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Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht

Titel: Flaming Bess 02 - Wo die Echse herrscht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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keine Zeit mehr haben, ihren Fehler zu bereuen.«
    »Die Bordwaffen werden nur auf meinen ausdrücklichen Befehl hin eingesetzt, verstanden?« Bess sah den Clansmann scharf an. »Die Dhrakanen sind nicht unsere Feinde. Pra-Yaswän … «
    Das Hauptschott glitt summend auseinander. Bess sah hinauf zur Galerie.
    Drei Männer in den purpurroten Uniformen der Bündnisflotte betraten die Zentrale; Raumadmiral Cluster und zwei seiner Flottensoldaten. Ärger wallte in Bess auf. Verdammt, Glory Moon kontrollierte die Bordelektronik! Warum hatte sie für Cluster und seine Leute das Schott geöffnet — zu diesem kritischen Zeitpunkt? Sie warf der Psychonautin einen kurzen Blick zu, und ihr Ärger wuchs, als sie die Andeutung eines spöttischen Lächelns um Moons Lippen spielen sah.
    Sie hat es absichtlich getan! erkannte Bess. Sie will mich provozieren …
    Mühsam unterdrückte sie ihren Ärger. Später, sagte sie sich. Jetzt ist nicht der richtige Moment, um sie zur Rede zu stellen.
    »Aus dem Weg, Clansmann!« dröhnte Clusters Stimme durch die Zentrale. »Ich muß mit der Kommandantin sprechen.«
    Ka hatte seinen Platz verlassen und sich vor dem Admiral aufgebaut. Clusters zerfurchtes Gesicht war gerötet, und er machte Anstalten, den Clansmann zur Seite zu schieben. Bess sah, wie sich Kas hagerer Körper anspannte, wie die beiden Flottensoldaten auf der Galerie nach ihren Waffenholstern tasteten, wie Katzenstein halb hinter seinem Kontrollpult hervorglitt.
    Spannung knisterte in der Luft, die Drohung plötzlicher Gewalt.
    »Schluß!« fuhr Flaming Bess dazwischen. »Ka, der Admiral kann passieren.«
    Fast unwillig drehte sich der Clansmann zu ihr herum, und als er nach einem kaum merklichen Zögern an seinen Platz zurückkehrte, ließ er Cluster und die beiden Flottensoldaten nicht aus den Augen.
    Ist es das, was Glory Moon erreichen wollte? fragte sich Bess. Eine gewaltsame Auseinandersetzung mit Clusters Leuten? Aber warum?
    Ausdruckslos blickte sie dem Admiral entgegen, ein großer, massiger Mann, der sich so schwerfällig bewegte, als wäre seine zerknitterte Uniform ein massiver Panzer. »Ich bin gekommen, um mit Ihnen zu reden, Bess«, sagte er barsch. »Und diesmal lasse ich mich nicht abwimmeln.«
    Bess wies auf die laufende Zeitanzeige am unteren Bildrand des Hauptmonitors.
    »In fünfzehn Minuten endet der Paraflug«, erwiderte sie, ohne auf seine aggressive Bemerkung einzugehen. »Also fassen Sie sich kurz.«
    »Ich habe Sie in den vergangenen Tagen mehrfach um ein Gespräch unter vier Augen gebeten«, knurrte Cluster. »Ohne Erfolg. Aber jetzt werde ich sagen, was ich zu sagen habe.«
    Flaming Bess seufzte. »Sie wissen, Admiral, daß meine Leute und ich Tag und Nacht daran gearbeitet haben, das Schiff manövrierfähig zu machen.«
    »Ausflüchte!« stieß Cluster hervor. »Als Oberbefehlshaber der Vereinigten Bündnisflotten und Mitglied des Flüchtlingsrats habe ich … «
    »Die Zeit läuft ab«, unterbrach Bess kühl. »Kommen Sie zum Thema.«
    Cluster schien zu einer scharfen Erwiderung ansetzen zu wollen, besann sich dann aber und sagte mit erzwungener Ruhe: »In Ordnung. Sie haben recht; die Zeit läuft ab. Der Augenblick ist gekommen, eine Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung von schicksalhafter Bedeutung für die Menschen an Bord dieses Raumschiffes — und für die Millionen und Abermillionen Menschen, die auf den besetzten Planeten des Sternenbundes unter dem Joch der Herculeaner stöhnen. Kommandantin, ich spreche zu Ihnen als Oberbefehlshaber der Vereinigten Raumflotten der Inneren Welten. Ich spreche zu Ihnen als Anwalt der versklavten Völker der Menschheit, die in den Gefangenenlagern eines gnadenlosen Feindes schmachtet und auf die Befreiung wartet. Ich spreche zu Ihnen als Soldat, der durch seinen Eid verpflichtet ist, für die Freiheit zu kämpfen, und sollte dies seinen eigenen Tod bedeuten.«
    Cluster sah sie beschwörend an. »Kommandantin, wir befinden uns im Krieg! Unsere Ehre und unser Gewissen verlangen von uns, daß wir den Kampf fortsetzen. Wir sind die einzige Hoffnung der geknechteten Menschheit. Wir dürfen diese Hoffnung nicht enttäuschen! Es ist unsere heilige Pflicht, alles in unserer Macht stehende zu tun, die Welten des Sternenbundes zu befreien. Und wir haben die Möglichkeit dazu. Dieses Raumschiff ist paraflugtauglich, manövrierfähig und vorzüglich bewaffnet. Die Schlacht auf Terminus hat bewiesen, daß seine Waffen in der Lage sind, dem Feind vernichtende

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