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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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wissen können. Die einen Tag ältere Aufnahme begann mit
unwichtigem Dienstgeplänkel zwischen ihm und Menning. Dietrich lenkte das
Gespräch bald auf den Fall Kind, wurde aber von seinem
Kollegen schnell abgebügelt, der zwei neueren Mordfällen
Priorität einräumte. Dietrich versuchte, ihn vom Gegenteil zu überzeugen,
machte ihn noch mal auf die mögliche Verbindung zu Arnold Kesting aufmerksam
und ließ dabei auch den Namen Tina Bodenstedt fallen. Kassandra hatte den
Eindruck, dass Menning hier etwas zu lange mit einer Erwiderung wartete.
    »Die Bildhauerin? Wie kommst du jetzt auf die?« ,
fragte er dann.
    »Weiß nicht genau«, log Dietrich. »Sie steht in Zusammenhang mit Kesting, und ich halte seine
Kellergeschichte nun mal für ausgemachten Schwachsinn. Wir sollten die
Spurensicherung …«
    »Mach dich nicht lächerlich, Kay.« Menning
klang ungehalten. »Das ist unwahrscheinlicher als eine
Verbindung zum Exgatten der Voß, und du weißt, was ich davon halte.«
    Geschickt hatte Menning daraufhin das Thema gewechselt. Ein
neuerlicher Vorstoß von Dietrich endete in einem handfesten Streit.
    Kassandra sah die anderen überrascht an. »Hab ich mir nur
eingebildet, dass Menning angespannt auf Tinas Namen reagiert hat?« Dabei war
sie sich fast sicher gewesen, dass diese beiden nichts miteinander zu tun
hatten.
    »Nein.« Das kam sofort und entschieden von Heinz Jung. »Es wirkt
zuerst, als müsste er sich erinnern, wen Dietrich meint. Aber da ist was in
Mennings Stimme.«
    Dass Jung es ebenfalls gehört hatte, beruhigte Kassandra keineswegs.
War es ein katastrophaler Fehler gewesen, Tina zu glauben und Susanne Boes zu
ihr zu bringen? Ihr Blick traf auf Pauls.
    »Ruf sie an«, sagte er. »Frag, ob alles geklappt hat, irgendwas,
Hauptsache, du kannst mit der Boes persönlich reden.«
    Tina meldete sich nach dem fünften Klingeln. »Ja, sie ist hier.« Sie
senkte ihre Stimme. »Bisschen anstrengend, aber das dürfte an unserem etwas
gespaltenen Verhältnis liegen und daran, dass sie an Arnold und Raimund denkt.
Willst du sie sprechen?«
    Kassandra schaltete ihr Handy laut. Susanne Boes bestätigte, dass es
ihr gut ging, und fragte nach Neuigkeiten, mit denen Kassandra nicht dienen
wollte. »Wir bleiben in Verbindung«, sagte sie und beendete das Gespräch.
    Paul wandte sich an Jung. »Heinz?«
    Der saß mit geschlossenen Augen da, wesentlich entspannter als
anfangs. »Sie hat keine unmittelbare Angst, sonst hätte sie anders geklungen.
Ich schätze, sie fühlt sich einigermaßen sicher.«
    »Was aber leider nicht beweist, dass Tina Bodenstedt und Claus
Menning nichts miteinander zu tun haben«, sagte Jonas. »Bevor wir
weiterspekulieren, widmen wir uns lieber Dietrichs Material.«
    Das Anrufprotokoll reichte zurück bis einen Monat vor Kinds Tod und
stammte von Mennings Handy. Es gab dazu mehrere Vermerke, die genauso eilig
hingekritzelt aussahen wie die Notizen über Susanne Boes. Die meisten Nummern
hatte Dietrich durchgestrichen und mit dienstl. versehen.
Wenige andere Nummern wiederholten sich häufiger. Eine gehörte Mennings Sohn in
der Schweiz, eine zu einer Arztpraxis in Anklam, bei der Menning nach Dietrichs
Auskunft wegen Diabetes in Behandlung war. Damit blieben nur zwei Nummern, die
aus der Reihe tanzten: Den einen Anruf hatte Menning zwei Wochen vor Josef
Kinds Tod getätigt, ein Gespräch von wenigen Sekunden. Dietrich hatte verwählt? dahinter vermerkt. Der Anschluss gehörte zu einem
anonymen Prepaid-Handy. Die zweite Nummer war die einer Bank auf der Kanalinsel
Guernsey, von der Menning vier Tage nach Kinds Tod angerufen worden war und mit
der er zwei Minuten gesprochen hatte. Dietrichs Vermerk dazu lautete: Anfrage nach M ging bei KPI ein, englischer Akzent. Anrufer vertrete erkrankten Kollegen,
hätte M s Mobilnummer nicht. Habe sie rausgegeben und M später darauf angesprochen. Angeblich eine Verwechslung. – M hat noch ein iPhone, konnte aber keine Nummer dazu rausfinden,
vielleicht auf anderen Namen angemeldet?
    »Ein anderer Name.« Jonas deutete auf die Liste. »Das passt.
Reichlich unwahrscheinlich, dass jemand so wenige private Gespräche führt.«
    »Wenn das stimmt, kennt Tina ihn vielleicht unter diesem anderen
Namen«, fügte Kassandra hinzu.
    »Bleibt die Frage, wie vertrauenswürdig Tina Bodenstedt ist«, sagte
Jung. »Kann man riskieren, sie nach Menning zu fragen oder ihr ein Bild von ihm
unter die Nase zu halten? Wenn wir einen Namen hätten, würde das die Sache
erheblich

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