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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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meinen Worten Glauben. Am wenigsten ich. Ich fühle mich gedemütigt wie noch nie zuvor in meinem Leben.
    Dann löst sich Jean aus der Menge und schreitet auf mich zu. Er klopft mir zärtlich auf den Rücken, legt einen Arm um meine Hüfte.
    »Komm mal mit.« Seine sanfte Stimme hat eine beruhigende Wirkung. Er führt mich hinter den Vorhang des Cateringbereichs. Mit einem Zungenschnalzen fordert er die noch immer UNO spielenden Frauen dazu auf, uns allein zu lassen. Zu meiner großen Überraschung verschwinden sie ohne Einwände.
    Ich lasse mich deprimiert auf einen der frei gewordenen Stühle sinken.
    Als das letzte Babe abgezogen ist, zieht Jean die beiden Stoffbahnen zu und stellt sich davor.
    »Machen wir uns nix vor, Compagno. Von alleine passiert da nichts mehr, stimmt’s?«
    Ich antworte mit einem feinen Rinnsal Tränen, das warm und stetig über meine Wangen läuft.
    »Das ist uns allen schon passiert«, redet mein Agent beschwichtigend auf mich ein. »Nix, wofür man sich schämen müsste.«
    Mit seinen großen blutunterlaufenen Knopfaugen sieht er verständnisvoll zu mir herunter. »Meinst du, der hier ist immer auf Kommando einsatzbereit gewesen?« Zur Verdeutlichung seiner Worte greift er sich in den Schritt.
    »Nicht?«
    »Natürlich nicht, wir sind doch keine Maschinen. Müssen wir auch nicht.« Er grinst verschlagen, hebt seinen Zeigefinger und greift in seine bunte Jacke, die wie eine Picknickdecke für Apachen aussieht. Er zieht einen schwarzen Gegenstand heraus, der einem Brillenetui ähnelt, was ziemlich merkwürdig ist, da Jean kein Brillenträger ist.
    »Was ist das?«, frage ich. Die Neugier in meiner Stimme kann ich trotz des Geheules nicht verbergen.
    »Das, mein Freund …«, er öffnet bedächtig das Etui und hält mir den Inhalt vors Gesicht, »… ist der Grund, warum sie mich The Hammer nannten.«
    In dem Etui bewahrt Jean allem Anschein nach keine Brille, sondern zwei Füllfederhalter auf. Ich schaue ihn verständnislos an.
    »Das sind Spritzen«, klärt er mich mit der Stimme eines verständnisvollen Kindergärtners auf. »Für den Penis.«
    »Für den was?!«
    »Lupenreines Potenzmittel. Verleiht dir einen Prachtständer für ein bis zwei Stunden, und das völlig ohne Nebenwirkungen.«
    »Das meinst du nicht ernst! Du willst mir nicht wirklich … Überhaupt, was ist das für ein Zeug?«
    »Viridal.« Jean spricht das Wort derart ehrfurchtsvoll aus, als wolle er damit das Tor zu Minas Tirith öffnen. Er nimmt einen der Füller aus dem Etui und küsst ihn liebevoll. »Ohne diesen Wunderstoff wäre ich nichts«, sagt er mehr zu sich selbst denn zu mir. »Viele Darsteller verwenden diesen Trick. Weißt du, Quentin, die Zeiten sind hart, besonders, wenn dein kleiner Freund es nicht ist.«
    Sheeras spöttisches Lachen hallt noch immer in meinen Ohren. »Und wirklich keine Nebenwirkungen?«, frage ich.
    »Nein, nie, ist absolut harmlos, das Zeug. Allerhöchstens mal Kopfschmerzen, aber das war’s dann auch schon.«
    Meine Skepsis ist noch nicht ganz beseitigt.
    »Komplett harmlos?«, hake ich nach. »Und legal?«
    »Ab-so-lut.« Jean nähert sich meinem Ohr. »Aber wenn jemand fragt … Von mir hast du das nicht!«
    Ich nicke zaghaft, weil sein stierender Blick danach verlangt.
    »Gut, wäre das also geklärt.« Er kniet sich vor mich.
    Ich zucke zurück und ziehe den Schwanz ein. »Was wird denn das?«
    »Stell dich nicht so an, ich zeig dir nur, wie es funktioniert, das nächste Mal kannst du es dann ja selbst machen.«
    »Es wird kein nächstes Mal geben!«, stelle ich klar.
    »Natürlich nicht.«
    Ich lächele verkrampft und sehe mit angehaltenem Atem dabei zu, wie Jean die Kappe der Spritze mit einem leisen Ploppen abzieht und meinen Penis sanft mit der Hand zur Seite drückt.In letzter Zeit umfassen eindeutig zu viele männliche Hände mein Glied.
    Eine Nadel in einen Muskel injiziert zu bekommen ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Immer. Eine Nadel in das Muskelgewebe des Penis hineingejagt zu bekommen ist mit nichts vergleichbar, was ich bisher an Schmerzen aushalten musste. In dem Moment, in dem Jean zusticht, ramme ich mir die Faust in den Mund und brülle dumpf los.
    Doch der stechende Schmerz klingt genauso schnell ab, wie er gekommen ist. Das Einzige, was bleibt, ist ein unangenehmes Brennen, das sich schnell über meinen ganzen Schwanz verteilt. Vom Gefühl her erinnert mich das ein wenig an meine Pilzinfektion.
    »Und das war’s auch schon«, sagt ein mit sich

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