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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Rotkohl«, hielt Ursel dagegen, und zumindest Hannes’ Miene hellte sich auf.
    »Dann ein andermal«, sagte er zu mir. »Wir kommen später mal zu euch rüber.«
    »Mir ist gar nicht gut«, jammerte Dirk.
    »Man gewöhnt sich daran«, versicherte ihm Heinrich, der dabei war, den Tisch zu decken. Er trug den gleichen dunkelblauen Troyer wie Ursel, darunter, ebenfalls wie Ursel, ein rotes Poloshirt. »Bis das Essen gar ist, sollten wir uns noch ein wenig abfragen. Bernie, zähl uns doch mal die wichtigsten tragenden Elemente einer Yacht in Vollholzbauweise auf.«
    Bernie, der immer noch mit seinen zahlreichen Tüten beschäftigt war, schaute erschreckt auf. »Was soll ich?«
    »Ach Bernie, hast du vergessen, dass nur zwei Wochen nach unserem Törn die theoretische Prüfung für den BR-Schein stattfindet?«
    Bernie murmelte etwas Unverständliches in seine Tüte.
    »Steven, Bodenwrangen, Spanten, Wildschwein, Längsstringer, Decksbalken und Spiegel«, trompetete Ursel vom Herd. »Das ist Frage sechsunddreißig!«
    »Richtig«, sagte Heinrich anerkennend und lächelte wie Frank Elstner. »Aber es heißt nicht Wildschwein, sondern Kielschwein. Die nächste Frage geht an Dirk: Dirk, welche Funktion haben einscheibige Blöcke?«
    »Mir ist schlecht«, jammerte Dirk.
    Ich hatte rückwärts den Niedergang erklommen. »Na dann, schönen Abend noch!«
    Nur Hannes sagte auf Wiedersehen. Dirk hielt eine Hand vor seinen Mund gepresst, winkte mir aber immerhin mit der anderen hinterher. Ursel stand am Herd und rührte emsig in ihren Töpfen.
    »Einscheibige Blöcke dienen entweder der Umkehrung der Zugrichtung oder der Kraftersparnis«, hörte ich Heinrich noch dozieren, dann hatte ich die Tür hinter mir geschlossen.
    »Die da drüben spinnen«, sagte ich, als ich glücklich wieder auf der Werwolf angelangt war. »Dirk, Bernie und Hannes können einem richtig leidtun. Und Bille, wenn sie nächste Woche kommt.«
    »Kulinarisch betrachtet, haben sie aber das bessere Boot erwischt«, sagte Stefan.
    Billes geheimes Tagebuch
    14. Mai.
    Wir haben angefangen, Angela nach Rebeccas Plan zu tyrannisieren. Eine Aufgabe, die mir sozusagen im Blut liegt. Arme Angela! Sie war tatsächlich völlig verwirrt, als ich bei ihr anrief, genau wie Rebecca vorausgesagt hat.
    Ich sagte, ich solle ihr von Stefan ausrichten, dass alle wohlbehalten in Rostock angekommen seien.
    Angela wollte natürlich wissen, wieso er bei mir und nicht bei ihr angerufen habe.
    Du, ich vermute, dass er deine Nummer noch nicht auswendig weiß, sagte ich. Auf jeden Fall soll ich liebe Grüße bestellen.
    Angela knallte den Hörer auf. Vorher sagte sie allerdings noch danke; sie weiß schließlich, was sich gehört.
    Später: B. kam doch eben tatsächlich, um seine Geschenke zurückzufordern. Er sagte, jetzt, wo unsere Beziehung am Ende sei, möchte er nicht, dass ich mich an all den Dingen bereichere, in die er viel Zeit und Geld investiert habe. Er sagte, zur Not würde er die Sachen von einem Anwalt einklagen lassen, und dann legte er mir eine Liste mit seinen Geschenken und den jeweiligen Preisen auf den Küchentisch.
    Es war unglaublich, jeden Kinobesuch, jede Einladung zum Essen, jede Flasche Wein hat er aufgelistet. Auch das Herbalifepulver und seine getöpferten, gemalten und selbstgebastelten Geschenke. Hinter der Tonkatze stand: DM 3.000,–. Die Gesamtforderung belief sich auf über einhunderttausend Mark.
    Fragte ihn, ob der Soßenbinder ihm das Gehirn verkleistert hätte.
    Dreitausend sei echt noch niedrig geschätzt, meinte B., ein Freund von ihm, ein bekannter Kunstprofessor, habe ihm mal gesagt, dass seine Werke von unschätzbarem Wert seien.
    Sagte ihm, unschätzbar hieße nicht automatisch dreitausend Mark. Unschätzbar könne sich auch auf Zahlen hinter null Komma … beziehen.
    B. sagte, er wolle dreitausend Mark für die Katze, oder er würde sie mir wieder wegnehmen. Er wolle nicht, dass ich daraus Kapital schlüge.
    Die Katze kannst du gerne wiederhaben, erklärte ich ihm und hielt ihm das Vieh hin. Es wog mindestens eine Tonne. Dachte gerade, mein Arm bräche ab, als stattdessen ein Bein von der Katze abbrach. Das Bein, an dem ich das Vieh hielt. Der Rest der Katze fiel auf den Boden und zerbrach. B. sagte, das würde mich teuer zu stehen kommen.
    Da kam es über mich wie ein Rausch. Schnappte mir nacheinander alle anderen Teile, die B. mir jemals geschenkt hatte: den getöpferten Käse, von dem er sagte, er stelle eine Landschaft in Spanien dar, und

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