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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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dazustießen, würde er sie wieder räumen und stattdessen zu Jack ziehen.
    Ferner gab es einen Salon mit Esstisch, Küchenzeile und einer kleinen Navigationsecke und ein winziges Klosett mit Waschbecken, das zwischen Salon und der vorderen Kabine eingeklemmt war. Stefan wollte uns zu allererst den Gebrauch dieses Klosetts erklären.
    »Wir sollten uns darin einig sein, dass wir das Ding nicht für große Geschäfte benutzen. Außer in Notfällen. Erstens ist das ein ziemlicher Gestank so auf Dauer, und außerdem schießt die Scheiße kreuz und quer durch die Rohre und verursacht einen Heidenlärm!«
    »Geht klar«, sagte Jack. Rebecca und ich schwiegen peinlich berührt. »Und Klopapier bitte nicht in die Schüssel schmeißen«, fuhr Stefan fort. »Wir werden das Papier in einer Plastiktüte sammeln.«
    »Geht klar«, sagte Jack. Rebecca und ich enthielten uns jeden Kommentars.
    Stefan bückte sich und zeigte auf verschiedene Hebel unter dem Waschbecken. »Das hier sind die Seewasserventile. So sind sie geschlossen, so offen. Außer zum Klospülen sollten sie immer geschlossen sein. Wehe dem, der vergisst, sie zu schließen!«
    »Geht klar«, sagte Jack wieder.
    Ich beschloss im Stillen, mir eine Dauerverstopfung zuzulegen. Diese wahrscheinlich extrem schalldurchlässige Kabine mit lauter gefährlichen Ventilen und Papier, das in einer Tüte gesammelt werden musste, schien mir keine sehr verlockende Alternative zu dem völlig verdreckten, übelriechenden Yachthafenklo zu sein, auf dem ich erst zehn Minuten zuvor mein Glück versucht hatte.
    »Na dann, auf eine gute Verdauung«, murmelte Rebecca.
    »Geraucht wird selbstverständlich nur an Deck«, fuhr Stefan fort. »Wegen Judiths Asthma – und wegen der Feuergefahr. Außerdem will ich’s mir sowieso abgewöhnen.«
    Ich hustete schuldbewusst. Mein angebliches Asthma hatte ich schon wieder völlig vergessen. Wir holten unsere Sachen aus dem Auto. Voller Genugtuung stellte Stefan fest, dass wir uns streng an seine Devise ›Jeder nur ein Gepäckstück‹ gehalten hatten. Mein Rucksack war mit Unterwäsche, Handtüchern und Schlafsack schon so gut wie voll gewesen, daher hatte ich genau einen Pullover zum Wechseln dabei und auf Toilettenartikel jeglicher Art – von der Zahnbürste mal abgesehen – verzichtet. Die Wasserpistole hatte ich in der Innentasche der Segeljacke verstaut, um sie für alle Fälle greifbar zu haben.
    Stefan hatte ebenfalls nur einen einzigen Seesack dabei. Etwas später allerdings, als er uns beim Einräumen der Lebensmittel – neunzig Prozent der Einkäufe bestanden aus Dosenbier – wähnte, sah ich ihn durch das Salonfenster noch einmal zu seinem Auto laufen und ein längliches, flaches Paket herausnehmen.
    Aha, dachte ich, als ich beobachtete, wie er es verstohlen in seinen Anorak schob, eilig den Steg herunterkam und gleich darauf in seiner Kabine verschwand. Verdächtiger ging es ja gar nicht mehr.
    Jack schwenkte eine Flasche Cognac. »Wie wär’s mit einem Begrüßungstrunk für den Klabautermann? Lasst uns auf unser Bruderschiff gehen und auf eine gute Ankunft anstoßen.«
    »Ich komme gleich nach«, rief Stefan aus seiner Kabine. Wahrscheinlich wollte er in aller Ruhe nach einem sicheren Versteck für sein Paket suchen.
    Auf unserem Bruderschiff herrschte noch ziemliches Chaos. Vor allem Bernie schien sich nicht an die Devise ›Jeder nur ein Gepäckstück‹ gehalten zu haben. Wir sahen mehrere prallgefüllte Tüten mit dem Aufdruck ›Herrenmoden Müller, modisch nichts als Knüller‹ herumstehen, und Dirk beklagte sich darüber, keinen Platz für seine Sachen in der Kabine zu haben, da er sie mit Bernie teilen musste.
    »Und zu allem Überfluss ist mir schlecht bei diesem dauernden Geschaukel«, klagte er. Mitleidlos registrierte ich, dass er offenbar nicht in der Stimmung war, mit Rebecca verliebte Blicke zu tauschen.
    Ursel war dabei, das Kücheninventar auf Tauglichkeit zu prüfen. »Aluminiumpfannen«, schnaubte sie. »Ich habe es mir ja fast gedacht. Nicht umsonst habe ich eine richtige Pfanne mitgebracht!«
    »Dann habt ihr ja drei Pfannen!«, stellte Rebecca fest. »Wir haben keine einzige. Und zwei Auflaufformen habt ihr auch. Ich nehme dann die dritte Pfanne und eine Auflaufform mit rüber zu uns, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Doch, das habe ich«, sagte Ursel. »Ihr hättet euch selber eine Pfanne mitbringen können.«
    »Aber das ist doch garantiert unsere Pfanne«, mischte ich mich ein. »Die letzten Segler

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