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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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nicht mit mir gerechnet. Sie wissen nicht, wie sie mich einschätzen sollen. Vielleicht haben sie deshalb den Angriff eingestellt. Um neue Informationen einzuholen. Wir sind noch nicht verloren, Admiral. Solange wir leben, können wir kämpfen. Solange wir kämpfen, gibt es Hoffnung.
    Aber ich brauche Informationen, wenn ich Ihnen helfen soll. Ich brauche Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung. Ich kann Ihnen nichts versprechen.Doch ich kann Ihnen meine Hilfe anbieten.«
    Ihre Blicke wanderten von Cluster zu Frust. Der Supervisor rückte nervös seine Brille zurecht, und einen Moment lang erinnerte er Flaming Bess an eine große, blinde Eule.
    »Sie verlangen nicht nur Informationen, sondern auch Autorität«, bemerkte der Supervisor. »Aber die können wir Ihnen nicht geben. Nicht, daß ich Ihnen nicht vertraue«, fuhr er hastig fort. »Aber Sie haben ja erlebt, wie Lady Gondelor und Muller McLasky darüber denken. Außerdem liegt die letzte Entscheidung bei Magister Tamerlan.«
    Bess wischte den Einwand mit einer Handbewegung beiseite. »Mir geht es nicht um Autorität. Ich bin nicht so naiv anzunehmen, daß Sie mir den Rückhalt bei den Flüchtlingen verschaffen können, den ich brauche, um alle Kräfte für die Verteidigung des Palastes zu mobilisieren. Und Gondelor und McLasky lassen Sie meine Sorge sein. Was ich von Ihnen verlange, das sind Informationen.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Frust pikiert. »Aber ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß die Entscheidungsbefugnis in allen Dingen beim Flüchtlingsrat liegt.«
    Sie unterdrückte eine Verwünschung. Wahrscheinlich würde sich der Supervisor immer noch auf seine Vorschriften und Paragraphen berufen, wenn die Herculeaner bereits durch die Gänge und Hallen des Magisterpalastes marschierten.
    »Sie bekommen Ihre Informationen«, erklärte Admiral Cluster. »Ich vertraue Ihnen, Kommandantin. Und ich werde Sie unterstützen, wo ich kann. Ich bin der Debatten überdrüssig. Zuviel ist in der letzten Zeit geredet und zuwenig getan worden. Ich werde Ihnen vom Krieg erzählen, und dann werden Sie entscheiden, was getan werden muß.« Er lachte rauh. »Wenn Sie nur halb so gut sind, wie die Legende behauptet, dann gibt es wahrhaftig noch Hoffnung für uns!«
    Er trat an eine der Computerkonsolen und drückte mehrere Tasten. Knisternd wölbte sich ein milchweißes Kraftfeld über das Podest und sperrte das Stimmengewirr des Stabsraumes aus. Gleichzeitig schoben sich rings um den Kartentisch vier gepolsterte Stühle aus dem Boden. »Setzen wir  uns.«
    Cluster, Frust und Flaming Bess nahmen Platz; nur Ka blieb stehen. Wachsam wie immer, das narbige Gesicht ohne jede Gefühlsregung. Fast belustigt erkannte Bess, daß sich der Clansmann zu ihrem Paladin ernannt hatte. Der getreue Eckhard der Alten Kommandantin, dachte sie. Der Gedanke war angenehm; es tat gut zu wissen, daß es in der Schlangengrube des Magisterpalastes jemand gab, auf den sie sich verlassen konnte. Es verlieh ihr ein Gefühl der Sicherheit.
    »Der Krieg«, sagte Raumadmiral Cluster. »Erzählen wir vom Krieg, vom Tod aus heiterem Himmel, vom Morden in dunkler Nacht, von brennenden Städten und brennenden Schiffen. Er begann vor zehn Jahren, dieser furchtbare Krieg. Er kam zu den friedlichen Welten des Sternenbundes, er fraß Planet auf Planet, und sein Hunger ist noch immer nicht gestillt. Wir wollten diesen Krieg nicht!« sagte Cluster. »Wir haben Jahrhunderte in Frieden gelebt. Aber der Krieg kümmert sich nicht um die Wünsche seiner Opfer. Er kommt und er verschlingt alles, und er gibt nicht eher Ruhe, bis sein Schatten auch das Licht der letzten Sonnen verfinstert.
    Vor zehn Jahren kam er nach Nachalon, einer Welt im Sternbild des Fürsten, sechshundert Lichtjahre von Terminus entfernt, an der Grenze zur menschenlosen Fremde, wo das Zentrum der Milchstraße wie ein kosmischer Hochofen brennt. Eine kleine Welt, dieses Nachalon, eine karge Welt am Rand der Menschenleere. Nur selten wurde sie von einem Handelsschiff angeflogen, und als vor zehn Jahren ein Schiff nach Nachalon kam … da fand es zerstörte Städte und verwüstete Felder und verkohlte Wälder. Und Gräber, große Gräber, Massengräber. Ich habe sie gesehen, Flaming Bess. Man rief mich zu den Gräbern von Nachalon, und ich sah die Alten tot in den Gruben liegen, tot in den Trümmern ihrer Häuser, tot auf den stillen Straßen. Nur die Alten; die Jungen waren fort, verschwunden wie der Feind.
    Der Feind! Sein Angriff mußte die

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