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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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immer erfüllte das Dröhnen des Alarms den Palast, während von draußen, gedämpft durch den schimmernden Stahl der Palastmauern, das Grollen schwerer Explosionen drang.
    Furcht und Verzweiflung erfüllte die Menschen, doch sobald sie Flaming Bess sahen und in ihr die legendäre Alte Kommandantin erkannten, leuchteten ihre Gesichter auf, ging ein Raunen durch die Menge, wurden Rufe laut.
    »Die Kommandantin! Es ist die Kommandantin!«
    Schließlich erreichten sie eine Rampe, die von mehreren Soldaten in Flottenuniform bewacht wurde. Als sie Flaming Bess, Raumadmiral Cluster und Ka im Laufschritt nahen sahen, nahmen sie Haltung an. Am Ende der Rampe befand sich ein massives Metalltor. Kaum berührte Clusters Fuß die Rampe, glitt das schwere Tor knirschend zur Seite und gab den Weg in einen großen ovalen Raum frei. Ringsum an den Wänden Bildschirme und wuchtige Schaltpulte, an denen Uniformierte saßen. Dicke Stahlwände sperrten den Alarm aus, doch dafür erfüllte Stimmengewirr den Raum; Meldungen, knapp und hart wie Peitschenschläge. Die Bildschirme zeigten die Umgebung des Palastes: die strahlenden Türme, das Flimmern des kuppelförmigen Energieschilds und jenseits des Kraftfelds ein Meer aus schwarzen Gestalten. Oben am Himmel kreisten herculeanische Jets. In rascher Folge explodierten Raketen am flimmernden Schild, und aus Tausenden von Waffenläufen zuckten blendende Lichtblitze und ließen den Schutzschirm aufleuchten.
    Im Hintergrund des Kontrollraums, auf einem niedrigen Podest, von einem Halbkreis knochenweißer Computerblöcke umgeben, erhob sich ein einbeiniger großer Rundtisch aus geschliffenem Glas. Farben huschten über die Facettenstruktur der Tischkante und schickten bunte Blitze durch den Raum.
    Eine Frau stand mit dem Rücken zur Tür über den Tisch gebeugt; sie war hochgewachsen und schlank, und glattes, blondes Haar fiel ihr bis zur Schulter. In ihrem langen schwarzen, am Rücken tief ausgeschnittenen Kleid wirkte sie inmitten der Uniformierten wie ein Fremdkörper.
    Ihr gegenüber ein Mann in Grau; hager, fast knochig, die Haare streng nach hinten gekämmt, die Augen hinter einer riesigen, seltsam geformten Brille mit dicken, dunkel getönten Gläsern verborgen.
    Cluster näherte sich mit stampfenden Schritten dem Podest.
    Flaming Bess warf Ka einen fragenden Blick zu.
    »Lady Gondelor«, sagte der Clansmann, »und Supervisor Vordermann Frust. Mitglieder des Flüchtlingsrates von Terminus.«
    Bess folgte dem Admiral; Ka schloß sich ihr an.
    »Wer gehört noch zum Rat?«
    »Muller McLasky. Und der Magister.« Ka sah sich kurz um. »Magister Tamerlan ist nicht da. Wahrscheinlich meditiert er oben unter der Kuppel.« Er verzog den Mund. »Er hat die Verteidigung des Palastes dem Flüchtlingsrat überlassen. Ebensogut hätte er die Tore den Herculeanern öffnen können. Der einzige von den vier Räten, der etwas von der Kriegführung versteht, ist Cluster, aber er ist unfähig, sich gegen die anderen durchzusetzen. Es sind Intriganten«, sagte Ka. »Nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Seien Sie vorsichtig, Kommandantin.«
    »Und Katzenstein?« fragte Bess.
    Der Clansmann warf ihr einen rätselhaften Blick zu. »Er gehört zu den Leuten des Magisters. Zu seiner Leibwache.«
    Cluster erreichte das Podest; Bess beschleunigte ihre Schritte und trat an seine Seite. Die blonde, elegant gekleidete Frau — Lady Gondelor — sah auf. Ihr Gesicht war engelhaft sanft, aber die Augen waren von steinerner Härte. Sie würdigte Bess und Ka keines Blickes.
    »Da sind Sie endlich, Cluster«, sagte sie kühl. »Wir haben auf Sie gewartet. Wo ist McLasky? Wir müssen eine Entscheidung treffen.«
    Bess betrachtete die Tischplatte. Ein ovaler Monitor war in den Tisch eingelassen; er zeigte eine computergrafische Darstellung des Palastes und seiner Umgebung. Ein Blick genügte, um zu erkennen, daß der Palast von herculeanischen Truppen eingeschlossen war. Am Bildrand — mehrere Kilometer Luftlinie vom Palast entfernt — reihten sich Raketenstellungen aneinander. In unmittelbarer Nähe der Stellungen waren weitere Truppen massiert.
    Der knochige, ganz in Grau gekleidete Mann nahm seine Brille ab. Stechende Augen fixierten Bess. Sie ließ die Musterung schweigend über sich ergehen. Gondelor ignorierte sie noch immer mit demonstrativer Feindseligkeit.
    »Wie ich hörte«, sagte der knochige Mann — Vordermann Frust, Supervisor der Verwaltung der Inneren Welten — »sind Sie irrtümlich vom

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