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First Night - Der Vertrag (German Edition)

First Night - Der Vertrag (German Edition)

Titel: First Night - Der Vertrag (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clannon Miller
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Kuss nie beendet, vermutlich hätte er eine M inute später in seine Hose ejakuliert und wahrscheinlich hätte er ihr eine weitere Minute später trotzdem die Kleider vom Leib gerissen, aber gottlob gab es noch Conni und die meldete sich über das Sprechgerät. Der Weg vom Besprechungstisch zu seinem Schreibtisch betrug zwei Meter und vier extrem schmerzhafte Schritte weg von ihr.
    „Ja?“ , brüllte er wütend ins Sprechgerät und hoffte, dass Conni nicht hören konnte, wie seine Stimme vor Erregung bebte.
    „Da ist Herr Morosow. Er will Sie dringend sprechen. Ich sagte ihm bereits, dass Sie keine Zeit haben, aber er lässt sich nicht abweisen.“
    „ Morosow? Was will er? Sagen Sie ihm, er soll sich an Federer oder einen Abteilungsleiter wenden. Ich rede doch nicht mit dem Erfüllungsgehilfen von Bodjanski. Wie ist der überhaupt hier hereingekommen?“ Thomas nahm seinen Blick nicht von Julia, während er leicht über das Sprechgerät gebeugt war. Sie hatte einen glühenden Kopf, feuerrote Lippen, einen bebenden Busen und eine herrlich wirre Frisur.
    Gründlich g eküsst! Das war ein Anblick! Wie würde sie erst aussehen, wenn er sie gehabt hatte, ganz und gar und nach allen Regeln der Kunst?
    Man hörte durch das Sprechgerät die aufgeregte Stimme eines Mannes mit osteuropäischem Akzent und man hörte Conni beinahe genauso aufgeregt:
    „Herr Morosow, ich rufe jetzt den Sicherheitsdienst!“
    Im Hintergrund brüllte der Mann: „Sie wissen wohl nicht, wer ich bin? Niemand lässt mich warten! Auch nicht dieser arrogante Pimmel!“
    „Ist gut, Conni, ich brauche noch zwei Minuten, dann habe ich Zeit für ihn.“
    Zwei Minuten war das Minimum, das er brauchte, um sich wieder heru nterzufahren. Der Kuss der süßen Julia, die angeblich erst einmal geküsst worden war, war wie ein Wirbelsturm durch sein Gehirn gebraust und im Augenblick herrschte da gerade eine ziemliche Verwüstung. Er ging zu ihr, nahm ein paar ihrer Haarsträhnen und sortierte sie zurück in ihre Hochsteckfrisur, dann sagte er:
    „Denkst du, du kannst mich nach diesem Kuss bei meinem Vornamen nennen?“
    Er atmete ein paarmal tief durch, wartete, bis sein Ständer nicht mehr in der Hose sichtbar war, und dann ging er zur Tür und hielt sie für Julia auf.
    Draußen stand ein Riese von einem Mann in einem hellgrauen Anzug. Er war in Begleitung von zwei anderen Männern, wobei schwer zu s agen war, ob sie Assistenten oder Bodyguards waren, der eine trug eine Aktentasche und der andere einen Laptop und beide sahen ebenso riesig wie gefährlich aus.
    „Auf Wiedersehen, Frau Blum!“, piepste Julia und war sich sicher, dass sie Frau Blum nie wiedersehen würde. Sie wollte nichts wie raus hier und an die frische Luft. Nach diesem Kuss fühlte sie sich, als hätte sie eine Flasche Tequila in einem Zug geleert. Sie musste sich etwas umständlich zwischen den drei Riesen hi ndurchschlängeln und als sie an dem Mann mit dem grauen Anzug vorbeiging, fuhr der ruckartig, beinahe erschrocken, zu ihr herum und sah sie verblüfft an. Es war nicht der übliche Aufreißer-Blick, sondern eher ein Wiederkennungsblick und als sie für einen kurzen Moment verwundert zu ihm aufschaute, war das Einzige, was sie wirklich wahrnahm, seine Augenpartie mit diesen strahlend blauen Augen.
     
    Roman Morosow fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Die Begegnung mit der jungen Frau in Mahlers Vorzimmer war wie ein Déjà-vu gewesen und hatte in ihm unwillkürlich Erinnerungen an eine intensive Zeit voller Leidenschaft, aber auch voller Bitterkeit, Enttäuschung und Wut wachgerufen – eine Zeit, von der er glaubte, sie verdrängt und vergessen zu haben.
    „ Wer war diese Frau?“, rief er, seine Stimme schwer von seinem russischen Akzent. Seine beiden Spießgesellen betraten in einigem Abstand Mahlers Büro und ihnen folgte Brockmann, der sich ganz unauffällig in eine Ecke stellte und sich dabei beinahe unsichtbar machte. Conni hatte schon die Leute von der Sicherheit verständigt – die den Russen zuallererst gar nicht hätten ins Haus lassen dürfen.
    Morosow war ein ungehobelter und gefährlicher Mann. Einer von diesen neuen Russen, denen zu viel Macht und zu viel Geld, aber leider zu wenig Gewissen gegeben war. Und Morosow war der Vollstrecker für all die Geschäfte, mit denen der Oligarch Bodjanski sich nicht selbst die Finger schmutzig machen wollte. Soweit Thomas informiert war, wurde Morosow mit Haftbefehl gesucht. Vermutlich war er nur hier, um im Auftrag

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