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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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selbst zufriedener Jean. »Gleich steht dein kleiner Freund wie ’ne Eins.«
    Ich reibe mir die Einstichstelle und wende mich von meinem Agenten mit dem Füllfederhalter in der Hand ab. Träte in diesem Moment jemand durch den Vorhang, gäben der vor mir kniende Jean, mein Penis und ich sicher ein komisches Bild ab.
    Auf einmal spüre ich, wie sich etwas in meinem besten Stück tut. Eine kribbelnde, aber nicht unangenehme Wärme verteilt sich vom Schaft bis in die Eichel. Eindeutig: Das Zeug zeigt Wirkung.
    »Danke, Jean, bist echt ein feiner Kerl.«
    »Nichts für ungut, muchacho. In der familia hilft man sich. Und ganz ohne Eigennutz war das nicht, mein Lieber. Hier geht’s schließlich auch um meine Zukunft.« Das Etui mit den beiden Stiften verschwindet in seiner bunten Filzjacke.
    Derweil spüre und sehe ich die Wirkung des Wundermittels im vollen Ausmaß. Wow! Das ist wirklich imposant, lobe ich mich selbst. Mein Penis steht stramm wie die chinesischen Steinsoldaten der Terrakotta-Armee. Ich drücke an meiner beachtlichen Erektion herum und frage mich, ob es auchphosphoriszierendes Viridal gibt, um die Schlüsselszenen aus den Star-Wars -Filmen nachzuspielen. Ein ungeahntes Gefühl von Männlichkeit durchströmt mich. Stark, unbesiegbar, potent. Ich bin bereit für meinen großen Auftritt und marschiere mit stolzgeschwelltem Schwanz ans Baldachinbett, um zu tun, was ein Mann in meiner Position tun muss.

14
    Haben die männlichen Ameisen die Jungkönigin befruchtet, werden sie unbrauchbar. Die Königin speichert die Spermien für viele Jahre und Millionen Nachkommen, sodass sie sich nie mehr paaren muss.
    Ich hasse meinen Agenten! Keine Nebenwirkungen? Von wegen!
    Ja, ich war hammerhart porno und habe den Dreh meines Lebens abgeliefert. Einmal das Kamasutra rauf und runter. Harry, Sheera und allen anderen habe ich gezeigt, wer hier das viridale Erbe von The Hammer angetreten hat! Bitte schön. Gern geschehen.
    Ganze fünf Stunden ist das jetzt her. Und nun sitze ich in der weitesten Jogginghose, die ich besitze, im Warteraum des Urologen meines Vertrauens und halte mir meine Jacke vor den Schritt, damit niemand von den anderen Patienten meine Erektion bemerkt. Was ein hoffnungsloses Unterfangen ist. Mir ist leicht schwindelig, und mein Herz rast. Außerdem habe ich ziehende Kopfschmerzen.
    Trotzdem bin ich mental obenauf. Denn neben dem zähen anschwellenden Schmerz ist da noch ein anderes Gefühl, das sich brodelnd nach oben drängt. Es ist aufkeimender Stolz. Völlig zu Recht, schließlich habe ich den wichtigsten Dreh meines Lebens absolviert. Ab jetzt sind die Tage des Nobody-Daseins gezählt! Ich bin mir sicher – sobald der Film aus der Produktion auf die Pornowühltische aller europäischen Sexshops kommt,wird mein phallusförmiger Stern am Pornohimmel heller scheinen als jemals zuvor. Und wer weiß, vielleicht darf ich mich schon auf der nächsten Venus zu denen zählen, die feiern und gefeiert werden. Mein Hochgefühl kennt beinahe kein Halten mehr. Selbst wenn meine Standfestigkeit einem chemischen Labor zu verdanken ist. Und selbiges wohl auch schuld daran ist, dass ich es nicht zum Cumshot gebracht habe. Da ist es gut, wenn man sich auf seine Freunde verlassen kann. Aus Mangel an männlichen Alternativen ist Nils sofort bereit gewesen einzuspringen und hat die Abschuss-Szene zum Abschluss gebracht. In diesem Genre können eine verzerrte Selbstwahrnehmung und das Fehlen jeglichen Schamgefühls wirklich von Vorteil sein. Die Klappe fiel, Nils brauchte genau einen Take, und wir durften alle nach Hause. Ich gönne es ihm. Hatte er eben auch seine fünf Sekunden Ruhm. Als Ausgleich zu dem, was ich mit seiner Amanda angestellt habe, ist das wohl auch nur fair. Und Freunde teilen ja bekanntlich alles.
    Ärgerlich nur, dass ich meinen Triumph nicht gänzlich genießen kann. Denn mein Penis ist immer noch so hart wie eine erntefrische Karotte. Und leider beinahe genauso orange.
    Die Tür öffnet sich, und Angelas Kopf lugt durch den breiter werdenden Spalt ins Wartezimmer hinein. »Quentin, Doktor May wäre dann für dich frei. Folge mir bitte.«
    May?
    Cassandra May?
    Die Doktorin?
    Ich denke ja gar nicht dran! Stur bleibe ich sitzen und bringe nicht mehr als ein beleidigtes »Ph!« hervor.
    Angelas Kopf, der sich schon abgewendet hatte, kommt wieder zurück in den Türspalt. Sie streift mich mit einem misstrauischen Blick. »Was ist denn los?«
    »Ich würde doch lieber zu Doktor Ziller«, sage ich,

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