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Fischland-Rache

Fischland-Rache

Titel: Fischland-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Kastner
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langen Spaziergang gemacht, ich lern das nie, und wenn ich bis zu meinem Tod auf dem Fischland lebe, werde ich niemals die Anzeichen deuten können, aber was machst du noch hier draußen, mit dir hätte ich echt nicht gerechnet, ich dachte, du könntest das besser.«
    Die Kapuzengestalt stand jetzt direkt neben ihr, aber Kassandra hatte ihren Irrtum schon nach den ersten Worten erkannt. »Kann ich für gewöhnlich auch«, sagte sie. »Mir war das Wetter egal, ich musste raus.«
    Â»Auf den Friedhof?« Violetta deutete nach vorn und setzte sich wieder in Bewegung. »Hast du Sascha Freeses Grab besucht?«
    Â»Nein, Karins.«
    Â»Oh.« Ungewöhnlicherweise schwieg Violetta für die nächste halbe Minute, während sie im heftiger werdenden Regen in den Ort zurückgingen. Violettas Gedanken schienen sich aber weiter um den Mord an Sascha Freese zu drehen, denn gleich darauf platzte sie heraus: »Ist da was dran, dass gestern dieser Kommissar, der dir letztes Mal das Leben schwer gemacht hat, bei Inga Lange war und sie verhört hat, mit allen Schikanen? Ziemliche Frechheit, was denkt sich der Typ, der hat doch seinen Täter, oh, ’tschuldigung, nichts gegen deinen Onkel, aber auch wenn ich nicht weiß, was der für ein Motiv gehabt haben soll, kennen er und Sascha Freese sich immerhin von früher, was man von Inga Lange und Pauls Bruder schließlich nicht behaupten kann, oder etwa doch?«
    Â»Er hat sie nicht verhört, er hat sie nicht mal vernommen. Er hat ihr nur ein paar Fragen gestellt«, stellte Kassandra richtig, blieb Violetta auf deren letzte Frage jedoch absichtlich eine Antwort schuldig. Um davon abzulenken, sagte sie: »Stell dir vor, ich hab dich eben von Weitem für Inga gehalten.«
    Â»Echt, ist ja ein Ding, ich seh aus wie Inga Lange, vielleicht werde ich auch noch mal berühmt, leider kann ich nicht die Bohne kochen, muss ich mir was anderes einfallen lassen, womit ich ins Fernsehen komme, wie wär’s mit …«
    Â»â€¦Â Schnellreden?«, fragte Kassandra.
    Violetta blieb trotz des Regens stehen und sah Kassandra empört an, dann prustete sie los. Am Ende ließ sie sich aber doch nicht vom Thema abbringen. »Was wollte dieser Dietrich denn nun von Inga Lange, und sag nicht, dass du das nicht weißt, mir hat nämlich jemand erzählt, dass du und Paul auch eine ganze Weile in der Küche wart, während der Herr Kommissar seine Fragen gestellt hat, wie kam das eigentlich?«
    Kassandra musste schnell schalten und entschied sich für die halbe Wahrheit. »Inga wollte das so, Herr Dietrich war nicht gerade begeistert. Wer hat dir das überhaupt erzählt?«
    Â»Mirko Peters.«
    Â»Was hast du mit Mirko zu tun?«, fragte Kassandra verwundert.
    Â»Nichts weiter, wir sind ins Schwatzen gekommen an der Supermarktkasse, er hat mir angeboten, meine Getränkekiste nach Hause zu karren, mein Auto hat ja den Geist aufgegeben, das hab ich dir noch gar nicht erzählt, und da hat er während der Fahrt gemeint, ich sei doch mit dir befreundet und ob du wüsstest, was die Polizei von Inga gewollt hat.«
    Â»Warum hat er Inga nicht selbst gefragt?« Vor allem, wenn man bedenkt, dass er anscheinend eine ziemlich enge Beziehung zu ihr hat, dachte Kassandra. Dabei fiel ihr ein, dass Mona schon länger nicht mehr in Wustrow gewesen war. Ob sie sich endgültig von Inga getrennt hatte? Sie hätte Mona längst angerufen und sich erkundigt, wie es ihr ging, wenn die nicht vor Kurzem so deutlich abgelehnt hätte, darüber zu reden.
    Â»Was weiß ich, vielleicht hat er und sie ist nicht damit rausgerückt?«, sagte Violetta gerade. »Also, was hat der Kommissar nun gewollt?«
    Wieder entschloss sich Kassandra, wenigstens zum Teil die Wahrheit zu sagen – den Teil, den sie für relativ unverfänglich hielt. »Inga hat vor Urzeiten mal ein Haus gekauft, das Sascha gehörte. Dietrich wollte wissen, ob sie ihn näher kannte.«
    Â»Und?«
    Â»Sie sagt Nein.«
    Â»Aber du glaubst ihr nicht?«
    Â»Es gibt keinen Grund, ihr nicht zu glauben«, wiegelte Kassandra ab. »Und da Herr Dietrich Inga nicht in Handschellen abgeführt hat, wird er das wohl genauso gesehen haben.«
    Â»Tja«, machte Violetta. »Ziemlich grimmiger Typ, finde ich, ich meine, ich hab den bei der Beerdigung da stehen sehen, und selbst wenn ich nicht wüsste, wie der

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