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Fish vor die Hunde

Fish vor die Hunde

Titel: Fish vor die Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Geason
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angeblich mit Lorraine Lamont gemacht hatte, wußte. Wenn nicht, war er immer noch in Gefahr.
    »Okay, ich übernehme die Sache. Wann sollen wir anfangen?«
    »Morgen. Heute nacht wird Bryan hier sein.«
    »Ich schicke meinen Mitarbeiter morgen früh mit dem Vertrag vorbei. Ich persönlich werde nicht zur Verfügung stehen...«
    Ihr Kopf fuhr hoch: »Warum nicht?«
    »Ich habe andere Dinge zu erledigen«, sagte ich kühl.
    Einen Moment lang dachte ich, sie würde eine Szene machen, aber Bryan legte ihr warnend die Hand auf den Arm. Sie verzog den Mund mit schon halbwegs gefletschten Zähnen zu einem Lächeln und verabschiedete mich.
    Das Hausmädchen rief mir ein Taxi und lotste mich, nur für den Fall, daß ich noch rasch in den Salon flitzen und ein paar silberne Bilderrahmen klauen wollte, quer durchs Haus bis zur Tür. Abgesehen von einem Heiligenbild der Jungfrau Maria auf dem Armaturenbrett und dem um den Rückspiegel drapierten Rosenkranz war mein Fahrer ziemlich normal, und die Taxifahrt zurück nach Darlinghurst verlief ohne besondere Vorkommnisse.

9

    Mein Valiant stand wieder auf dem Parkplatz. Andrew wartete in meiner Wohnung auf mich.
    »Wie kommst du denn hier rein?« sagte ich.
    »Du erwartest ja wohl nicht, daß ich in meinen Ausgehklamotten auf der Treppe rumsitze, Sydney?«
    Mir fiel ein, daß sich ein Spezialist im Schlösserknacken bei diesem Fall als äußerst nützlich erweisen könnte. Da er sich auch über mein Heineken hergemacht hatte, zuckte ich die Schultern, öffnete eine Flasche und setzte mich zu ihm.
    »Hast du ne Bleibe gefunden?«
    »Ja, ganz in der Nähe in Paddington. Nicht übel, die Bude. Hat Parkplätze und einen Swimmingpool, und der letzte Mieter ist in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ausgezogen und hat fast seine ganze Einrichtung dagelassen. Ich hab mich mit dem Hausmeister auf ne kleine Vermittlungsprovision geeinigt.«
    »Willst du nen Job?«
    »Na klar. Ein neuer Fall oder immer noch der alte?«
    »Lorraine Lamont, du weißt schon, diese Bauunternehmerin, braucht einen Aufpasser.«
    »Wieso?«
    »Sie sagt, jemand hat sie bedroht.«
    »Glaubst du’s?«
    »Ich weiß nicht. Möglich wär’s. Es könnte auch ein Tarnmanöver sein, denn sie weiß genau, daß alle denken, sie hätte Paula aus dem Weg geräumt.«
    »Wann müssen wir anfangen?«
    »Morgen.«
    »Übernimmst du wieder die Nächte, Syd?«
    »Sorry, Alter. Du kriegst die Nächte. Ich werd sehen, ob Luther Huck vielleicht die Tage übernehmen kann — er arbeitet nachts als Rausschmeißer im Cross.«
    »Ist er in Ordnung?«
    Ich überlegte. Ich hatte Luther Huck im Zusammenhang mit einer Geschichte kennengelernt, die letztlich mein erster Fall geworden war. Vor der Wahl, welche die Liberal Party nach zehn Jahren in der Opposition wieder an die Macht brachte, war ich Pressesekretär bei einem liberalen Politiker gewesen. Mein Boss, Barry Cromer, hatte mich gebeten, seine Frau zu finden, die sich mit dem Löwenanteil des Gemeinschaftskontos abgeseilt hatte. Ich hatte die Dame gefunden, mitsamt ihrer appetitlichen Zwillingsschwester, und war ins andere Lager übergelaufen. Gemeinsam hatten wir Cromer ordentlich ausgenommen — einhunderttausend an »Kosten für die berufliche Neuorientierung« der Gattin. Obwohl er keine Beweise hatte, war er von meiner Loyalität nicht ganz überzeugt gewesen und hatte mich gefeuert. So war ich Privatdetektiv geworden: beängstigend trübe Berufsaussichten und der brennende Wunsch, nie wieder für einen Politiker arbeiten zu müssen.
    Luther Huck war Rausschmeißer im Ridge, einem privaten Spielcasino im Kings Cross, dessen Geschäftsführer Ronny Brackenridge, ein Ganove mit den besten Beziehungen, war. Es gab die verschiedensten Theorien darüber, wem der Laden eigentlich gehörte, aber die meisten Leute nahmen an, daß es sich um einen der Könige der Nachtclubszene handelte, dessen Läden auffällig oft in Flammen aufgingen, wenn sie sich nicht mehr rentierten.
    Huck war ein Riesenkerl. Er überragte mich um einiges, und ich bin nicht gerade ein Zwerg. Man hätte ihn fett nennen können, aber es war hartes Fett, das hatten schon viele Unruhestifter feststellen müssen, und er kannte keine Angst. Er war kein Schwätzer: er war so kontaktfreudig wie ein Gürteltier. Wenn es um Mord ging, war er bestimmt ein nützlicher Verbündeter.
    »Ja, er ist in Ordnung«, sagte ich.
    Da Luthers Privatnummer nicht im Telefonbuch stand und das Ridge erst um halb elf öffnete, machten Andrew und ich

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