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FKK im Streichelzoo - Roman

FKK im Streichelzoo - Roman

Titel: FKK im Streichelzoo - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bjoern Berenz
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Freiheit riechende Gerölllandschaft wird lediglich von vereinzelten grünen Farbklecksen in Form von Kakteen in bizarren Formen koloriert, die bei fünfzig Meilen pro Stunde langsam an mir vorbeiziehen. Unmittelbar muss ich an das granatapfelroteHaar von Cassandra denken, und augenblicklich fühle ich mich tiefenentspannt.
    Doch das währt nicht lange.
    Gerade, als die gezupfte Akustikgitarre einsetzt, werde ich von einem rasant ansteigenden Geräuschpegel vom Highway gezerrt. Ich fahre rechts ran und reiße die Augen auf.
    Zwei unsagbar laute, hochtoupierte Dauerwellen betreten das Set. Kaliber Friseur-Azubine, zweites Lehrjahr. Einem unsichtbaren Kommando folgend drapieren sich die beiden geschmacklosen Damen, die bestimmt Gina und Lisa heißen, jeweils links und rechts des Eingangs und setzen ihr enervierendes Geschnatter unbeirrt fort. Da keine die andere zu Wort kommen lässt, ist es unmöglich, den Inhalt des Gesprächs zu bestimmen.
    Dann kommt sie , und mit einem Mal legt sich ein geräuschabsorbierender Schleier über das Set.
    Sheera Gail.
    Alle Blicke ruhen auf ihr. Wie sie da im Türrahmen steht und vom diffusen Flurlicht von hinten angestrahlt wird, kommt sie einer Offenbarung gleich. Die Geburt der Venus. Botticelli. Renaissance.
    Ich schlucke schwer.
    In ihrem türkisfarbenen Schlauch-Stretch-Minikleid sieht sie aus, als wäre sie gerade einem druckfrischen Hustler -Heft entsprungen. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Auf den Saum des extrem kurzen Kleides, das ihren Slip bereits erahnen lässt? Trägt sie überhaupt einen? Oder soll ich in ihren Ausschnitt starren, der tief in ihr üppiges und ganz bestimmt nicht echtes Dekolleté blicken lässt? Oder doch eher auf die langen wohlproportionierten Beine, die vom Knie abwärts in schneeweißen spitz zulaufenden Lackstiefeln stecken – inklusive der obligatorischen Zehn-Zentimeter-Plateau-Absätze aus Plexiglas?
    Sheera Gails Mimik spiegelt gelangweiltes Desinteresse wider, doch ihre funkelnden Augen verraten sie. Sie genießt die Aufmerksamkeit, die sie auf sich zieht. Einen Moment lang steht sie da wie eine griechische Statue, dann zupft sie sich eine platinblonde Strähne aus der Stirn und schaut sich suchend um. Sie hat zweifellos etwas an sich, das mich einschüchtert. Diese Anmut, diese Grazie, diese …
    »Häähr, wo is’n de Härry?«
    … unglaublich krächzende, von tiefstem Pfälzisch getränkte Aussprache, bei der sich mir die Nackenhaare hyänengleich aufstellen!
    Scharfschützenmäßig sucht ihr Blick die Runde ab und bleibt an einem armen Wicht haften, der mit nicht mehr als einer Küchenrolle und einer Sprühflasche bewaffnet ist, um die Hinterlassenschaften des Vorgängerpärchens zu beseitigen. Ein Cleaner. Der Bodensatz eines Pornofilmsets.
    »Ei jezz sach doch mol, wo is’n de Härry?«
    Der Abwischer hebt hilflos die Schultern und huscht fiepsend aus ihrem Blickfeld.
    Im selben Moment stolpert Harry hinter der Requisite hervor. »Sheera, Mäuschen! Schön, dass du da bist, Schätzchen, wir haben alle schon sehnsüchtig auf dich gewartet. Wie …?«
    »G’schengd. Lass misch mol korz unne rum wesche, unn dann lege mer los. Awwer dalli!«
    Harrys Stimme überschlägt sich vor Freundlichkeit: »Komm mit, meine Süße, wir haben dir den hinteren Teil der Lagerhalle zur Garderobe umfunktioniert. Du wirst dich wohlfühlen. Viel Platz, großer Spiegel, Heizstrahler, damit du nicht frierst, und ein paar Kleinigkeiten zum Essen und Trinken findest du auch dort.«
    Mir zischt er im Vorbeigehen zu: »Mach dich schon mal bereit, es geht gleich los.«
    »Alles klar, Chef!« Voller Vorfreude schäle ich mich aus dem Bademantel, reibe mir abwechselnd die Fersen an den Waden warm und konzentriere mich dann auf die Reibung in der Körpermitte.
    *
    Drei Stunden später ist mir noch immer kalt. Mittlerweile friere ich am ganzen Leib. Daran können auch die Scheinwerfer nichts ändern, die ein lilafarbenes Licht auf das Baldachinbett werfen, vor dem Sheera und ich stehen und Harrys Anweisungen lauschen.
    »Also, erst mal leckst du sie, dann wird sie dir einen blasen. Dann das normale Programm. Vaginal, anal, Cumshot. Alles klar?«
    Harry sieht fordernd in die Runde. Sheera nickt mit leerem Gesichtsausdruck. Vielleicht übersetzt sie das Gehörte gerade in ihre Stammessprache.
    »Äh, eine Frage«, ergreife ich das Wort. »Vielleicht wollen wir mal was … anderes probieren?«
    Sheera und Harry schauen mich an, als hätte ich

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