Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
Vom Netzwerk:
zusammen. Kannst du dir das vorstellen? Dabei hat der Kerl ihr Auto völlig demoliert! Und sie sexuell praktisch so gut wie nie befriedigt. Erst durch mich hatte sie ihren ersten vaginalen Orgasmus!«
    Was zum Teufel meinte er denn damit ? Ich wünschte, Bille hätte sich näher nach diesem Phänomen erkundigt, aber sie sagte nur: »Du kannst gerne mit uns frühstücken.«
    »Uns? Du meinst mit Judith und dir? Ich hab’ ihr Auto vor der Tür gesehen.«
    »Judiths Auto? Das kann nicht sein, die ist auf Gran Canaria.«
    »Das ist Judiths Wagen. Nur sie hat diesen blöden Aufkleber, von wegen: ›Ich bremse auch für Männer!‹«
    Der ist noch von der Vorbesitzerin, du Idiot, dachte ich im Kleiderschrank. Auf mich traf dieser Spruch definitiv nicht zu.
    »Dann hat sie ihn sicher Mo geliehen«, beharrte Bille. »Der hat eine Freundin hier in der Nachbarschaft wohnen. Bitte sprich was leiser, Mick schläft noch.«
    »Mick?«
    »Psssst, nicht so laut! Das war eine ziemlich – ähm – wilde Nacht.«
    »Hast du was getrunken? Hier riecht es ganz widerlich nach Schnaps und diesem Nuttenparfüm, mit dem du dich immer einnebelst.«
    »Pssssst, Burghart. Du darfst Mick nicht aufwecken. Er sieht so süß aus, wenn er schläft.«
    »Ute«, hauchte Mick.
    »Schnauze«, flüsterte ich ihm durch die Schranktür zu.
    »Billig, Bille, blöd und billig«, erging sich Burghart in Alliterationen. »Das ist doch neurotisch, dass du dir wegen Melanie so eine alberne Geschichte ausdenkst. Hysterisch und krankhaft eifersüchtig, das bist du.«
    »Nicht mehr, seit ich Mick kenne«, entgegnete Bille. »Bei dem habe ich endlich gelernt, was vaginale Orgasmen sind. Multiple!«
    Kurze Pause. Dann sagte Burghart: »Du bist doch reif für die Klapse. Dir einen Typen zu erfinden, das ist total neurotisch!«
    »Du glaubst wohl, dass ich keinen realen Kerl abkriege, was?«
    »Uuuute«, flüsterte Mick eindringlich.
    »Nur noch eine Minuuuute«, wisperte ich zurück.
    »Das glaubst du doch, oder?«
    »Na, sagen wir mal so«, sagte Burghart. »Du bist ja jetzt auch nicht mehr die Jüngste. Und seit du so dick geworden bist …«
    »Dann geh doch ins Schlafzimmer und frag Mick, was er von mir hält!« Billes Stimme klang plötzlich ganz nah. Wahrscheinlich zerrte sie Burghart am Arm hinter sich her wie zuvor mich.
    »Da liegt er, mein imaginärer Liebhaber!« Man konnte nur hoffen, dass das Rouge noch hielt und Mick nicht wieder zu sabbern angefangen hatte.
    Burghart war jedenfalls baff.
    »Aber, aber …«, stotterte er.
    »Das ist Mick«, sagte Bille mit triumphgeschwängerter Stimme.
    »Aber«, stotterte Burghart wieder.
    Mick stöhnte. Glücklicherweise nannte er diesmal keinen Namen.
    »Besser, du gehst jetzt«, schlug Bille vor. Ich – im Kleiderschrank – nickte zustimmend.
    »Ich kann nicht glauben, dass du mir das angetan hast.« Burgharts Stimme entfernte sich wieder. Offenbar ließ er sich willenlos von Bille zur Tür ziehen.
    »Was ist der Kerl denn von Beruf?«
    »Er ist Lehrer für Sport und Erdkunde«, log Bille spontan, weil sie wusste, dass Sportlehrer immer Burgharts Traumberuf gewesen war. »Wir haben uns im Segelkurs kennengelernt. Er hat eine eigene Yacht.«
    Letzteres fand ich ein bisschen übertrieben, aber es verfehlte seine Wirkung nicht.
    »So ein – neureicher Snob«, würgte Burghart hervor. »Dass du so tief sinken würdest …«
    »Ute«, stöhnte Mick beinahe zeitgleich. Burghart hielt es wohl für ein Echo.
    »Wir können ja heute nachmittag mal drüber reden«, sagte Bille. »Über Mick und über Melanie. Und über uns.«
    »Ja«, sagte Burghart matt. Dann fiel die Wohnungstür ins Schloss.
    Ich sprang aus dem Schrank. Bille kam mit einer fröhlichen Pirouette hereingetänzelt. »Hast du das gehört? Er ist geplatzt vor Eifersucht. Ich wünschte, du hättest sein Gesicht sehen können.«
    Ich konnte aber nur Micks Gesicht sehen, und das wurde ganz grün.
    »Bille, hör auf, dich zu drehen. Dem armen Kerl wird ganz schlecht«, sagte ich alarmiert.
    Aber Bille hörte mir gar nicht zu.
    »Er liebt mich noch! Er liebt mich noch«, jubelte sie.
    »Ute!« Mick setzte sich mit einem Ruck auf. »Ich muss kotzen.«
    Und das tat er dann auch.
    Mick verschwand ein paar Stunden später aus Billes Wohnung und damit vermutlich auch aus unserem Leben. Als er endlich erwacht war, hatte er weder Bille noch mich erkannt, und das Ganze war ihm unheimlich peinlich.
    »Tja, man sieht sich«, murmelte er nur noch, bevor er

Weitere Kostenlose Bücher