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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Schrein! Flaming Bess! Ich konnte es nicht glauben, als der Clansmann … « Er räusperte sich. »Ich muß mich für McLaskys empörendes Verhalten bei Ihnen entschuldigen, Kommandantin. Der Clansmann hat mir von Ihrem heldenhaften Kampf gegen die Herculeaner berichtet. Meine Hochachtung!«
    Bess senkte die Waffe und schob sie in das Holster. »Sie glauben also nicht, daß ich ein Klon bin?«
    »Ka hat sich für Sie verbürgt«, erklärte Cluster. »Und wenn es jemand auf Terminus gibt, der einen Klon von einem Menschen unterscheiden kann, dann ist es der Clansmann. Ich vertraue Ihnen, Bess.«
    »Cluster!« brüllte McLasky. »Sind Sie verrückt geworden? Nur weil dieser verdammte Clansmann behauptet … «
    Cluster brachte ihn mit einem eisigen Blick zum Schweigen. »Wenn hier jemand verrückt ist, McLasky, dann sind Sie es. Nur ein Verrückter kann die Alte Kommandantin für eine herculeanische Agentin halten.« Seine Stimme wurde schneidend. »Ich werde diese Angelegenheit vor dem Rat zur Sprache bringen, McLasky. Sie haben es vorsätzlich unterlassen, den Rat über den Vorfall zu informieren. Ihr Verhalten ist nicht nur dumm und anmaßend, sondern auch in höchstem Maße unverantwortlich! Ich werde dafür sorgen, daß der Magister Sie von Ihrem Posten ablöst. Sie sind als Chef des Sicherheitsdienstes untragbar.«
    Schnaufend sprang McLasky auf. »Ich verbitte mir diesen Ton!« brüllte er. »Sie haben kein Recht, sich in Dinge einzumischen, für die allein der Sicherheitsdienst zuständig ist. Ich warne Sie, Cluster! Ich werde nicht dulden, daß Sie durch Ihren Leichtsinn unser aller Leben in Gefahr bringen. Diese … diese Kreatur bleibt in Gewahrsam des SD, bis sie ein Geständnis abgelegt hat. Ich werde nicht zulassen, daß ein Klon frei im Palast herumläuft!«
    »Sie sind ein Idiot, McLasky«, sagte Bess.
    »Ich … ich …« McLasky ballte die Fäuste. Mühsam gewann er seine Beherrschung zurück. »In Ordnung«, sagte er heiser. »Sie haben gewonnen. Gehen Sie! Aber bilden Sie sich nicht ein, daß die Sache damit erledigt ist. Ich warne Sie. Wenn Sie irgendeine Teufelei planen, werde ich davon erfahren, und dann sind Sie erledigt. Ich werde Sie erschießen, Flaming Bess — oder wie auch immer Sie heißen mögen. Ich werde Sie töten. Haben Sie mich verstanden?«
    Bess zuckte die Schultern. »Sie tun mir leid, McLasky. Ich hoffe nur, dass Sie bald zur Vernunft kommen.« Sie wandte sich ab und verließ, gefolgt von Ka und Raumadmiral Cluster, den Raum.
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander«, schrie McLasky ihr nach. »Mich können Sie nicht täuschen! Mich nicht!«
    In diesem Moment zerriß ein Dröhnen die Stille des Korridors.
    Cluster wurde bleich. »Die Herculeaner! Die Herculeaner greifen an!«

5.
     
    Sie liefen durch dämmrige Gänge und hohe Hallen, durch weite Säle, wo sich Feldbett an Feldbett reihte und die Luft stickig war von den Ausdünstungen menschlicher Körper; sie liefen durch breite Gänge, wo Dutzende von Flüchtlingen auf dem Boden kauerten und die Furcht wie ein grausames, gieriges Gespenst umging; sie liefen gewundene Rampen hinauf und an stählernen Kavernen vorbei, in denen Frauen und Kinder starr vor Angst auf den Tod warteten, und auf ihrem ganzen Weg folgte ihnen das furchtbare Dröhnen des Alarms, an- und abschwellend, körperlich wie das wütende Gebrüll eines räuberischen Sauriers.
    Der Feind stand vor den Toren.
    Der Feind schickte sich an, den Palast zu stürmen.
    Bess sah Männer halb verrückt vor Verzweiflung und hilflosem Zorn mit nackten Fäusten auf die stählernen Wände einschlagen, und andere Männer mit Gesichtern hart wie Granit und grimmiger Entschlossenheit auf den Feind warten, Strahlgewehre oder Lasermesser in den Händen, die Augen kalt, die Seele voller Schatten. Sie sah Frauen, stolz und wild wie große Katzen, vor den Türen wachen, hinter denen ihre Kinder Schutz gesucht hatten, nicht wissend, daß es keinen Schutz mehr gab, wenn der Energieschild brach und die Herculeaner in den Palast eindrangen. Sie hörte Geschrei und Gewimmer, halb erstickt vom Dröhnen des Alarms, barsche Befehle und besonnene Stimmen, die inmitten all der Panik vergeblich zur Ruhe mahnten. Männer und Frauen in den blauen Uniformen des SD und den purpurroten Monturen der Flotte hasteten zu ihren Stellungen, postierten sich an den Treppen, Antigravschächten und Haupteingängen, verteilten Waffen an die Flüchtlinge, errichteten Sperren, legten Hinterhalte an.
    Noch

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