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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Alexander Hardenberg abholen, das mit dem Vermerk
›eilig/persönlich‹ bei meinem Verlag eingegangen ist. Die haben mich angerufen
und gefragt, ob sie’s weiterleiten sollen, aber ich bin lieber sofort
losgefahren, als ich hörte, wer der Absender ist: Kay Dietrich.«
    Einen Augenblick war Kassandra fassungslos. »Dietrich
hat möglicherweise geahnt, dass Menning was
gemerkt hat, und wollte dich nicht gefährden, indem er dir das
Päckchen nach Hause schickt. Falls Menning auch das mitkriegt.«
    »Ein Pseudonym hat Vorteile«, stimmte Paul zu. »Ich sitze gerade in
meinem Wagen und seh mir den Inhalt an: ein Handy, eine DVD und eine Liste mit Anrufprotokollen einer Handynummer, wobei ich noch nicht
weiß, ob es die des beigefügten Handys ist.«
    »Das könnten Anrufprotokolle für Mennings Gespräche sein. Bestimmt
hat Menning umgekehrt für Dietrichs Telefonate dasselbe getan. Wieso ist noch
nichts passiert? Wieso hält der sich so bedeckt? Und wieso geht es bloß Dietrich
an den Kragen und nicht uns?« Sie wusste, dass Paul ihr die gleiche Panik
anhören musste, die sie vorhin bei Susanne Boes wahrgenommen hatte.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht überlässt er das Arnold. Falls die beiden überhaupt was miteinander zu tun haben. Ich frage mich das
nämlich, seit Degenhard aus der Versenkung aufgetaucht ist. Vielleicht will er auch abwarten, ob Maßnahmen gegen dich nötig sind.
Das Foto ist kein Beweis, nur ein Hinweis, das hat Dietrich anfangs selbst
immerzu betont. Außerdem kann man Dietrichs ›Unfall‹ relativ gut als
Racheanschlag eines Kriminellen erklären – wie die Polizei das getan hat. Wenn
in Wustrow schon wieder was geschieht dagegen … Ich weiß es nicht«, wiederholte
er. »Aber uns läuft die Zeit davon. Je länger wir brauchen, um zu Ergebnissen
zu kommen, desto größer wird die Gefahr.«
    »Ja«, stimmte Kassandra zu. »Was ist noch in Dietrichs Päckchen?«
    »Nur ein paar handschriftliche Notizen, die aussehen, als hätte er sie sehr eilig hingekritzelt. Er hat Susanne Boes überprüft, die Geschichte
mit ihren Schulden scheint zu stimmen. Ich komme so schnell es geht zurück.
Lass uns dann weiterreden.«
    »Eins noch: Dass Susanne Boes die Wahrheit gesagt hat, erleichtert
mich. Kannst du sie in Rostock einsammeln und zu Tina bringen?« Sie schilderte
kurz das Telefonat mit Susanne Boes und deren panische Reaktion auf Arnolds
Anwesenheit bei ihr zu Hause. »Am besten setzt du sie ein Stück vom Haus
entfernt ab. Tina braucht nicht zu wissen, wer außer mir noch Nachforschungen
anstellt. Sag der Boes, sie soll ihr erzählen, sie wäre mit dem Zug gekommen.«
    »Geht klar. Hast du zufällig noch eine gute Idee? Dazu, wie wir uns
ungestört mit Heinz zusammensetzen und das Material von Dietrich
durchsehen können? Kannst du Arnold was ins Essen tun?« Kassandra
hätte schwören können, dass Paul gerade grinste.
    »Klingt verlockend.«
    Paul lachte. »Wir sehen uns.«
    Der Anruf bei Susanne Boes war schnell erledigt. Zwar stieß
Kassandra zunächst auf leichte Gegenwehr, letztlich schien Susanne Boes Tinas
Gesellschaft, gemessen an der Alternative, vielleicht Besuch von dem
unbekannten Geldboten zu bekommen, jedoch für das kleinere Übel zu halten.
Anschließend rief Kassandra bei Frau Dahm an. Sie glaubte zwar nicht, dass
Arnold die Geschichte mit der Buchung überprüfen würde, aber sicher war sicher.
Sie erklärte ihr, es hätte mit Josef Kind zu tun, das genügte Frau Dahm. Falls
nötig, würde sie mit einer Lüge einspringen. Erfreut erinnerte sich Kassandra
an Pauls Bemerkung, dass sie jederzeit von den Wustrowern Hilfe bekäme, wenn
sie sie bräuchte. Er hatte nicht übertrieben.
    Am Nachmittag, Kassandra war gerade im Garten, klingelte erneut das
Festnetztelefon. Sie beeilte sich, ins Haus zu kommen, aber dort war Arnold
schneller gewesen als sie. Hatte das Klingeln ihn geweckt? Falls ja, musste er
in voller Montur auf dem Bett gelegen und geschlafen haben. Abwartend blieb sie
zwei Meter entfernt stehen und versuchte, Arnolds Gesichtsausdruck zu interpretieren, während er zuhörte. Schließlich stellte er das Telefon wieder
auf die Station zurück, ohne ein einziges Wort gesagt zu haben.
    »Wer war das?«
    »Dein Nachbar.« Arnold klang ganz und gar nicht verschlafen.
    »Jonas? Was wollte er?«
    Arnold machte eine Kopfbewegung nach rechts. »Der andere. Mann,
hatte der einen Brass.«
    Heinz Jung? Kassandra erschrak. Er musste von Paul oder Jonas zum
Gespräch gebeten worden

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