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Fish im Trüben

Fish im Trüben

Titel: Fish im Trüben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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was war er her, weißt du das? War es die Suche nach dem lang verlorenen Vater, oder wollte er nur seinen Teil von Bernies Knete?«
    Der Junge war solidarisch, er biß zurück: »Er haßte Coogan für das, was er seiner Mutter angetan hatte.«
    »Hat Denise es ihm erzählt?«
    »Ja, Denise ist vor ein paar Jahren in eine Sekte gegangen und hat bei denen alles gebeichtet. Ich glaube, sie wollte, daß er über alles im klaren war, falls jemand anderer es ihm erzählte. So daß er vorbereitet war.«
    Ich konnte es Denise nachfühlen. Es ist nicht so ganz einfach zu akzeptieren, daß man einen Pornofilmproduzenten als Vater und einen Pornofilmstar als Mutter hat.
    Ich sagte dem Jungen: »Wenn du eine Ahnung hast, hinter was er in Coogee her war, solltest du es mir besser sagen. Es könnte wichtig sein.«
    »Ich glaube, er wollte sich rächen.«
    »Wie denn?«
    Der Knabe gab zu, es nicht zu wissen. Ich hoffte, vielleicht in Lukes Charakter einen Schlüssel zu finden, und quetschte ihn danach aus.
    »Manchmal ist er ein bißchen wirr, glaube ich. Er läuft unentschlossen rum und schmeißt alles durcheinander. Aber er hat keinen miesen Charakter, er ist nicht...«
    »Böse?«
    »Nein, nicht wie Coogan. Er kommt nach seiner Mutter. Denise ist eine tolle Type.«
    Ich lächelte. Für pubertierende Jungs mußte es die Hölle bedeuten, Denise zu sehen. Es war hart genug für mich.
    Ich bedankte mich und erhob mich, um zu gehen. Er blieb beharrlich.
    »Was gibt es noch?« fragte ich.
    Er schluckte hart. »Ich glaub, da gab es noch was mit einem Mädchen.«
    Bevor ich ihn weiter ausfragen konnte, schrie jemand »Scott!«, und der Knabe sprang schuldbewußt auf und begann Gläser einzusammeln. Ein guter Junge und ein guter Freund. Es war unwahrscheinlich, daß eine Freundin Luke entführt hatte, aber ich nahm die Information auf.
    Da also Entführer hier dünn gesät waren, begab ich mich wieder zurück nach Sydney und stattete Coogan einen Besuch ab. Michele ließ mich diesmal ohne Getue rein, aber sie sah nicht die Bohne besser aus und hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    Ich erzählte Coogan, daß ich nicht der Meinung sei, Lukes Familie hätte mit dem Kidnapping irgendwas zu tun, aber ich erwähnte nicht, daß ich Des was gesagt hätte, das Gegenteil übrigens auch nicht. Coogan sagte, es sei ihm nicht gelungen, eine brauchbare Spur in Sydney zu finden. Er hätte alle möglichen Informanten massiv gefragt, aber keiner hätte den Mund aufgemacht. Wahrscheinlich würden in den nächsten Tagen eine Menge zerquetschter Zehen in Sydneys Mülltonnen auftauchen.
    »Ich habe keinen Schimmer, was sich hier abspielt«, beschwerte er sich.
    Ich saß im selben Boot. »An der Sache ist was faul«, sagte ich. »Zwei und zwei gehen hier nicht zusammen.«
    Coogan stand auf, um einen Anruf entgegenzunehmen. Ich wandte mich an Michele, die mit Kaffee-Einschenken beschäftigt war. »Hatte Luke eine Freundin, Michele?«
    Sie goß Kaffee in ihren Schoß, holte tief Luft und sprang auf. Ich versuchte, ihr Kostüm mit einer Serviette abzureiben, aber sie stieß meine Hand weg.
    In dem Moment kam Coogan wieder rein und fragte: »Was ist los? Was ist passiert, Michele?«
    Michele war inzwischen in Tränen aufgelöst und spielte mit Kleenex an ihrem Kleid herum. Sie gab keine Antwort.
    »Ich habe sie nur nach Luke gefragt«, sagte ich. »Ich hätte gerne gewußt, ob er sich tiefer mit einem Mädchen eingelassen hat.«
    »Und? Hör auf zu knatschen und antworte, Michele!« schnauzte Coogan. »Gab es da was mit einem Mädchen?«
    »Woher soll ich das wissen?« heulte sie los. »Wenn ja, hat er mir nichts davon gesagt. Laßt mich doch in Ruhe, in Gottes Namen!« Damit rannte sie aus dem Zimmer.
    »Gott schütze mich vor schwangeren Frauen!« sagte Coogan.
    »Mag sie Luke?« fragte ich.
    »Keine Ahnung. Aber ich bin viel unterwegs, also nehme ich an, daß er ihr Gesellschaft geleistet hat.«
    Ich ließ Coogan zurück, der das Telefon bewachen sollte, und setzte mich in den Ford, um in die Stadt zurückzufahren. Erschöpft von den langen Ausflügen der letzten Tage verweigerte er das Anspringen. Ich rief Coogan, und wir schauten unter der Haube nach und spielten mit ein paar Drähten rum. Nichts passierte, wie zu erwarten, wir hatten beide null Ahnung von Technik.
    Schließlich sagte Coogan: »Lassen Sie ihn hier, ich werde...«
    »Nicht einen von Ihren Abschleppwagen, in drei Teufels Namen«, bat ich. »Ich hänge an dem Auto.«
    Er schüttelte sich vor

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