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FJORD: Thriller (German Edition)

FJORD: Thriller (German Edition)

Titel: FJORD: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halvar Beck
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zerriss. Der Fleischer starrte auf die Wunde auf Carls Brust.
    »Woher … Was zum Teufel … du Schwein! Du versoffenes Schwein! Du warst das!« Rasend vor Zorn nahm er den Kleineren in den Schwitzkasten. »Raus damit! Wo ist meine Tochter?« Er drückte zu. 
    Carl Morgan bekam keine Luft mehr. Blut staute sich in seinem Gesicht. Er japste und stieß Laute aus, die Runar an Lachen erinnerten. »Du hast sie doch nicht mehr alle!«, rief Carl mit erstickter Stimme.
    »Wo ist meine Kleine?« Runar drückte noch fester zu. 
    »Na komm! Drück noch fester zu!«, brachte Morgan kaum verständlich heraus. »Finden wirst sie damit nicht!«
    Runar brauchte ein paar Sekunden, um sein Urteil zu fällen. Carl Morgan musste mit der Sache zu tun haben. Dann packte ihn die blinde Wut. Er schleuderte Morgan aus dem Schwitzkasten, griff nach ihm und prügelte auf ihn ein. Heftige Schläge trafen den alten Mann, der bereits nach dem dritten ohne Gegenwehr zu Boden ging. 
    Mortensen stellte sich über ihn, zog ihn wieder hoch und schlug dem stark Blutenden wieder und wieder ins Gesicht. Jeder Schlag wurde von der Frage nach seiner Tochter begleitet. Doch Morgan war nicht mehr fähig zu antworten. 
    Kurz bevor dieser das Bewusstsein ganz verlieren konnte, hielt Runar ein. Er begriff, dass er nicht weiterkommen würde, wenn er ihn hier totschlug. So würde er Aurora nicht finden, damit hatte Morgan recht. 
    »Hoch mit dir!«, grollte er und riss Morgan auf die Füße. Er blickte sich um und sah nicht weit entfernt das Hotel des Bürgermeisters. Runar hatte ihm schon einige lohnenswerte Geschäfte vermitteln können. Magnus schuldete ihm mehr als einen Gefallen. Der Bürgermeister würde ihm sicher helfen, aus Morgan herauszubekommen, wo Aurora war. Er packte Morgan und schleifte ihn am Kragen über die Straße zum Hoteleingang.
     
     

38
    Ann Christin schloss müde ihre Zimmertür. In den letzten Stunden schien ihr das ganze Dorf einen Besuch abgestattet zu haben. Sie brachten Kleidung, Dinge des täglichen Bedarfs, Spielzeug für Jan und die eine oder andere Neuigkeit. Doch je später es wurde, desto distanzierter gaben sich ihre Besucher. So zumindest war ihr Eindruck. Denn sie fragte jeden nach Erik und Aurora. Aber niemand konnte oder wollte etwas sagen. Verheimlichte man ihr etwas? War Erik etwa … hatte man ihn gefunden und er war … war ihm etwas zugestoßen? Ann Christin spürte, wie ihre Beine zitterten und nachgeben wollten. Nein, an so etwas wollte sie nicht einmal denken. 
    Wieder klopfte es. Ann Christin wollte den Besucher schon fortschicken, öffnete dann aber doch. Es war ihre Schwägerin. Sie sah furchtbar aus. Das Gesicht blass und ausgezehrt. Die Haare zerzaust und die Augen müde von den vielen Beruhigungsmitteln. Dicke Ringe und dunkle Schatten umrandeten ihren Blick.
    Ann Christin zog sie ins Zimmer, schloss die Tür und nahm Sigrid in den Arm. Haltlos fing die Schwägerin an zu weinen. Ann Christin führte sie zum Bett und setzte sich zu ihr, sprach beruhigend auf sie ein, wunderte sich, woher sie überhaupt noch die Kraft nahm. In ihr selbst sah es nicht viel anders aus. Für Jan hielt sie noch durch und spielte die Starke. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie zusammenbrechen würde, das wusste sie genau.
    Jan schaute von seiner neuen Spielzeugkiste auf und blickte die Frauen fragend an. Er war ausgesprochen ruhig heute. Selbst jetzt war es Ann Christin wieder aufgefallen. Wäre der Anlass nicht so ein schrecklicher, hätte sie sich gefreut, wie ausgeglichen er wirkte. Aber vermutlich war er das nicht, sondern ebenso geschockt und verwirrt wie alle. Nur statt zu weinen, zog er sich zurück.
    »Hast du Neuigkeiten?«, fragte Sigrid schluchzend und so zögernd, als fürchtete sie genau diese. 
    »Nein, leider nicht. Sie haben bisher weder Aurora noch Erik gefunden.«
    »Gabi war eben bei mir«, erzählte Sigrid stockend. 
    »Ihre Tochter spielt immer mit Aurora, oder?«, fragte Ann Christin nach. 
    »Ja.« Erneut stockte sie und kämpfte gegen die Tränen. »Sie hat mir gesagt, was im Dorf erzählt wird. Es wird dir nicht gefallen …«
    »Mir hat das Getratsche hier noch nie gefallen«, schimpfte Ann Christin und schickte Jan, der erschrocken hoch sah, ein kurzes Lächeln. Er wandte sich wieder seinem Spielzeug zu. 
    »Sie sagen … wusstest du, dass Liv schwanger war?«
    Ann Christin schüttelte überrascht den Kopf. »Nein. Oh Gott, das arme Ding … wusste Tor Einar davon?«
    Sigrid schlug die

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