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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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und ließ
Jonas und Paul Freese eintreten, etwas besänftigt durch Jonas’
Gelassenheit.
    »Jung macht mir die Hölle heiß. Wenn du dich dafür entschuldigen
willst, dass du mein Privatleben in ganz Wustrow breitgetreten hast, kannst du
damit anfangen, ihm seine Pumpe zurückzubringen.«
    »Mach ich. Aber das ist nicht meine Entschuldigung. Die
Entschuldigung ist Paul.«
    Paul Freese streckte Kassandra die Hand hin. »Jonas hat mir von
Ihren Problemen mit dem Toten und der Polizei erzählt. Ich kann nichts versprechen«, hier schaute er Jonas an und lächelte schief, »aber
ich würde gern versuchen zu helfen.« Sein Händedruck war kräftig und kurz,
seine graublauen Augen schauten sie ruhig an.
    Kassandra nickte unsicher, weil sie sich fragte, wie
der Fischlandexperte Paul Freese ihr helfen
konnte, und bat ihre Gäste ins Wohnzimmer,
wo sie sich möglichst weit entfernt von Jonas in einen Sessel
setzte.
    »Warum sollten Sie was für mich tun wollen?« Kassandra beschloss,
Jonas fürs Erste zu ignorieren.
    Paul Freese hatte seinen Blick durchs Zimmer schweifen lassen, jetzt
schaute er zu ihr. Dann lachte er auf. Dieses Lachen verwandelte ihn, er schien
ein anderer Mann zu werden, fähig, im Haus die Sonne aufgehen zu lassen.
Kassandra musste blinzeln und sich zwingen, auf das zu hören, was er sagte.
    »Ist das Ihr Ernst, Sie wissen das nicht?« Er wies mit dem Kopf auf
Jonas. »Sie sollten Jonas nicht böse, sondern dankbar sein. Sven Larsen ist bei
uns ein rotes Tuch, ich möchte lieber nicht wiederholen, wie der Mann betitelt
wurde. Sie sind eine ganz andere Sache. Schon Ihre Scheidung ging ja durch alle
Blätter, und dass Sie auf alle Unterhaltszahlungen
verzichteten, kam hier gut an. Es standen ein paar Zitate von
Ihnen in der Zeitung, die …«
    »… die übertrieben waren. Ganz so habe ich das nicht gesagt.«
    »Natürlich nicht«, sagte Freese. Seine Augen blitzten
humorvoll. »Aber gemeint haben Sie’s. Und es sprach allen aus der
Seele.«
    »Ich hätte keinen Cent annehmen können, den er sich angeeignet hat. Es war schmutziges Geld. Dumm, dass ich das damals schon
angedeutet habe, ich bin knapp an einer Verleumdungsklage vorbeigeschrammt.«
    »Als es später endlich zur Verhandlung gegen ihn kam,
gab es hier kaum jemanden, der nicht mit Ihnen
sympathisierte, obwohl sich die Stimmung
in der Presse leider zeitweise gegen Sie gewandt hat. Es war großartig, dass Sie gegen ihn ausgesagt haben. Wie konnten
Sie bloß glauben, wir hätten was gegen Sie?«
    »Ich war Kassandra Larsen. Ich hab alles repräsentiert, was Ihnen
geschadet hat. Ich war damals dabei, als Sven Sie alle wegen der Seefahrtschule
an der Nase herumgeführt hat. Ich dachte, meine Verbindung zu ihm würde
genügen, mich umgehend auf den Scheiterhaufen zu schicken.«
    »Trotzdem haben Sie sich hergewagt. Ganz schön mutig, wenn Sie diese
Befürchtungen hatten.«
    »Ich hatte mich eben in Wustrow verliebt.«
    »Was Ihnen garantiert niemand verübeln wird. Wenn Sie Hilfe
brauchen, kriegen Sie die von nun an. Falls Sie allerdings je wieder auf die
Idee kommen sollten, sich abkapseln zu wollen: Ich fürchte, die Chance ist
vertan«, stellte Freese amüsiert fest.
    »Meinen Sie?« Kassandra dachte an Frau Dahm und Bruno und an
Violetta, die ja auch nicht gerade entsetzt geklungen hatten. Paul Freese auf ihrer Seite zu haben, war vermutlich der größte Pluspunkt
überhaupt. »Trotzdem ist niemand leider etwas
übertrieben.«
    »Heinz Jung?«, fragte Freese mitfühlend.
    »Ich kann’s ihm nicht mal verdenken.«
    »Heinz ist ein ganz spezielles Kaliber. Man muss ihn zu nehmen wissen, dann kann man’s mit ihm aushalten. Ich fürchte, in Ihrem Fall
dürfte es etwas schwieriger werden.«
    »Jung ist das geringste Problem«, schaltete sich Jonas
erstmals ein. »Kümmern wir uns lieber um deinen Toten.«
    »Meinen Toten«, echote Kassandra, ohne ihn anzusehen. »Was wissen
Sie über Ferdinand Thun, Herr Freese?«
    »Nichts. Aber ich kenne ziemlich viele Leute, möglich,
dass einer von denen was über ihn weiß. Jonas
sagte, dieser Thun hätte sich für Kunstausstellungen
interessiert.«
    »Die Polizei hat schon alle einschlägigen
Galerieinhaber befragt, niemand kannte ihn.«
    »Das werden wir ja sehen. Beschreiben Sie ihn mir so
genau wie möglich.«
    Während Kassandra seiner Bitte nachkam, schaute Paul Freese
konzentriert an ihr vorbei und fragte dann nach Bleistift und Papier. Er war
einige Minuten damit beschäftigt. Schließlich hielt er ihr

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