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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Sicherheitsdienst festgenommen worden. Ich hoffe, Sie tragen McLasky dieses Versehen nicht nach. Zweifellos war er überzeugt, nur seine Pflicht zu tun.«
    »Zweifellos«, sagte Bess trocken.
    Der Supervisor hüstelte. Seine Miene war undurchdringlich; wenn ihn die Begegnung mit der legendären Alten Kommandantin innerlich bewegte, so verstand er es meisterhaft, seine Gefühle zu verbergen. »Ich nehme an, wir können mit Ihrer Hilfe rechnen, Kommandantin?«
    »Deshalb bin ich hier.«
    »Ich wüßte nicht«, warf Lady Gondelor scharf ein, »wie ein Fossil uns helfen könnte.« Sie sah Bess abschätzend an. »Und das sind Sie doch — ein Fossil. Gehen Sie! Wir brauchen Sie nicht. Was wollen Sie hier?«
    Ka trat einen Schritt nach vorn. »Sie ist die Kommandantin.« Er sprach leise, aber in seinem Tonfall lag eine unverhüllte Drohung. »Sie hat dreißig Menschen das Leben gerettet. Sie ist gekommen, um uns zu helfen.«
    Gondelor lächelte verächtlich. »Verschwinden Sie, Clansmann. Sie haben hier nichts zu suchen.«
    »Ka bleibt«, sagte Flaming Bess.
    Die Lady funkelte sie an. »Sie haben hier nichts zu befehlen! Ich dulde nicht, daß …«
    »Halten Sie den Mund!« brüllte Cluster. »Was soll dieser Unsinn? Die Herculeaner greifen an, und Sie benehmen sich wie eine verdammte Närrin!«
    Supervisor Frust wölbte indigniert eine Braue. »Die Tatsache, daß wir uns im Kriegszustand befinden, Admiral, sollte uns nicht dazu verleiten, die Vorschriften außer Kraft zu setzen. Ich billige zwar nicht die Ausdrucksweise Lady Gondelors, doch was den Clansmann betrifft, hat sie recht. Während des Verteidigungszustands ist jeder nichtautorisierten Person der Zutritt zum Stabsraum untersagt. Ich muß den Clansmann also auffordern, umgehend … «
    »Ka bleibt«, wiederholte Bess.
    »Vielleicht hat McLasky doch nicht so unrecht mit seinem Verdacht.«
    Gondelors Augen wurden schmal. »Vielleicht ist sie tatsächlich eine herculeanische Agentin. Und der Clansmann — wir alle wissen doch, daß er auf Clansholm war, als die Herculeaner über den Planeten herfielen und jeden Clansmann töteten; jeden, nur nicht Ka. Statt ihn zu töten, verschleppten sie ihn in das Menschenlager von R’o-Chyn. Ein Jahr lang war er Gefangener der Herculeaner. Was haben sie mit ihm gemacht? Und warum gelang ausgerechnet Ka die Flucht, hunderttausend anderen aber nicht?«
    Admiral Cluster schnaufte. »Schauen Sie sich sein Gesicht an, dann wissen Sie, was die Herculeaner mit ihm gemacht haben.«
    »Sein Gesicht können wir sehen«, nickte Gondelor, »aber nicht seine Gedanken.«
    Ka schwieg; seine Miene war ausdruckslos wie immer.
    »Der Clansmann ist loyal«, erklärte Cluster. »Wollen Sie ihm unterstellen, daß er für Krom arbeitet? Das ist mehr grotesk! Nach allem, was auf Clansholm geschehen ist… !«
    Lady Gondelor zuckte die Schultern. »Ich will gar nichts unterstellen. Aber ich frage mich, wieso die Herculeaner Terminus finden konnten. Die Position dieses Planeten war nur einem kleinen Kreis Eingeweihter bekannt. Vielleicht ist ein Verräter unter uns.« Sie maß Flaming Bess mit einem feindseligen Blick. »Oder zwei.«
    Bess seufzte. »Man sollte Sie zusammen mit McLasky in ein Zimmer sperren, die Tür abschließen und den Schlüssel fortwerfen. Ich wette, Sie werden sich glänzend miteinander verstehen.« Sie wandte sich an Ka und deutete auf den Tischmonitor. »Wie schätzen Sie die Lage ein, Ka?«
    Der Clansmann beugte sich über die Computergrafik. »Ein Ablenkungsmanöver «, sagte er kurz.
    »Genau das denke ich auch.« Sie wies auf zwei der schwarzen Symbole am Bildrand. »Nur diese beiden Raketenstellungen sind in Betrieb. Und der Großteil der gegnerischen Kräfte wird im Hinterland zurückgehalten. Was meinen Sie, Admiral?«
    Cluster rieb nachdenklich sein Kinn. »Sie scheinen recht zu haben«, nickte er nach einem kurzen Moment des Nachdenkens. »Aber welchen Sinn hat der Angriff dann?«
    »Vielleicht wollen sie uns zermürben. Oder …« Bess sah Vordermann Frust an. »Wie groß ist die Belastung des Energieschilds?«
    Der Supervisor drehte sich halb zu den Computerblöcken um und musterte die Displayanzeigen. »Wenige Prozent. Nur in den Abschnitten Delta und Gamma liegt sie bei knapp fünfzehn Prozent — sie sind das Ziel des Raketenbeschusses.«
    »Sie testen die Belastbarkeit des Energieschilds«, stellte Flaming Bess fest. »Das ist es. Sie sammeln Informationen für den entscheidenden Angriff.«
    »Trotzdem … «

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