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Fish im Trüben

Fish im Trüben

Titel: Fish im Trüben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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Haare auf dem Rücken.«
    Zum Glück beherrschte ich mich mit Lachen, denn sie war noch nicht fertig. »Und ich war einsam. Bernie nimmt einen nirgendwohin mit. Er liebt es, Knete zu machen, mit fetten Freunden Billard zu spielen und sich Pornovideos reinzuziehen. Ich bin dreiundzwanzig Jahre alt. Zu jung zum Sterben.«
    »Sie hätten ihn verlassen können.«
    Sie lachte bitter. »Zurück zu einem Leben mit Dauerwelle beim Friseur um die Ecke, Ausschlag und Krampfadern? Dann lieber Bernie.«
    »Aber das Kind«, sagte ich. »Ich komm nicht mit.«
    »Es war nicht geplant. Bernie und ich hatten es zwei Jahre erfolglos versucht, also ging ich davon aus, es läge an mir. Dann kam Luke und: Bingo.«
    »Sie haben nicht überlegt, es... abzutreiben.«
    »Warum sollte ich. Bernie würde nie die Wahrheit erfahren, und sowieso, es ist meine Lebensversicherung.«
    »Und was ist mit dem Entführungsplan?« insistierte ich.
    »Das war Lukes Idee. Als ich ihm von dem Baby erzählte, wurde er besitzergreifend. Er wollte, daß ich mit ihm weglaufe.«
    »Mit Bernies Geld?«
    »Ja.«
    »Mit einer halben Million kann man ganz schön verreisen.«
    »Bernie hat genug«, sagte sie. »Ich glaube, Luke wollte einen Teil davon Denise geben, wegen der Art, wie Bernie sie behandelt hat. Er war darüber sehr verbittert. Er verachtet Bernie.«
    »Luke ist erst sechzehn, um Himmels willen«, sagte ich. »Haben Sie nicht versucht, ihm das auszureden?«
    »Natürlich. Ich habe ihm gesagt, er wäre verrückt. Ich sagte, Bernie würde ihm beide Beine brechen oder noch Schlimmeres antun. Und Gott wüßte, was er mir antun würde...«
    »Sie müssen die Sache abbrechen, und zwar jetzt«, sagte ich. »Bernie wird Luke umbringen, wenn er ihn dabei erwischt, wie er das Geld abholt.«
    »Ich weiß. Ich bin so fertig, ich weiß nicht mehr ein noch aus. Aber er ist ein so wilder Junge. Ich konnte ihn nicht bremsen. Er sagte, wenn ich nicht mit ihm durchbrennen würde, würde er Bernie alles über uns und das Baby erzählen.«
    Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, dachte ich.
    Sie sah mich mit großen, braunen, hoffnungslosen Augen an: »Was werden Sie jetzt tun?«
    Ich sah meine zwanzig Riesen auf wunderbare Weise mit großer Geschwindigkeit am Horizont verschwinden, aber ich wollte keine Hand zu Mord oder schwerer Gewalttätigkeit reichen, also fing ich an zu denken: »Setzen Sie sich mit Luke in Verbindung. Sagen Sie ihm, er soll dafür sorgen, daß er anständig aufgemischt aussieht — kein Problem in dieser Gegend — und daß er Wunden an den Handgelenken hat wie von zu engen Fesseln. Dann soll er nach Hause kommen und Bernie erzählen, er wäre entkommen. Die Geschichte ist, er wurde an Bord eines Bootes festgehalten, konnte sich befreien und an Land schwimmen.«
    Ich erfand die Details beim Sprechen, ständig reflektierend, was Bernie schlucken würde: »Und er kann nichts über die Kidnapper sagen, weil er die ganze Zeit die Augen verbunden hatte. Vielleicht hatten sie ihn auch unter Drogen gesetzt. Ja, so war es. Können Sie das alles behalten?«
    Sie nickte.
    »Und sagen Sie ihm, er soll bei seiner Geschichte bleiben. Wenn er anfängt, abzuschweifen, fängt er an, sich zu widersprechen. Bernie ist kein Dummkopf. Und Sie reißen sich zusammen und sind sehr, sehr cool, wenn Luke auftaucht. Verstanden?«
    Sie hatte verstanden. Michele war vielleicht nicht superintelligent, aber sie wußte, auf welcher Seite ihr Brot gebuttert war. Ich drückte ihr dreißig Cents in die Hand und wies auf das Telefon.
    Nachdem sie gegangen war, rief ich Coogan an und fragte, ob es Neuigkeiten gäbe. Nichts, sagte er. Er hatte auch nichts von den Kidnappern gehört. Er bat mich rüberzukommen. Ich saß eine Zeitlang trinkend rum und wartete auf die Rückkehr von Michele und darauf, ob die jungen Liebenden die Nerven haben würden, die Sache durchzuziehen. Ich hoffte, daß Luke die rattenartige Schläue seines Vaters geerbt hatte.
    Coogan grillte im Garten Steaks, wir tranken Rotwein und hörten alte Motown-Musik (sogar Pornohändler können Geschmack haben) und warteten. Nachdem die Spannung sich aufzulösen begonnen hatte, war auch Michele wieder obenauf und aß mit.
    »Du ißt für zwei«, sagte Coogan und wies mit einer Gabel auf ihren Bauch. Michele errötete.
    Schließlich wankte der Bursche zur Tür rein, angeschlagen und voll blauer Flecken. Seine Augen streiften kurz über mich und blieben für einen Augenblick auf Michele hängen, die meinen Arm drückte und

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