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Fischland-Rache

Fischland-Rache

Titel: Fischland-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Kastner
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Diskretes, für Klientel mit Geld. Die Leute da waren nicht erbaut von der Idee, und wie es aussieht, sind die Pläne nie realisiert worden. Es sei denn …«
    Â»â€¦Â das ist so privat und exklusiv, dass es quasi nicht existent ist, außer in privaten, exklusiven Empfehlungen?«, meinte Kassandra. »Clemens hat komisch reagiert, als ich ihn auf seine schöpferische Phase ansprach und was von ›anderweitig verreisen‹ sagte. Ich hatte auf einen Zusammenhang mit seiner Erwähnung im polizeilichen Informationssystem angespielt, weil ich dachte, er musste möglicherweise wegen irgendwas untertauchen. Aber wenn er nun aus ganz anderen Gründen … untergetaucht ist? Wir sollten unbedingt nach Poel fahren, vielleicht fällt uns da was auf.«
    Â»Klingt vielversprechend.« Dietrich erhob sich. »Ich mache derweil an der Polizeifront weiter, wir hören voneinander. Nein, bleiben Sie sitzen, Herr Jung, ich finde allein raus.«
    Â»Ich bringe Sie«, bot Kassandra an, was er mit einem Nicken quittierte.
    Auf dem Flur blieb er noch einmal stehen. »Mit der Polizeifront meine ich übrigens Inga Lange. Ich bin auf Umwegen auf eine ehemalige Freundin von ihr gestoßen – ehemalig in dem Sinn, dass sie sich zerstritten haben. Der kann ich auf den Zahn fühlen, was andere Freunde angeht, ohne dass Frau Lange zwangsweise davon erfährt.«
    Â»Sie hatten mehr Erfolg als ich. Ich hab’s noch nicht geschafft, mit Mona zu reden.«
    Â»Lassen Sie das erst mal. Frau Kolbert ist mir sowieso ein bisschen zu dicht dran. Warten wir ab, was ich rauskriege und was Ihr Ausflug nach Poel bringt.«
    Â»Einverstanden.« Kassandra war dieser Vorschlag ganz recht. Sie hatte sich schon den Kopf zermartert, wie sie Mona unauffällig befragen sollte. Als sie die Tür öffnete, lächelte sie. »Danke, dass Sie gekommen sind. Ohne Sie wäre Heinz weiter stur geblieben.« Sie erwartete, dass Dietrich ihr Lächeln erwiderte, doch er blieb ernst.
    Â»Als Polizist darf ich nicht gutheißen, was er getan hat, also betrachten Sie das hier als meine ganz private Meinung: Ihr Onkel ist ein außergewöhnlicher Mensch. Wissen Sie eigentlich, wie viel Sie ihm bedeuten?« Er verließ grußlos das Haus und ließ eine ratlose Kassandra zurück.
    Sollte Heinz ernsthaft geglaubt haben, sie hätte Sascha erschossen? Zugegeben, sie hatte jederzeit Zugang zu seinem Haus, sie kannte den Waffenschrank, und wenn ein Fremder wie Clemens Meisner sich nur in Heinz hineinversetzen musste, um die Kombination zu erraten, konnte sie das wahrscheinlich ebenso, wenn nicht besser. Kassandra wurde ein bisschen übel.
    Aus dem Wohnzimmer drang Heinz’ unterdrückte Stimme, sie konnte nicht verstehen, was er sagte, dafür hörte sie Paul umso deutlicher.
    Â»Du hast das meinetwegen getan?«, fragte er entgeistert.
    Â»Nicht deinetwegen, bild dir bloß nichts ein.« Jetzt war auch Heinz etwas lauter geworden. »Ich hab’s für Kassandra getan. Ich wollte nicht, dass der Mann, den sie liebt, wegen Mordes in den Knast wandert. Schon gar nicht wegen Mordes an einem Dreckschwein, das ich am liebsten selbst umgebracht hätte. War vielleicht ganz gut, dass ich ohne Waffe losgegangen bin.«
    Kassandra lehnte leichenblass am Türrahmen, aber weder Paul noch Heinz bemerkte sie, sie waren vollkommen auf sich fixiert.
    Â»Du glaubst also, ich könnte einen Menschen töten«, stellte Paul fest.
    Â»Höre ich da einen leisen Vorwurf? Was glaubst du denn, warum ich das glaube?« Heinz schien aufgebracht und unsicher zugleich.
    Paul vermied es, Heinz anzusehen. »Kein Vorwurf. Sag mir, warum.«
    Â»Paul …«
    Â»Sag’s mir!«
    Â»An dem Abend im ›Dünentraum‹ hat Sascha mir erzählt, was in jenem Eiswinter passiert ist«, gab Heinz nach.
    Paul atmete tief ein und hielt ein, zwei Sekunden die Luft an. »Das hat er also getan.« Seine Stimme klang gepresst. »Alles?«
    Â»Alles. Er hat weder seine eigene Beteiligung verschwiegen noch, was er dir damals über die Hintergründe gesagt hatte – und was im Gegensatz dazu bei eurem Treffen ein paar Stunden zuvor. Niemand hätte ein auch nur annähernd besseres Motiv haben können als du. Durch Kassandra hattest du jederzeit Zugriff auf meinen Hausschlüssel, du wusstest von meinem Waffenschrank, und ich wette, du wärst

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