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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Karin und was ist mit ihr? Oder ist das ein Geheimnis wie
Query?«
    Paul schüttelte langsam den Kopf. »Karin ist … war … Heinz’
… Frau. Sie … ist kurz nach der Larsen-Affäre an Krebs gestorben.« Er machte
eine Pause, in der er an Kassandra vorbei hinüber zu Heinz Jungs Haus sah.
»Heinz hatte mit einem Schlag gar nichts mehr. Jetzt
hat er sich seinen alten Traum zurückgeholt – und merkt nicht, was
das für ein dämlicher Schnellschuss ist. Der Architekt, das Unternehmen und der
sogenannte Investor haben das Gebäude noch nicht mal von innen gesehen.«
    »Was passiert denn nun weiter?«
    »Heinz hat eine Begehung beantragt, die nach vielem Hin und Her genehmigt
und für Freitag angesetzt wurde. Wir werden sehen.« Paul seufzte leise. »Ich
lass mir wegen Menning was einfallen und melde mich. Wenn sich bei euch was
tut, sagt mir Bescheid.«
    Er verabschiedete sich, und auch Jonas hatte es ziemlich eilig, nach
Hause zu kommen.
    Zurück im Büro, fiel Kassandras Blick auf Heiner Bertrams Website. Da waren die Telefonnummer und die Adresse seiner Agentur
angegeben. Jonas hatte sie auf einen Zettel gekritzelt, der auf dem Schreitisch
lag, und zusätzlich noch eine weitere Nummer, hinter die er priv.? geschrieben hatte. Das musste er recherchiert haben, bevor Paul auf der
Bildfläche erschienen war. Anscheinend hatte Jonas jemanden mit dem Namen
Heiner Bertram im Online-Telefonbuch gefunden, war sich aber nicht sicher, ob es
sich um den richtigen handelte. Kassandra überlegte, wie klug es war, dort
anzurufen. Falls die Polizei tatsächlich eingeschaltet werden musste, würde sie
zweifellos denselben Schritten folgen und sich wundern, dass sich schon jemand
anders nach Arnold erkundigt hatte. Und falls auch Dietrich
von der Sache erfuhr, wäre es sicher besser, wenn er gar nicht
erst auf den Gedanken kam, Kassandra könne hinter Arnold herschnüffeln. Sie sah
noch immer auf das Blatt mit der Telefonnummer, da kam ihr eine Lösung in den
Sinn: Sollte Paul jemanden auftun, der jemanden kannte, der jemanden kannte,
der über Menning Erkundigungen einzog, konnte derjenige auch diesen Anruf
erledigen.

14
    Im Laufe des nächsten Vormittags konnte sich Kassandra kaum auf ihre
Verwaltungsarbeit konzentrieren. Sie beschloss, stattdessen das Haus von oben
bis unten gründlich zu putzen. Das Telefon klingelte gegen
Mittag zum ungünstigsten Zeitpunkt – Kassandra steckte bis
zu den Ellbogen in Schmutzwasser. Gerlinde Meerbusch erkundigte
sich, ob Kassandra von Arnold gehört habe, und erzählte ihrerseits, dass sie
alle Leute abtelefoniert hatte, die sie mit ihm in Verbindung brachte, sogar
seine Exfrau – Kassandra hatte bisher keine Ahnung gehabt, dass es eine gab –
und die Seniorenresidenz in Münster, in der sein Vater lebte.
    »Ich rufe die Polizei an und melde ihn als vermisst«, schloss sie.
»Die werden bestimmt bei Ihnen auftauchen, wenn sie hören, dass Sie näher mit
ihm bekannt waren.«
    Kassandra überhörte die Betonung auf dem Wort »bekannt« und bedankte sich für die Vorwarnung. Jetzt war also der schlimmste
Fall eingetroffen. Nein, korrigierte sie sich. Der schlimmste Fall wäre, wenn
man Arnold ebenso wie Josef Kind tot auffand. Am schlimmsten für Arnold – und
für sie.
    Drei Stunden später standen Hauptkommissar Menning und
Kommissar Dietrich vor der Tür.
    »Das ging ja schnell«, sagte Kassandra.
    »Schnell? Sie haben uns erwartet?«, fragte Dietrich. »Da können wir
uns wohl geschmeichelt fühlen.«
    »Kay«, warnte Menning. »Dürfen wir reinkommen, Frau Voß?«
    Entmutigt ließ sie die beiden eintreten und führte sie in die Küche.
Als sie am Tisch Platz nahmen, wanderte Kassandras Blick zu Mennings Hand mit
dem Siegelring. Ihr wurde ein wenig übel.
    »Ihrer Bemerkung entnehme ich, dass Sie ahnen, weshalb wir hier
sind?«, begann er das Gespräch. »Als die Kollegen aus Ribnitz den
Vermisstenfall Kesting auf den Tisch bekamen und hörten, dass er
aus Wustrow verschwunden ist, erinnerten sie sich an den Mord an Josef Kind und
informierten uns. Das Fischland ist nicht gerade eine
Weltmetropole, in der solche Dinge andauernd geschehen.«
    »Arnold Kesting kommt nicht aus Wustrow«, widersprach Kassandra,
obwohl sie wusste, dass das nichts brachte. Sie sah Menning dabei nicht an,
sondern starrte auf die Tischplatte, auf der seine Hand mit
dem Ring lag. Wenn es wirklich keinen identischen zweiten gab,
war das der auf dem Foto.
    Dietrich schüttelte verärgert den Kopf. »Was soll

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