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Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Five Stars - Gefaehrliche Versuchung

Titel: Five Stars - Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Ann White
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Valerius wüsste die Antwort, ich sollte ihn bei Gelegenheit fragen. Ich nahm meine Aktentasche, hängte mir die Jacke um und ging Richtung Ausgang. Mein Grinsen wirkte auf die Anwesenden vermutlich leicht debil und mein schwankender Gang verriet den Genuss edler, alkoholischer Getränke. Na und! Glotzt nur, ihr grauen Herren in euren ebensolchen Anzügen. Ich fliege jetzt ins Paradies und ihr müsst in der Hölle schmoren - Businessclass natürlich. Als ich den Ausgang erreicht hatte, warf ich dem Zerberus eine Kusshand zu, was er mit einem giftigen Blick bestrafte.
    Als ich draußen im hektischen Getriebe stand, blickte ich mich um. Tief in mir schlummerte die Hoffnung, er könne auf mich warten. Natürlich tat er das nicht. Ich seufzte. »Also dann«, sagte ich zu mir. »Auf ins Paradies!«

Vier
     
    Verflucht, was war das? Das Rumpeln war doch nicht normal. Ich habe der Fliegerei ja noch nie getraut, aber dass mein Leben ausgerechnet vor der Küste Afrikas zu Ende gehen sollte. Schon wieder dieses Scheppern. Und dann eine Glocke.
    »Meine Damen und Herren! Wir haben mit dem Landeanflug auf den internationalen Flughafen der Seychellen begonnen. Bitte schnallen Sie sich an, klappen Sie die Tische vor sich hoch ...«
    Ich öffnete die Augen und blickte in ein rundes, von blonden, fettigen Haaren eingerahmtes Gesicht, aus dem mich wässrig blaue Augen anstarrten. Wer war dieser Typ? Warum lag mein Kopf auf seiner Schulter? Warum glotzte er mich so an? Vor allem: Warum lag seine Hand auf meinem Oberschenkel? Ich hob ruckartig den Kopf und traf ihn am Kinn. »Nicht so stürmisch, meine Liebe. Bis jetzt warst du doch ganz anschmiegsam.«
    Was quasselte der Typ da und warum duzte er mich? Als ich mich umsah, fand ich nach und nach die Orientierung wieder. Klar, ich hatte den miesesten Platz im ganzen Flugzeug erwischt. Dreierreihe am Fenster, Mittelplatz. Links von mir ein Hüne von Mann mit asiatischem Gesichtsausdruck, von dem ich in den letzten Stunden nicht mehr erfahren hatte, als dass er Unmengen von Cola trank, weshalb er alle dreißig Minuten über mich hinweg stieg, um zur Toilette zu gehen. Wenn er in seinem Sitz saß, hatte er den Kopfhörer auf und schaute Filme chinesischer Produktion, augenscheinlich Komödien, denn er lachte lauthals und schlug sich dabei mit beiden Händen auf die Oberschenkel. Außer »sorry«, wenn er mal wieder raus musste, und »thank you«, wenn er zurückkam und sich in seinen Sitz quetschte, hatten wir kein Wort miteinander geredet.
    Maik dagegen, mein Nachbar auf dem Gangplatz, war eine Quasselstrippe. Seine Lebensgeschichte kannte ich inzwischen in und auswendig, genauso seine Vorlieben was »die drei großen F im Leben eines Mannes angeht: Filme, Fußballvereine und Frauen.« Seine vierte Leidenschaft, die in Wirklichkeit an erster Stelle stand, war das Biertrinken, es fehlte vermutlich nur deshalb in der Aufzählung, weil es nicht mit F begann. Dafür hatte der Genuss deutliche Spuren in Form eines formidablen Bauches hinterlassen, Maiks Körper ergoss sich über die Armlehne in meinen Sitz hinein. Als ich begriffen hatte, dass Körperkontakt unvermeidlich war, leistete ich ihm beim Trinken Gesellschaft, blieb allerdings beim Whiskey, um nicht auch ständig zur Toilette rennen zu müssen. Irgendwann war ich eingeschlafen und hatte Maiks Weichheit anscheinend als Ruhekissen benutzt, was ihm Hoffnung auf textillosere Kontakte zu machen schien. Sein Dackelblick hatte eindeutig einen gierigen Einschlag bekommen.
    Ich rückte mich in meinem Sitz zurecht und suchte nach dem Sicherheitsgurt, was Maik als Aufforderung nahm, sich über mich zu beugen, um mir zu helfen. Seine Wange streifte meine Brust. Ich unterdrückte den Impuls, ihm eine Backpfeife zu geben, schließlich würde ich ihn nie wiedersehen und hatte auf diese Weise die gute Tat des Tages bereits erledigt. Er fummelte aber immer noch am Gurtschloss herum und seine Hand kam meinem Schoß dabei bedrohlich nahe. »Lass Mal, geht schon«, sagte ich und nahm die Sache selbst in die Hand. Maik rülpste vernehmbar. Am liebsten hätte ich ihn zurechtgewiesen, dass sich so ein Verhalten an einem öffentlichen Ort nicht gehört, beließ es aber bei einem sichtbaren Kopfschütteln. Das hätte ich besser gelassen, denn mein Schädel reagierte mit einem bohrenden Schmerz. Der kostenlose Whisky in der Economyclass war vermutlich mehr Fusel denn Lebenswasser. Ich hatte einen ausgewachsenen Kater. Mein Mund fühlte sich an, als hätte

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