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Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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einen großen Verlust zu beklagen.« Ihre Stimme war von Kummer durchtränkt. »Ich trauere um Alisha. Wirst du es richten?«
    »Woher wissen Sie das mit Lish?«, fragte ich mit rauer Stimme.
    »Sie war ein Teil der Wasser. Bringst du sie uns zurück?«
    Mit Tränen in den Augen schüttelte ich den Kopf. »Ich kann nicht, sie ist tot.«
    »Cresseda«, sagte David freundlich, aber bestimmt, als wollte er sie dazu bringen, sich zu konzentrieren. »Wir wissen jetzt ein bisschen mehr über dieses Wesen. Wir haben gehofft, du könntest uns helfen.«
    Sie winkte ab. »Diese Angelegenheit betrifft uns Kreaturen des Wassers nicht – es ist eine Angelegenheit von Feuer und Geist. Dieser Weg ist nicht der meine und er liegt für mich im Dunkeln.« Lends Schultern sackten nach unten. Die ganze Gruppe wirkte enttäuscht.
    »Ach, und Lend? Stell dich gerade hin und mach den Rücken nicht so krumm, mein lieber Junge.«
    Ich musste ein Lachen unterdrücken. Letztendlich war sie doch eine richtige Mom.
    Sie schenkte uns noch ein strahlendes Lächeln und das Licht, das sie reflektierte, leuchtete hell auf. Dann löste sich das Wasser, aus dem ihre Gestalt geformt war, und fiel mit einem lauten Rauschen zurück in den See.
    »Mach’s gut, Mom«, sagte Lend leise.
    Arianna verschränkte genervt die Arme. »Na, das war ja mal eine Riesenzeitverschwendung.«
    »Ach, das würde ich nicht sagen«, meldete sich eine allzu vertraute Stimme hinter uns. »Ich fand es eigentlich ganz unterhaltsam.« Ich drehte mich um. In meinem Magen brandete Panik auf und durchströmte meinen Körper, bis mir sogar die Finger zitterten.
    Alle anderen schienen ebenso schockiert, aber nur Lend wirkte ängstlich. Wie ein vollendeter viktorianischer Schönling stand Reth mitten auf dem Weg. Er hatte sogar einen Gehstock – die Freiheit schien ihm gut zu bekommen und er hatte sich erst mal neu eingekleidet. Wäre er nicht so atemberaubend schön gewesen, hätte er vollkommen lächerlich ausgesehen. Aber bei ihm funktionierte der Look und machte ihn irgendwie sogar noch unheimlicher.
    »Was willst du?«, fragte David mit ruhiger, aber wachsamer Stimme.
    »Ich möchte nur holen, was mir gehört.« Er lächelte mir zu. Es war vorbei. Ohne seinen neuen Namen war ich machtlos. Ich hatte noch nicht mal eine Waffe dabei. Er würde mich einfach mitnehmen und niemand konnte etwas dagegen tun.
    »Rühr sie nicht an!« Lend sprang vor mich, die Beine gespreizt und die Arme ausgestreckt. Wenn ich nicht solche Angst gehabt hätte, hätte ich das richtig süß gefunden – Lend dachte tatsächlich, er könnte es mit einer Fee aufnehmen. Am liebsten hätte ich angefangen zu weinen. Ich würde ihn nie wiedersehen und das brach mir das Herz.
    Reth hob die Augenbrauen. »Du wirst langsam wirklich lästig.«
    Ich legte die Hand auf Lends Schulter. »Lend, nicht!« Er musste unbedingt hier weg. Er wusste doch, was Reth ihm antun konnte – und würde.
    David, die Hände in den Taschen, schritt auf Reth zu. »Verzeihung, ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Ich bin David. Was genau willst du von Evie?«
    Reth gönnte ihm noch nicht einmal einen Blick. »Es wird Zeit für uns zu gehen.« Er streckte mir die Hand hin. Fieberhaft suchte ich nach einem Ausweg, der nicht darauf hinauslief, dass irgendwer starb.
    Arianna ließ sich nicht einschüchtern und spuckte vor ihm aus. »Sie geht nirgendwo mit dir hin.«
    Reth zog eine Augenbraue hoch. »Das ist ja eine überaus reizende Gesellschaft, mit der du dich da umgibst, mein Herz.« Eine lässige Geste mit der Hand und Arianna landete am nächsten Baum.
    Irgendwas an Davids Fingerknöcheln glitzerte in der Sonne, als er seine Faust auf Reths Gesicht zusausen ließ. Dachte er wirklich, das würde irgendwas bringen? Der Fausthieb saß. Mit einem unmenschlichen Kreischen fiel Reth nach hinten und hielt sich das Gesicht. Ich stand mit offenem Mund da, während David sich zu uns umdrehte. »Gehen wir, sofort.«
    Er hatte sich zu früh abgewandt. Reth, der auf dem Boden lag, hob die Hand und flüsterte etwas.
    Ich schrie auf, als ein Brennen in mein Handgelenk fuhr und mich vorwärts zog. Ich stemmte die Absätze in den Boden, aber der Sog war zu stark. Ich fiel hin und stieß dabei Lend zur Seite. Es gab nichts, woran ich mich festhalten konnte. Panisch umklammerte ich mein Handgelenk, als könnte ich das Feuer irgendwie herausreißen.
    Lend warf sich auf mich, umschlang meine Taille und stemmte die Füße in den Boden. Wir wurden

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