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Fischland-Rache

Fischland-Rache

Titel: Fischland-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Kastner
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›Seegeflüster‹ zu feiern, hat Inga sich überlegt, heute Abend so was Ähnliches zu veranstalten, nur in größerem Stil. Es klang, als käme halb Wustrow. Allerdings ist es die Show, die vor zwei Wochen aufgezeichnet wurde, und sie hatte zuerst pietätsbedingte Vorbehalte, uns einzuladen, weil das die Nacht war, in der Sascha erschossen wurde. Am Ende fand sie aber doch, dass sie und ich darauf keine Rücksicht nehmen müssen und trotzdem feiern können. Ich hab zugesagt, wie du gehört hast. Ich gehe davon aus, dass Mona auch da sein wird. Wenn du ihr lieber nicht gegenübertreten willst, kann ich auch allein gehen.«
    Â»Nein, schon gut. Wir wissen ja noch gar nicht sicher, ob sie was damit zu tun hat. Könnte eine gute Gelegenheit sein, es rauszufinden. Ich verstehe nur nicht …«
    Erneut wurden sie von Kassandras Handy unterbrochen. Diesmal ging sie sofort ran, Heinz war am anderen Ende, weshalb sie gleich auf Lautsprecher schaltete.
    Â»Rate, wer mich gerade angerufen hat«, sagte er.
    Â»Mirko?« Wenn Mona sie anrief, war es logisch, dass Mirko Heinz einlud, falls Inga auf die schräge Idee gekommen sein sollte, ihn ebenfalls dazuzubitten.
    Â»Fast. Die Star-Köchin höchstpersönlich. Deiner Antwort entnehme ich, dass ihr für heute Abend auch eine Einladung habt? Inga Lange sagte, es sei zwar ein bisschen skurril – was meiner bescheidenen Meinung nach untertrieben ausgedrückt ist –, aber man könne doch auch meine Rückkehr nach Hause feiern. Am Schluss meinte sie noch, Mirko würde mein Kommen sicher freuen.«
    Â»Gehst du hin?«
    Â»Worauf du dich verlassen kannst.«
    Kassandra hörte seiner Stimme an, dass Heinz allmählich wütend wurde. Anscheinend war er über das Stadium der Enttäuschung hinaus, was Mirkos mögliche Beteiligung betraf. Auch wenn es ihr schwerfiel, berichtete sie ihm, was sie und Paul wiederum über Monas mögliche Beteiligung aufgedeckt hatten.
    Â»Wenn das alles stimmen sollte, ist es ganz schön verwegen, ausgerechnet uns bei ihrer Feier dabeizuhaben«, sagte er. »Sie muss sich sehr sicher fühlen.«
    Â»Warum auch nicht?«, schaltete Paul sich ein. »Alle, die beteiligt sind, lieben Inga auf die eine oder andere Weise. Selbst wenn jemand kalte Füße kriegen sollte, es hängen alle mit drin, niemand wird sie oder den anderen verraten.«
    Â»Du klingst sehr überzeugt«, stellte Heinz fest.
    Â»Ein bisschen zu früh, ich weiß, aber alles zusammengenommen ergibt ein ziemlich eindeutiges Bild.«
    Â»Nicht ganz«, widersprach Kassandra. »Etwas passt nämlich nicht. Wenn das von Anfang an Ingas, Mirkos und Monas Plan war, wieso war Mona so unglücklich wegen Mirko?«
    Â»Vielleicht war sie das gar nicht, vielleicht ist sie bloß eine brillante Schauspielerin«, schlug Heinz vor. »Ist doch ein recht gutes Ablenkungsmanöver, damit erst gar keiner auf den Gedanken kommt, dass das Trio ein Trio ist. Ich weiß, ich habe selbst gesagt, dass zu viele Köche den Brei verderben, aber je länger ich über alles nachdenke, desto einleuchtender finde ich es. Paul hat recht: Liebe verbindet. Was haltet ihr davon, ohne Ingas Wissen noch jemanden einzuladen? Vielleicht hat Herr Dietrich ja noch nichts vor.«
    Â»Inga kennt ihn, sie würde kaum an einen Zufall glauben, wenn er sich ausgerechnet heute wieder im ›FischLänder‹ blicken lässt«, wandte Kassandra ein. »Außerdem mag es zwar das eine oder andere Interessante zu beobachten geben, aber die Polizei werden wir nicht brauchen. Falls doch, haben wir ja dich.«
    Â»Danke für dein Vertrauen«, antwortete Heinz. Kassandra konnte hören, dass er lächelte.
    Â»Wir benachrichtigen Dietrich über das, was sich in der Zwischenzeit getan hat, er soll selbst entscheiden, was er tut«, meinte Paul. »Ich denke, er wird Kassandras Meinung teilen: Es ist kein Polizeiaufgebot nötig, wenn knapp fünfzig Leute eine Kochshow gucken und die Hauptverdächtige in der Küche steht.«
    Â»Es sei denn, sie plant, jemanden zu vergiften«, sagte Heinz. Diesmal konnte Kassandra nicht mit Gewissheit heraushören, ob er dabei lächelte oder es todernst meinte.

25
    Das »FischLänder« war schon um halb neun sehr voll. Kassandra schälte sich aus Mantel und Mütze, was sie beides gut hatte gebrauchen können. Zwar kam

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