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Fischland Mord - Küsten-Krimi

Fischland Mord - Küsten-Krimi

Titel: Fischland Mord - Küsten-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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weiß ich nichts davon. Er sollte momentan sowieso andere Dinge
im Kopf haben, wo doch morgen die Begehung der Seefahrtschule ansteht.«
    Jonas erklärte auf Arnolds Frage hin, was es damit auf sich hatte.
Danach unterhielten die beiden sich eher stockend, aber Kassandra hatte keine Zeit, auf der Terrasse sitzen zu bleiben und das Gespräch
in Gang zu halten. Bevor sie ins Haus ging, fiel ihr allerdings auf, dass sich
Jonas Arnold gegenüber um Freundlichkeit bemühte.
    Kassandra parkte gerade vor dem Supermarkt, als Dietrich anrief.
    »Die Sache im Keller kommt ins Rollen. Fragen Sie mich nicht, wie.
Über das Risiko, das ich da eingehe, will ich lieber nicht nachdenken.
Ansonsten gibt’s eine schlechte Nachricht: Kesting ist aus dem Krankenhaus
abgehauen. Die Adresse, die er hinterlassen hat, ist die seiner inzwischen
verlassenen Ferienwohnung.«
    »Arnold Kesting ist bei mir.« Sie erklärte kurz, was sich ereignet
hatte, worauf Dietrich ihr eine Idee unterbreitete.
    »Ich komme heute Abend zu Ihnen, mache reichlich
Aufriss mit ein paar Fragen, und Sie sehen zu, dass Kesting dabei
ist. Auf die Weise kann ich mir den wie zufällig vorknöpfen. Anschließend nehme ich die Fingerabdrücke von Herrn Freese und Herrn Zepplin für den Abgleich. Sagen Sie ihnen Bescheid, dass ich vorbeikomme?«
    »Kein Problem. Herr Freese bemüht sich gerade, Tina
Bodenstedt ausfindig zu machen. Haben Sie schon was über
Herrn Menning …«
    »Nein«, unterbrach Dietrich sie. »Das wird ein
bisschen länger dauern, aber ich hab’s nicht vergessen.« Fraglos
ging es ihm immer noch an die Nieren, dass er gegen seinen Kollegen ermittelte.
    Zwanzig Minuten später hatte Kassandra ihre Einkäufe beisammen und
hielt bei der Apotheke um die Ecke.
    »Hallo, Frau Voß«, grüßte die Apothekerin Ulrike
Becker, die sich noch um eine andere Kundin
kümmerte, eine ältere Dame mit Blasenbeschwerden. »Bin gleich für
Sie da.«
    Kassandra hatte bisher nur selten in der Apotheke zu
tun gehabt, gerade genug, dass sie wusste, wer die Inhaberin war.
Dass Ulrike Becker sie erkannt hatte, musste wie bei den anderen Ausbrüchen von
Wohlwollen an Jonas’ Erzählfreudigkeit liegen.
    Nachdem die ältere Dame gegangen war, wollte sich Frau Becker gerade Kassandra zuwenden, als sie von ihrer Kollegin gerufen
wurde.
    »Gleich, ich hab noch eine Kundin«, rief sie zurück.
    Kassandra lächelte. »Ist nicht eilig, ich seh mich
gern ein bisschen um.« Sie deutete auf das Regal mit
den Duschgels und Bodylotions. »Davon wollte ich schon immer mal
was mitnehmen.«
    »Versuchen Sie das Orangen-Vanille-Gel, ist sehr gut«, riet Ulrike
Becker und verschwand nach hinten.
    Kassandra nahm die Tube in die Hand und öffnete sie. Es war ruhig im
Laden, beinah zwangsweise bekam sie das leise geführte Gespräch der beiden
Frauen mit.
    »Was machen wir mit diesen Glaukom-Tropfen? Die liegen
hier seit zwei Wochen. Josef Kind wird sie kaum noch abholen, und
ansonsten braucht das doch kein Mensch. Oder sollen wir sie behalten für den
Fall, dass mal ein Urlauber vorbeikommt, der Grünen Star hat? Ich kenn sonst
jedenfalls niemanden.«
    Grüner Star? Kassandra wusste nicht allzu viel über
diese Krankheit, nur dass sie wie Grauer Star mit den Augen zu
tun hatte. Kind hatte also Augentropfen benötigt, aber diese
Erkenntnis brachte ihr kaum etwas.
    »Ich hab sie extra liegen lassen, weil diese
Bildhauerin neulich anrief und sich erkundigte, ob wir so was
vorrätig haben oder es bestellen müssen. Ich hab ihr die Herstellerfirma
genannt, und sie war ganz glücklich, weil sie dieselben nimmt. Allerdings ist
sie bisher nicht aufgetaucht. Behalten wir die Tropfen, vielleicht kommt sie
noch. Das Fläschchen nimmt ja nicht viel Platz weg.«
    Ulrike Becker kam wieder nach vorn, Kassandra hatte gerade noch
Zeit, ihre Nase an das Duschgel zu halten.
    »Das duftet wirklich gut«, sagte sie, stellte die Tube auf die
Ladentheke und reichte der Apothekerin den Abholschein. »Außerdem hätte ich
gern noch das hier.«
    »Ach, Sie holen das Schmerzmittel für Jonas? Das ist
aber nett. Der arme Kerl sah völlig deprimiert
aus heute Morgen«, stellte Ulrike Becker mitfühlend fest.
    »Ja, hoffentlich wirken die Tabletten«, gab Kassandra nickend
zurück. »Ich habe übrigens eben mitbekommen, wie Sie über die Augentropfen
geredet haben. Meinten Sie zufällig Tina Bodenstedt?« Sie fühlte sich ein
bisschen schlecht bei dem, was sie vorhatte, aber sie sah keine andere
Möglichkeit. »Paul will

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