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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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und
nickte hinüber zu Menning.
    »Seine Geschichte würde mich mindestens so sehr interessieren wie
vorhin die von Arnold«, schaltete sich Jonas ein. »Und Ihre, Herr Johannsen.
Sie sind hier, weil sich Heinz Jung doch noch eingemischt hat. Ich wüsste gern
die Einzelheiten.«
    Johannsen lächelte schief, was ihn zehn Jahre jünger machte. »Kann
ich mir denken.« Er wandte sich an Paul. »Aber bevor ich dazu was sage, möchte
ich erst noch wissen, woher Sie eigentlich die Waffe hatten. Davon war nie die
Rede. Sie haben mir einen Heidenschreck eingejagt, ich dachte, Sie würden
Menning tatsächlich erschießen oder zumindest ernsthaft verletzen.«
    Paul sah zu Kassandra, bevor er antwortete. »Das hätte ich getan,
wenn es nötig geworden wäre. Ich hab’s aber lieber erst mal mit der Luft
probiert und hatte Glück, dass Menning so schreckhaft war.« Er klang gelassen,
aber Kassandra stand so dicht neben ihm, dass sie seine Anspannung spürte. »Ich
habe mir heute Morgen den Mund fusselig geredet, damit Heinz mir die Waffe
überlässt – für den Fall, dass was Unvorhergesehenes passiert. Glücklicherweise
konnte ich ihn überreden.«
    »Und vorhin haben Sie sich gedacht, dass Frau Voß was ausheckt, und
mich gebeten, draußen nach ihr sehen zu dürfen, weil Sie die Sache von dort aus
im Blick haben wollten?«
    Paul nickte. »Für da drin waren Sie zuständig.«
    »Ich frage jetzt nicht, woher Sie die Waffe hatten, Herr Jung«,
sagte Johannsen. »Sorgen Sie einfach dafür, dass sie wieder dahin kommt, wo sie
hingehört.«
    Zu Kassandras Erstaunen lächelte Heinz Jung verschmitzt, ließ aber
ansonsten die Anweisung unkommentiert.
    »Zurück zu Ihnen, Herr Zepplin«, fuhr Johannsen fort. »Unser
Eingreifen haben Sie zwei Umständen zu verdanken. Erstens natürlich dem
Kollegen Jung. Der kam mit einer sehr abenteuerlichen Geschichte zu seinem
ehemaligen Vorgesetzten, der sie ernst genug nahm, um sie weiterzuleiten – bis
sie schließlich auf dem richtigen Tisch der KPI Anklam landete. Der zweite günstige Umstand ist, dass Kay Dietrich heute
Nachmittag aus dem künstlichen Koma geholt und sehr notdürftig befragt werden
konnte. Er ist noch nicht ganz über den Berg, aber seine Chancen stehen gut. Er
hat Jungs Angaben bestätigt und uns gesagt, welcher Kollege von der
Spurensicherung ihn in diesem Keller unterstützt hat.« Johannsen deutete auf
den Mann, der bei Menning und Tina stand. »Herr Westphal ist ein Freund von Kay
Dietrich, er hat ihm den Gefallen getan, wusste aber nicht, worum und um wen es
ging. Das hat Dietrich für sich behalten.«
    »Der Sturkopf«, schimpfte Westphal. »Hätte ich geahnt, was er da
tut, hätte ich bei seinem Unfall Verdacht geschöpft.« Er funkelte Menning an.
    »Das können wir nicht mehr ändern«, beschwichtigte ihn Johannsen.
»Herr Meinard, der sich gerade um Arnold Kesting kümmert, ist normalerweise für
Wirtschaftskriminalität zuständig, von Spurensicherung versteht er nur sehr
peripher was, aber er ist neu bei uns und hatte bisher nie mit Menning zu tun.
Frau Steiner haben wir ins Boot geholt, weil Dr. Holst, den Menning vorhin
vermisst hat, sehr gut mit ihm kann und wir uns über seine Loyalität nicht
hundertprozentig sicher waren.«
    »Da kann ich ja froh sein, dass Sie bei mir keine Zweifel hatten«,
sagte Verena Steiner trocken. »Aber sagen Sie, Frau Voß, wie konnten Sie
wissen, dass das alles funktioniert?«
    »Wussten wir nicht.« Kassandra war das ganze Elbsandsteingebirge vom
Herzen gefallen, weil es Kay Dietrich besser ging. »Ich hatte mich an Violettas
Krimis erinnert, die klassischen mit dem großen Finale, zu dem alle Beteiligten
zusammengerufen werden, um den Täter zu entlarven. Mit unserer Schocktherapie
hatten wir uns zumindest ein Geständnis für den Mord an Josef Kind erhofft. Wir
dachten, dann würde in den anschließenden Untersuchungen vielleicht auch Kinds
Nebentätigkeit als Erpresser ans Licht kommen, damit zwangsweise seine anderen
Geschäfte – und damit wiederum Mennings Anteil daran. Es hätte natürlich auch
schiefgehen können.« Sie sah zu Heinz Jung. »Und ohne Ihre Hilfe wäre es sicher
schiefgegangen. Danke.«
    »Bedankt euch bei meinem Revierleiter«, grummelte Jung. »Der ist
zwar noch länger im Ruhestand als ich, aber der beste Polizist, der mir je über
den Weg gelaufen ist. Auch wenn ihr mich schon ganz kirre gemacht hattet mit
eurem Misstrauen, hab ich am Ende eben getan, was ich für richtig hielt.« Er
schüttelte den

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