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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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sein
sollte, geh sicherheitshalber du dran. Vielleicht bin ich ja einfach nicht gut
fürs Geschäft.«
    Auf dem Display fiel Kassandra sofort die Rostocker Vorwahl auf. In
ihrem Rücken spürte sie Arnolds Blick.
    »Frau Voß?«, hörte sie Susanne Boes leicht panisch sagen. »War das
vorhin Arnold an Ihrem Telefon? Wieso ist der bei Ihnen?«
    »Das kriegen wir hin«, sagte Kassandra munter. »In der Nebensaison
habe ich meist was frei. Warten Sie, ich sehe im Kalender nach.« Sie
nahm das Telefon, machte eine entschuldigende Geste in Arnolds
Richtung, zog sich in ihr Büro zurück und sagte mit gedämpfter Stimme: »Frau
Boes, warum rufen Sie hier an? Sie haben die Nummer von Herrn Freese.«
    »Ich konnte ihn nicht erreichen und online keine
andere Nummer finden,
nur die von Ihnen, aber als ich Sie anrief, hab ich gleich Arnolds Stimme erkannt. Oh Gott, was mach ich denn jetzt? Wenn
er weiß, dass ich mit Ihnen geredet habe …«
    »Beruhigen Sie sich. Wir nehmen an, dass Arnold das wollte. Sie sind
sein Alibi, vergessen Sie das nicht.«
    »Sie haben es doch selbst gesagt: Ich bin eine Mitwisserin. Wenn er
nun denkt, ich hätte ihn verraten? Hätte ich bloß meinen Mund gehalten. Dabei
war ich gerade zu dem Entschluss gekommen, dass Sie recht haben und ich zur
Polizei muss. Ich hatte gehofft, Sie oder Herr Freese würden mich begleiten.
Aber wenn Arnold in der Zwischenzeit herkommt oder diesen anderen Typ auf mich
hetzt?«
    Kassandra erzählte Susanne Boes von Arnolds gebrochenem Fuß, konnte
sie aber nicht beschwichtigen, was Degenhard betraf. Während sie den diversen
Befürchtungen zuhörte, begann sich eine Idee in ihr zu formen. »Versprechen Sie
mir, nicht überzureagieren. Verschieben wir das mit der Polizei noch ein paar
Tage. Falls Arnold Sie anruft und ausfragt, sagen Sie, wir beide hätten nur
miteinander telefoniert. Sie hätten gesagt, was er wollte, sich aber bei der
Uhrzeit um eine Stunde geirrt und sich heute noch mal bei mir melden wollen, um
das richtigzustellen. Er kann nicht das Gegenteil beweisen.« Kassandra hörte
Susanne Boes aufstöhnen, sie hatte sie noch nicht ausreichend beruhigt.
»Wenn Sie trotzdem Angst haben und nicht in Ihrer Wohnung bleiben
wollen, gehen Sie an einen öffentlichen Platz, bis ich mich melde. Geben Sie
mir Ihre Handynummer, ich beeile mich.«
    Kassandra beendete das Gespräch und traf auf dem Flur auf Arnold,
der ganz offensichtlich auf sie wartete. Hatte er gelauscht? Wie viel hatte er
gehört?
    »Das war ja eine komplizierte Buchung«, stellte er fest. »Hat
jedenfalls lange gedauert.«
    »Ich konnte für den Herrn nicht mehr den ganzen Zeitraum buchen, den
er wollte, und habe gegenüber angefragt, ob Frau Dahm noch was frei hat.«
Kassandra überlegte fieberhaft, wie sie Arnold für fünf Minuten loswerden
konnte, um weitere Telefonate zu führen. Ohne dass ihr etwas Entsprechendes
eingefallen war, wollte sie erst mal zurück in die Küche, doch er verstellte
ihr den Weg.
    »Hat’s geklappt?«
    »Ja. Lässt du mich bitte durch? Ich war in der Küche noch nicht
fertig.«
    Arnold ließ etwas von seinem üblichen Charme vermissen, er lächelte
nicht, als er zur Seite trat. »Wo warst du eigentlich letzte Nacht?«
    Kassandra stoppte mitten in der Bewegung. Sie stand direkt neben ihm
und konnte die Überraschung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand, nicht
verbergen. Hoffentlich aber wenigstens die Räder, die sich in ihrem Kopf rasend
schnell drehten. Sie rettete sich in eine Gegenfrage. »Woher weißt du, dass ich
nicht da war? Kontrollierst du mich?«
    »Warum denkst du, dass ich das tue?«, schoss Arnold zurück.
    »Wenn du weißt, dass ich nicht da war, wirst du in meinem
Schlafzimmer gewesen sein.«
    »Und dir fällt nicht ein, was ich da gewollt haben könnte?« Arnold
verzog die Mundwinkel nun doch zu einem kleinen ironischen Lächeln. »Ich gebe
zu, dass ich kein Recht habe, dich das zu fragen, aber es war schon nach
Mitternacht. Da bin ich ein bisschen ins Grübeln gekommen.«
    Langsam musste Kassandra mit einer Erklärung rausrücken. Sie
entschloss sich zu einer Halbwahrheit. »Ich war bei Paul. Wir haben Jonas’
Überraschungsgeburtstagsparty geplant, es ist spät geworden, ich bin auf Pauls
Sofa eingeschlafen, das ist alles.«
    Prüfend sah Arnold sie an. »Der Genosse Oberst beschäftigt sich mit
Geburtstagspartys? Die ihr noch dazu zu nachtschlafender Zeit planen müsst?« Er
glaubte ihr eindeutig nicht.
    »Es war acht, als ich ging. Ich hätte

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