Five Stars 02 - Wildes Verlangen
Material, das uns Quote bringt. Ich tippe auf zwanzig Prozent.«
»Das Einzige, was es bringt, ist ein Skandal und Ärger mit den Aufsichtsbehörden«, entgegnete ich matt, denn Steves Blick, der fest auf meine Brüste gerichtet war, signalisierte mir unzweideutig, dass sein Verstand längst in die untere Körperhälfte gerutscht war.
»Skandal wäre gut«, rief Katja, »am besten schreiben sie uns vor, dass wir erst nach zwölf Uhr senden dürfen, dann haben wir garantiert fünfundzwanzig, wenn nicht gar dreißig Prozent.«
Steve lief ein Speichelfaden aus dem Mundwinkel. Welche Geilheit brachte ihn zum Sabbern, die auf Nadine oder die auf einen unerwarteten Quotenhit? Das von ihm ausgeschwitzte Testosteron meinte ich, riechen zu können, und das machte mich keineswegs gelassener. Trotzdem versuchte ich noch einen Einwand vorzubringen. »Vielleicht sollten wir erst mal mit Mister Silberberg sprechen, die Amerikaner sind doch in der Regel eher prüde.«
Katja lachte laut und grell auf. »Prüde? Unser oberster Chef und Gebieter besitzt drei gut gehende Pornokanäle, ich glaube kaum, dass er sich an diesem Filmchen stört, es ist ja auch fast züchtig im Vergleich zu dem, was er sonst so produziert.«
Ich hatte mein Pulver verschossen und man muss ja auch einsehen, wenn es keinen Sinn mehr hat zu kämpfen. Als Steve, Katja und Amy zu diskutieren begannen, wo welche Schnitte zu setzten waren, stand ich auf und ging zur Tür. »Ich kümmere mich dann mal um Laura und Jonas. Außerdem muss ich noch unsere Moderatoren instruieren.«
»Einen schönen Nachmittag«, warf mir Katja anzüglich nach.
Ich lief schnellen Schrittes zu meiner Villa. Ich brauchte eine kalte Dusche, sofort. Als das Wasser über meinen Körper lief, hatte es aber keineswegs die erhoffte Wirkung, im Gegenteil. Die Wassertropfen schmerzten wie Nadelstiche auf meiner Haut. Ich konnte mich nicht gegen den Drang wehren, die Handbrause zu nehmen und einen festen Strahl gegen meine Muschi laufen zu lassen. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich an die Wand und mein Kopfkino setzte sich sofort in Bewegung. »Daniel«, stöhnte ich und spürte, als wäre es real, wie er an meiner rechten Brustwarze saugte und seinen Finger in schnellem Rhythmus in meine Muschi stieß. Einige Sekunden später stieg das lustvolle Brennen von meiner Pussy nach oben und explodierte in meinem Kopf. Stöhnend sank ich auf den Fußboden, die Brause lag vor mir auf der Erde und spritzte mir einen lauwarmen Strahl direkt ins Gesicht. Als ich das Wasser von den Lippen leckte, schmeckte ich, dass es salzig war. Ich weinte. Wo war Daniel? Was hatte ich ihm getan, dass er mich derart im Stich ließ? Ich verlor die Kontrolle und schluchzte hemmungslos. Mein Körper bebte unter dem Schmerz, der mich von Kopf bis Fuß erfasste.
»Violetta! Violetta, was ist mit dir?«
Ich hatte nicht gehört, dass Charly den Raum betreten hatte. Ich öffnete die Augen und sah, dass ich noch immer auf dem Boden in der Dusche saß. Ich schlotterte vor Kälte. Charly drehte das Wasser ab und half mir auf, meine Beine waren eingeschlafen und versagten den Dienst.
Fünf Minuten später lag ich in einem flauschigen Bademantel auf dem Bett, in der Hand eine Tasse mit warmem Kaffee.
»Du musst dich zusammenreißen, Violetta. Wenn du hier zusammenbrichst, bist du den Job und Daniel los.«
Die Erwähnung seines Namens reichte, dass die Tränen erneut in mir aufstiegen. Charly bemerkte es und setzte beschwichtigend hinzu. »Was deinen Traummann angeht, haben wir die erste heiße Spur.«
Ich verschluckte mich fast am Kaffee.
»Ich habe dir doch von Anna erzählt«, schob Charly eilig nach. »Sie konnte ihren Freund bei der Grenzpolizei überreden, mal in seine Akten zu sehen. Daniel ist von Bali über Melbourne nach Auckland geflogen.«
»Endlich haben wir eine Spur!« Ich spürte, wie eine tonnenschwere Last von mir abfiel, und hatte das Gefühl, zum ersten Mal seit Tagen frei atmen zu können.
»Na ja, allzu viel ist das nicht, denn wir haben keinen blassen Schimmer, wo er sich in Neuseeland aufhält.«
Das stimmte alles und doch machte mich dieser winzige Schritt, den wir Daniel vermeintlich näher gekommen waren, glücklich. Neuseeland also. Fieberhaft dachte ich nach, was wir jetzt unternehmen konnten. Ich nahm mein Notebook vom Tisch und klappte es auf.
»Was hast du vor?« fragte Charly.
»Daniel steigt meistens in Hotels von Gesellschaften ab, für die er schon mal gearbeitet hat. Einige
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