
    „Woher wissen Sie von meinem Kind?“
    „Ich hab den Schulranzen da draußen gesehen. Und hier das Spie lzeug. Sieht nach einem kleinen Jungen aus.“
    Sie wurde mit

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