FKK im Streichelzoo - Roman
soeben verkündet, mich in wenigen Minuten in König Willem-Alexander von den Niederlanden zu verwandeln.
»Die Dramaturgie ist ja doch ein wenig, na ja: ausgelutscht.«
Sheera kichert und wackelt mit den Melonen, ich schäme mich sofort für meine Wortwahl und schlage genant die Augen nieder. »Ich meine: Im klassischen Erotikfilm ist der Cumshot immer die Peripetie – allerdings ist dieser Spannungsbogen ziemlich, wie soll ich sagen, einfallslos. Wie wäre es, wenn wir den vaginalen Verkehr als szenischen Höhepunkt setzen, den Analsex als retardierendes Moment? Der Cumshot wäre in diesem Szenario die Katastrophe.«
»Katastrophe?!« Harry sieht mich vollkommen fassungslos an. Sheera ist intellektuell offensichtlich schon viel früher am Tag ausgestiegen.
»Na ja, also natürlich nur, wenn wir uns streng an Aristoteles orientieren …«
Harry fällt mir ins Wort: »Keine Ahnung, wer du bist und was du bislang schon gemacht hast, aber von Pornos hast du ganz offensichtlich keine Ahnung! Nichts da, so ein neumodischer Kram kommt mir nicht ins Haus. Wir machen das wie immer. Und damit basta. Sheera, bist du dann so weit, Schätzchen, ja?«
Sie ist und packt ordentlich zu. Von zärtlichem Vorspiel scheint sie nicht viel zu halten. Sie drückt und rupft an mir herum und jagt mir ein ums andere Mal ihre scharfen Fingernägel in mein empfindlichstes Muskelfleisch. Währenddessen beißt sie mir so beherzt in mein Ohrläppchen, dass ich vor Schmerz aufschreie. Als sich das fleischige Etwas in ihrer Hand nach einigen Minuten der unsanften Behandlung noch immer nicht in eine Zweieuromünzrolle verwandelt hat, straft sie mich mit überheblichem Kopfschütteln.
Im direkten Anschluss höre ich Harry hinter mir entnervt »Cut!« rufen.
»Ohfänger«, haucht mir Sheera ins Ohr.
»Was ist denn los?«, fragt Harry.
»Weiß auch nicht, irgendwie bin ich noch nicht so weit.«
»So kann mers nadierlisch aa nenne«, entgegnet Sheera patzig.
»Also schön, dann überspringen wir das Vorspiel und machen direkt mit dem Blowjob weiter. Sheera?«
»Des kannschd knigge.«
»Kannste was?«, fragt Harry baff.
»Des kannschd knigge! Isch hab jezz kenn Bock uff ’n Blowjob. Bin do jezz echt net in Stimmung für. Vielleischd späder, mol sehe.«
»Was denn für ein ›später‹?« Ich sehe Harry an, dass es ihm schwerfällt ruhig zu bleiben. Mit bebender Stimme sagt er: »Du,Sheera, wir drehen hier einen Porno. Schau doch mal, all die Leute sind nur aus diesem Grund hier. Der Kameramann, die Beleuchter, die Cleaner, der Make-up-Artist … ich und nicht zu vergessen der Duncan.«
»Quentin«, schiebe ich hastig ein, werde aber von Sheeras logischer wie endgültiger Antwort überfahren: »Na und?«
Harrys Reaktion darauf ist nachvollziehbar. »Na und? NA UND? HAST DU EINE AHNUNG, WAS DER GANZE SCHEISS HIER KOSTET? IN JEDER GOTTVERDAMMTEN STUNDE?!«
»Aber, wenn sie doch nicht in Stimmung ist …«, werfe ich streitschlichtend ein. Irgendwie habe ich das dringende Bedürfnis, die sich zuspitzende Situation zu deeskalieren. Nicht dass es etwas bringen würde. Aber die negative Atmosphäre ist Gift für meine Erektion!
Die beiden Kontrahenten liefern sich ein todbringendes Augengefecht. Sheeras Blick sagt: »Bass mol uff, mit wemm de disch alegschd!« Harrys Blick sagt: »Mir doch egal, ob du ein Star bist! Das ist mein Film, und da hast du zu tun, was ich verlange!«
Um nicht leer auszugehen, werfe ich auch einen Blick in die Runde, der so viel sagt wie: »So kann ich nicht arbeiten – aber ich verstehe euch beide und möchte es mir mit niemandem verscherzen.«
Harry gewinnt den Böser-Blick-Contest. Im hohen Bogen spuckt Sheera ihren Kaugummi aus und zerrt mich zu sich.
»Action!«, ruft Harry hastig.
Wieder komme ich in den Genuss ihrer eisigen Hände, die grob über meinen Körper wandern, während sie mit ihren spitzen Zähnen abwechselnd meine Brustwarzen malträtiert. Hoffentlich wird mein schmerzverzerrtes Gesicht als lustvoll gedeutet, sodass diese Szene schnellstmöglich im Kasten ist.
Allerdings ist da immer noch das Problem des fehlendenWechselgeldes. Noch immer keine Zweieurostücke. Doch als Sheera von meinen geschundenen Brustwarzen ablässt und sich vor mir hinkniet, wird es beinahe angenehm. Sie gleitet mit ihrer Zungenspitze weiter hinab, taucht in meinen Bauchnabel ein und zieht ihre feuchte Spur tiefer hinunter … Oh ja! Das gefällt mir. Ich werfe den Kopf nach hinten und genieße.
Das ist
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