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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Spei-Gatten nach der bildhaften Methode, indem ich mir eine Reihe kotzender Ehemänner vorstellte, und nickte.
    Stefan turnte hinauf auf das Kajütendach neben den Mast und zeigte auf ein paar eiserne Haken und Ösen. »Und wie nennt man so was?«
    Ich musste wieder passen.
    »Das ist ein Lümmelbeschlag!« Stefan grinste mich an.
    Ich grinste zurück. Das konnte man sich wirklich merken, ebenfalls nach der bildhaften Methode.
    Und so ging es weiter, kreuz und quer über das Boot. Es war unglaublich, wie viele scheinbar unter einem harmlosen Sammelbegriff zusammenfassbare Gegenstände ihren ganz speziellen Namen besaßen. Aber endlich schien auch Stefan nichts mehr einzufallen. Er entließ mich gnädig unter Deck, um allein an der frischen Luft eine Zigarette zu rauchen.
    »Morgen erklärst du alles, was du jetzt gelernt hast, deiner Schwester«, riet er noch. »Und übermorgen frage ich euch noch einmal ab!«
    Allein unter Deck, sah ich eine günstige Gelegenheit, in seine Kabine zu schleichen, um nach dem geheimnisvollen Paket zu suchen. Wie lange brauchte man, um eine Zigarette zu rauchen? Zwei Minuten? Drei? Ich öffnete eilig die Türen und Schubfächer, besah mir seine Socken und die langen Unterhosen und fand das Paket beinahe sofort neben einer Flasche Sonnenmilch, einem Buch, einer Tüte Fisherman’s Friend extra strong und drei Schachteln Gauloises Blondes. Kein besonders phantasievolles Versteck. Es zeigte, wie sicher sich der Kerl fühlte.
    Vorsichtig drückte ich mit meinem Zeigefinger auf das neutrale Packpapier. Es fühlte sich weich an. Ich tastete etwas mutiger, und es knisterte leise unter meinen Fingern. Ich war mir nicht ganz sicher, aber es war sehr wahrscheinlich, dass es sich um kleine Plastiktütchen, gefüllt mit Pulver, handelte. Genau, wie ich erwartet hatte.
    Zitternd legte ich das Paket zurück an seinen Platz. Stattdessen nahm ich das Buch in die Hand. ›Nichtrauchen beginnt im Kopf‹ lautete der Titel. Wie seltsam, ein solches Buch neben ein Paket Rauschgift und drei Schachteln Zigaretten zu legen! Neugierig schlug ich die erste Seite auf.
    »Für meinen Mucki von seinem Angela-Engel!« – War das denn die Möglichkeit? Darunter stand: »Du weißt doch – wer küsst schon gerne einen Aschenbecher?«
    Ich runzelte empört die Stirn. Das war wieder typisch Angela. Wenn Stefan ihr nicht gut genug erschien, dann sollte sie die Finger von ihm lassen, anstatt ständig an ihm herumzumäkeln und seinen Typ zu ändern zu versuchen.
    Von oben störten Stimmen meine Überlegungen. Blitzschnell warf ich das Buch von Angela-Engel in die Lade neben das Rauschgift und hechtete in den Salon zurück. Gerade noch rechtzeitig! Zusammen mit Stefan kamen auch Rebecca und Jack die Treppe – pardon, den Niedergang herabgepoltert. Sie hielten triumphierend Pfanne und Auflaufform in die Höhe.
    »Dann können wir jetzt ja was Gutes kochen«, sagte Stefan.
    Jack, Rebecca und ich sahen einander an.
    »Ich habe eigentlich gar keinen Hunger«, sagte ich.
    »Mir genügen ein paar Butterbrote«, meinte Rebecca, und Jack nickte zustimmend.
    »Ich brauche abends was Warmes«, beharrte Stefan. »Mein Magen ist sehr empfindlich.«
    Wir drei anderen tauschten erneut stumme Blicke.
    »Könnten wir am ersten Abend nicht irgendwo essen gehen?«, fragte Jack dann.
    »Von mir aus gerne«, erwiderte Stefan. »Der Skipper wird sowieso immer von der Mannschaft eingeladen.«
    »Immer noch besser als kochen«, murmelte Rebecca, die zu Hause eigentlich immer gern kochte, und zwar so gut, dass ich mindestens zweimal in der Woche behauptete, mein Kühlschrank sei so leer und ich müsse verhungern, wenn sie mich nicht zum Mitessen einladen würde. Mo machte es genauso.
    Ich lief hinüber zu unserem Bruderschiff, um die frohe Kunde zu überbringen, dass das Kochen heute ausfallen würde. Aber dort hatte Ursel schon damit angefangen. Es roch nach angebratenen Zwiebeln.
    »Also, ich würde schon gerne was essen gehen«, sagte Hannes. Klar, er war der Skipper, und der Skipper wurde schließlich immer eingeladen.
    »Ich möchte auch gerne essen gehen«, schloss sich Dirk an. »Wenigstens festen Boden unter den Füßen spüren!«
    »Es gibt in zwanzig Minuten Essen«, widersprach Ursel streng. »Nach achtzehn Uhr sind warme Mahlzeiten für den Organismus wenig bekömmlich.«
    »Hier soll es eine urige Skipperkneipe geben, wo man phantastisch Fisch essen kann«, sagte ich mitleidig.
    »Hier gibt es Frikadellen mit Knödeln und

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