Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
Vom Netzwerk:
hatten die beiden Boote ebenfalls gemeinsam gechartert. Wahrscheinlich haben sie immer nur auf einem Boot gekocht. Und dabei sind die Pfanne und die Auflaufform aus Versehen nicht zurückgegeben worden.«
    »Das ist aber nur eine Vermutung«, sagte Ursel stur.
    »Komm schon, Rosi«, versuchte Rebecca es auf die Schmeicheltour. »Sei nicht so!«
    »Ursel!«, sagte Ursel. »Ich heiße Ursel!«
    Rebecca lachte ein bisschen verlegen. »Ursel, meine ich natürlich. Was wollt ihr denn mit drei Pfannen?«
    »Hier geht es ums Prinzip!« Jetzt, wo man sie mit Rosi verwechselt hatte, war Ursel schon gar nicht mehr kompromissbereit.
    Jack schwenkte den Cognac. »Na, dann trinken wir den besser auch drüben! Kommt, Mädels, lasst uns abhauen. Hier ist noch nicht die richtige Stimmung!«
    Stefan war noch auf der Werwolf , als wir zurückkamen.
    »Ursel will uns unsere Auflaufformen und unsere Pfanne nicht zurückgeben«, petzte ich. »Dabei haben sie von allem zwei, und wir gar keine.«
    »Das gibt es doch gar nicht!« Stefan sah ehrlich empört aus.
    »Doch. Ursel sagt, es gehe ums Prinzip.«
    »Moment mal!« Stefan nahm mehrere aneinandergeheftete, maschinengeschriebene Seiten aus einem der Fächer hinter der Bank. »Das ist unsere Inventarliste. Wollen wir doch mal sehen: Ah ja, hier steht es: Auflaufform, weiß; Pfanne, aluminiumbeschichtet.«
    »Also doch!«, rief Rebecca triumphierend und riss Stefan die Liste aus der Hand. »Das halte ich Rosi jetzt unter die Nase, dann muss sie das Zeug ja rausrücken.«
    »Ursel!«, verbesserte ich.
    Rebecca sah mich verwirrt an. »Was hatte ich denn gesagt?«
    »Rosi, schon zum zweiten Mal.«
    »Komisch«, meinte Rebecca. »Die beiden haben doch so gar keine Gemeinsamkeit.«
    »Eben deshalb war Ursel ja auch ziemlich pikiert«, sagte Jack. »Ich komme mit, damit sie es sich nicht anders überlegt.«
    Ich blieb allein mit Stefan zurück, entledigte mich meiner Jacke und stieß mir bei dem Versuch, sie im Spind in unserer Kabine zu entsorgen, den Kopf. Es klang ungefähr so, als würde jemand eine gusseiserne Bratpfanne gegen einen Holzpfosten donnern.
    »Leichte Schläge auf den Hinterkopf fördern die Durchblutung«, lästerte Stefan vom Salon her.
    Ich lachte pflichtschuldig, setzte mich zu ihm an den Tisch und versuchte, unsere heitere Kommunikation fortzusetzen.
    »Ich hätte lieber die Kabine im spitzen Ende vom Boot gehabt, die ist nämlich viel geräumiger«, sagte ich. »Aber Jack meint, eben deshalb sollte sie für Rosi frei bleiben.«
    Stefan lachte nicht. Er runzelte vielmehr die Stirn. »Spitzes Ende vom Boot! Ich glaub’, ich spinne! Es wird höchste Zeit, dass du hier alles beim richtigen Namen nennen kannst. Also, wie heißt das spitze Ende vom Boot richtig?«
    »Bug«, sagte ich eingeschüchtert.
    »Aha. Jetzt ziehst du dir deine Jacke wieder an und kommst mit mir an Deck!«
    Während ich mich noch mit dem Reißverschluss abquälte, zeigte Stefan auf die Treppe. »Wie nennt man das?«
    »Die Treppe?«
    »Treppe! Das ist der Niedergang!« Er bückte sich, um mir beim Schließen des verklemmten Reißverschlusses zu helfen. Dann schubste er mich unsanft die Treppe – pardon, den Niedergang hinauf.
    Obwohl ich mich auf das Schaubild besann, das er uns vor dem Törn zur Ansicht mit nach Hause gegeben hatte, und ich Mast, Baum und Großsegel sowie Fender, Reling, Badeleiter, Rettungsreifen und diverse Seile und Schoten mehr oder weniger auf Anhieb identifizieren konnte, trug das nicht dazu bei, seine Laune zu bessern.
    Vielmehr steigerte er nun den Schwierigkeitsgrad ins Unendliche. Zunächst holte er ein rotes Plastikdings aus einer Kiste unter den Sitzbänken hervor, die sicher auch nicht Sitzbänke hießen.
    »Was ist das?«
    »Eine Kirmeströte«, sagte ich überzeugt.
    »Blödsinn!« Stefan drehte das Ding in seinen Händen. »Obwohl, so unrecht hast du nicht. Normalerweise werden die Nebelhörner elektrisch oder pneumatisch betrieben. Im Ernstfall wird man dieses Ding hier schwerlich vom Krächzen einer Möwe unterscheiden können.«
    »Aha«, sagte ich und unterdrückte ein Zähneklappern. Es goss immer noch wie aus Kübeln.
    Aber Stefan zeigte kein Erbarmen. Er deutete auf die kleinen Löcher in der metallenen Umrandung, die unterhalb der Reling verlief. »Und wie nennt man das?«
    »Diese Abflusslöcher? Die können unmöglich einen speziellen Namen haben!«
    »Doch! Das sind die Speigatten!«, behauptete Stefan. »Kannst du dir das merken?«
    Ich merkte mir

Weitere Kostenlose Bücher