Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flames 'n' Roses

Flames 'n' Roses

Titel: Flames 'n' Roses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
Vom Netzwerk:
Kinn entlang. Ich stand kurz vorm Hyperventilieren und fürchtete mich fast davor, dass der Kuss, von dem ich so lange geträumt hatte, nun endlich Wirklichkeit werden würde. Unsere Lippen waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Dann wurde sein Gesicht ganz ernst und es war kein Millimeter mehr zwischen uns.
    Ich schloss die Augen und zerschmolz. Seine Lippen – oh, piep, seine Lippen – und gerade hatte ich noch gedacht, seine Haut wäre das Weichste, was es gab. Und sie waren so unglaublich warm. Ich hatte das Gefühl zu schweben; ich konnte einfach nicht glauben, dass ich wirklich dastand und Lend küsste. Es war der beste Kuss aller Zeiten.
    Nach ein paar Sekunden fragte ich mich, ob ich wohl noch irgendwas anderes tun sollte. Schließlich hatte ich so was noch nie gemacht. Lend musste dasselbe gedacht haben, denn er bewegte langsam seine Lippen. Ich reagierte mit meinen, und so standen wir mitten in seinem Zimmer und fanden gemeinsam heraus, wie man küsste.
    Es war der absolute Wahnsinn! Ich hätte den ganzen Tag nichts anderes tun können. Wieso hatte ich das bloß nicht schon viel früher mal gemacht?
    Nach einer Weile, die sich wie eine Ewigkeit und ein Sekundenbruchteil zugleich anfühlte, lösten wir uns voneinander. Lend sah mich an.
    »Bist du sicher, dass das dein erster Kuss war?«, fragte er mit seiner wundervollen Stimme und beäugte mich gespielt misstrauisch.
    »Wie, deiner nicht?« Oh nein. Hatte ich etwa was falsch gemacht?
    Er lachte. »Doch. Aber ich würde es gerne noch mal ausprobieren …«
    Statt einer Antwort beugte ich mich vor und stürzte mich regelrecht auf ihn.
    Wir hatten den Bogen gerade so richtig schön raus, als ein Klopfen uns auseinanderfahren ließ. »Die Türen immer schön auflassen, bitte!«, rief David durch die geschlossene Tür.
    »Äh … ja … ’tschuldige, Dad«, antwortete Lend. Die Farbe strömte in ihn zurück und er verwandelte sich wieder in den üblichen Schnuckel. Er machte die Tür auf und grinste. »Ich erzähle ihr nur das mit heute Abend.«
    »Seit einer Dreiviertelstunde?« Sein Vater zog die Augenbrauen hoch. Oh Mann, war das wirklich so lange gewesen? Ich wurde von Kopf bis Fuß knallrot, aber Lend lachte nur.
    »Warum kommt ihr zwei nicht runter und redet da weiter?«
    »Ist gut.« Lend streckte mir die Hand hin und ich nahm sie, noch immer verlegen.
    Die nächsten paar Stunden fühlte ich mich wie beschwipst. Und immer wenn ich an unseren Kuss dachte – er hatte mich geküsst! –, ging es wieder von vorne los.
    Schließlich mussten wir los. Auf der Fahrt kam Lend mir entspannter und glücklicher vor denn je; er witzelte die ganze Zeit, dass ich zum Einstand eine Runde ausgeben müsse.
    Die Pizzeria war super – laut und zum Bersten voll, mit schummriger Beleuchtung und langen Tischen mit Sitzbänken. John, ein rothaariger Schlaks, den ich schon aus der Schule kannte, winkte uns zu einem Tisch in der Nähe von ein paar Spielautomaten im hinteren Bereich, an dem noch fünf andere Leute saßen. Ein paar von ihnen hatte ich schon kennengelernt.
    Ein Mädchen, das ich nicht kannte, strahlte Lend an. Sie war mir definitiv zu begeistert, ihn zu sehen. Hübsch, dunkles Haar und zu viel Make-up. Mir gefiel weder, wie sie ihn ansah, noch, wie sie sich vorbeugte, um die Vorteile ihres tief ausgeschnittenen Tops auch ja voll auszureizen. Ich trat näher zu Lend und wünschte mir, wir würden Händchen halten. Ach was, ich hatte schon mit Kreaturen gekämpft, die sie sich noch nicht mal in ihren schlimmsten Albträumen vorstellen konnte. Die schüchterte mich nicht ein. Okay, vielleicht ein kleines bisschen.
    »Lend, da bist du ja wieder!«, rief sie. »Ich bin ja so froh, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Du musst ja richtig schlimm krank gewesen sein! Ich wollte dir Cookies vorbeibringen, aber dein Dad hat gesagt, du hättest was Ansteckendes.«
    »Tja, jetzt geht’s mir wieder besser.« Lend lächelte höflich.
    Mich hatte das Mädchen die ganze Zeit keines Blickes gewürdigt. Es schien, als hoffte sie, mich durch schiere Willenskraft verschwinden lassen zu können, wenn sie mich nur konsequent genug ignorierte. Als ihr schließlich klar wurde, dass Lend nichts weiter sagen würde, wandte sie sich schließlich mit einem gezwungenen Lächeln in meine Richtung.
    »Und wer ist das?«
    »Ich bin Evie.«
    »Hi! Ich bin Carlee. Bist du Lends Cousine oder so?« Ihr Blick war eine Spur zu hoffnungsvoll bei dieser Frage.
    Ich sah Lend

Weitere Kostenlose Bücher